Künstliche Intelligenz und Börse – Geldanlage mit KI-Tools wie ChatGPT & Co.
ChatGPT hat seit Ende 2022 einen globalen Hype um das Thema künstliche Intelligenz (KI) ausgelöst. Inzwischen ist aus dem anfänglichen Trend ein boomender Wirtschaftszweig geworden. Immer mehr Bereiche des Alltags und in der Wirtschaft werden von KI durchdrungen, Aktienkurse von KI-Unternehmen zeigen hohe Bewertungen und dauernd erscheinen neue Innovationen und Startups.
Doch was bedeutet dieser KI-Boom für Anleger? Wie lässt sich als Investor an dieser Entwicklung partizipieren und inwiefern kann KI heute schon sinnvoll bei der Geldanlage unterstützen? Unser Fachartikel zum Thema KI und Geldanlage bietet einen ausführlichen Überblick für Anleger.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Seit Ende 2022 und dem Start von ChatGPT sorgt künstliche Intelligenz für einen globalen Hype.
- 2025 ist KI längst in der Gesellschaft angekommen und findet in zahlreichen Branchen Anwendung.
- Neben ChatGPT gibt es mittlerweile eine Vielzahl weiterer KIs und große Technologie-Konzerne liefern sich ein Rennen um die besten KI-Systeme.
- Für Anleger eröffnen sich vielfältige Chancen in diesem dynamischen Markt.
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Inhaltsverzeichnis
Teil I: Was ist künstliche Intelligenz?
Übersicht Teil I
Definition und Begriffsklärung
Der Begriff künstliche Intelligenz (KI) beschreibt Technologien und Systeme, die in der Lage sind, Aufgaben zu erfüllen, die typischerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu zählen etwa das Verstehen und Generieren von Sprache, das Erkennen von Mustern, das Lösen komplexer Probleme sowie das Lernen aus Erfahrungen. Ziel ist es, Maschinen zu entwickeln, die eigenständig denken, lernen und handeln können.
KI ist ein Oberbegriff, unter dem sich verschiedene Disziplinen und Technologien vereinen. Dazu gehören unter anderem:
- Maschinelles Lernen (Machine Learning): Algorithmen, die auf Basis großer Datenmengen Muster erkennen und daraus Entscheidungen ableiten können.
- Tiefes Lernen (Deep Learning): Ein Teilbereich des maschinellen Lernens, der mit künstlichen neuronalen Netzen arbeitet – besonders leistungsfähig bei Sprach- und Bilderkennung.
- Natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP): Die Fähigkeit von Computern, menschliche Sprache zu verstehen, zu interpretieren und zu erzeugen – wie bei ChatGPT.
- Computer Vision: Systeme, die Bilder und Videos analysieren und interpretieren können.
Künstliche Intelligenz ist also nicht eine einzige Technologie, sondern ein Zusammenspiel verschiedener Methoden, Algorithmen und Systeme, die in immer mehr Lebens- und Wirtschaftsbereichen eingesetzt werden – etwa in der Medizin, der Industrie, dem Finanzwesen und der Kommunikation. Systeme wie ChatGPT, Google Gemini oder Microsoft Copilot sind moderne Anwendungen dieser Technologien, die auf beeindruckende Weise zeigen, wie weit die Entwicklung bereits fortgeschritten ist.
PWC-Studie zum Einsatz von KI im Finanzsektor 2025
In einer Studie der Wirtschaftsberatung PWC [1] aus dem Jahr 2025 wurden Führungskräfte zum Einsatz von künstlicher Intelligenz im Finanzsektor befragt. Die Ergebnisse waren durchaus bemerkenswert: 73 Prozent der befragten Unternehmen setzen bereits KI ein, ganze 91 Prozent planen eine Ausweitung des KI-Einsatzes in den nächsten fünf Jahren. Hauptgrund für den Einsatz sind Effizienzsteigerungen, aber auch Kosteneinsparungen und der Ausgleich des Fachkräftemangels sind die Hauptgründe für den Einsatz.
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ChatGPT, Gemini und Co.
ChatGPT
ChatGPT steht für „Generative Pre-trained Transformer“. Hierbei handelt es sich um eine Technologie für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, die auf der Verwendung von neuronalen Netzen und speziellen Algorithmen zur Vorhersage und Generierung von Texten basiert. Die Technologie wurde von OpenAI entwickelt und ist derzeit eines der fortschrittlichsten AI-basierten Sprachtools auf dem Markt. Bereits nach fünf Tagen hatte die KI mehr als eine Million Nutzer.
Das Chat-GPT-Modell wurde anhand von Millionen öffentlich zugänglicher Konversationen und Daten aus verschiedenen Quellen trainiert. Zu den Datenquellen der KI gehören Nachrichtenartikel, Bücher, wissenschaftliche Arbeiten, allerdings beispielsweise auch Social-Media-Beiträge. Wenn ChatGPT eine neue Aufforderung erhält, sucht das Tool in seinem Gedächtnis nach ähnlichen Unterhaltungen und verwendet diese als Anleitung, um seine Antwort zu formulieren.
Wer steckt hinter ChatGPT? ChatGPT wurde in San Francisco von OpenAI entwickelt. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2015 von einer Reihe prominenter Tech-Investoren und Unternehmer, unter anderem von Elon Musk, Peter Thiel und Sam Altman. OpenAI hat sich über die Jahre von einer Non-Profit-Organisation zu einem capped-profit-Modell entwickelt, bei dem die Rendite für die Investoren begrenzt ist, da das Unternehmen einen gemeinnützlichen Ansatz verfolgt. Zu den aktuell bedeutendsten Investoren gehört Microsoft, Amazon Web Services, Tencent und Geldgeber wie Peter Thiel oder Reid Hoffmann.
Gemini
Google Gemini ist eine leistungsstarke KI-Plattform von Google, die speziell für anspruchsvolle Aufgaben in Bereichen wie Sprachverarbeitung, Datenanalyse und Problemlösung entwickelt wurde. Sie kombiniert die Fähigkeiten von DeepMind mit Googles umfassender Infrastruktur und zielt darauf ab, generative KI in professionelle Anwendungen zu integrieren – darunter auch in der Finanzwelt. Gemini unterstützt sowohl einfache Anfragen als auch komplexe Workflows, bei denen große Datenmengen analysiert und auf dieser Basis Entscheidungen getroffen werden müssen.
Im Finanzbereich bietet Gemini das Potenzial, Prozesse wie Risikoanalysen, Marktbeobachtung oder Portfoliooptimierung deutlich effizienter zu gestalten. Durch den Zugriff auf umfangreiche Echtzeit-Daten kann die KI Markttrends schneller erkennen, wirtschaftliche Zusammenhänge analysieren und strukturierte Auswertungen liefern – beispielsweise zur Unterstützung von Anlageentscheidungen oder bei der Bewertung von Finanzprodukten. Für Anleger, Analysten, Finanzberater oder institutionelle Investoren kann Gemini damit ein wertvolles Tool sein, um Informationsvorsprünge zu gewinnen und datenbasierte Strategien zu entwickeln.
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Alternative KI-Tools
Neben ChatGPT von OpenAI und Gemini von Google haben sich in den letzten Monaten weitere starke KI-Modelle etabliert, die als ernstzunehmende Alternativen gelten. Claude von Anthropic etwa ist für seine hohe Textverständlichkeit, Kontexttiefe und Sicherheitsstandards bekannt. Claude kann komplexe Texte analysieren, Zusammenfassungen erstellen und in Beratungsszenarien eingesetzt werden – auch bei Finanzthemen wie Produktvergleichen, Marktanalysen oder regulatorischen Fragestellungen.
Ein weiteres Modell ist Mistral, ein europäischer Open-Source-Ansatz, der vor allem in der Entwickler- und Business-Community an Bedeutung gewinnt. Auch Perplexity AI entwickelt sich zu einer relevanten Plattform – insbesondere durch ihre Fähigkeit, präzise Antworten mit Quellenangabe aus dem Internet zu liefern. Für Anleger ist dies ein Vorteil bei der schnellen Informationsbeschaffung oder Marktbeobachtung. Zudem bietet Microsoft Copilot eine tiefe Integration in Excel, Outlook und weitere Office-Produkte, was ihn für die tägliche Finanzarbeit besonders attraktiv macht. Damit stehen heute mehrere leistungsfähige Alternativen zur Verfügung, die je nach Anwendungsfall – ob Investmentanalyse, Reporting oder Kommunikation – gezielt eingesetzt werden können.
Fazit Teil I
Künstliche Intelligenz ist mehr als nur ein kurzfristiger Trend – sie wird immer mehr zu einem festen Bestandteil des Alltags und kann eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen. So auch in der Finanzwelt: Durch das Zusammenspiel von Machine Learning, Deep Learning, NLP und Computer Vision verändern Systeme wie ChatGPT, Gemini und Copilot bereits heute die Art, wie Daten analysiert, Zusammenhänge erkannt und Entscheidungen getroffen werden.
Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungsbereiche, des noch nicht erschöpften Potenzials und dem noch jungen Entwicklungsstand der meisten KIs stellt sich die Frage, wie man als Anleger an dem Technologie-Sprung partizipieren kann. Diese Frage soll in Teil II und Teil III dieses Fachartikels beantwortet werden.
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Teil II: Wie können Anleger KI für Anlage-Entscheidungen nutzen?
Übersicht Teil II
KI als Anlageberater
Im Rahmen des Fachartikels haben wir getestet, ob künstliche Intelligenz als Anlageberater genutzt werden kann und Anleger von den Tipps einer KI profitieren können. Für den Test haben wir die KI von OpenAI genutzt und die Beratungskompetenzen von ChatGPT getestet.
Zum Test haben wir ChatGPT damit beauftragt, ein Portfolio für Brokervergleich.de zusammenzustellen, basierend auf der aktuellen Marktlage im Juni 2025. Das Ergebnis zeigt, dass KI durchaus dabei helfen kann, Investmententscheidungen zu treffen. So gibt ChatGPT nicht nur eine Einschätzung der aktuellen Marktlage an, sondern empfiehlt auch konkrete Anlagen und deren Gewichtung im Portfolio:
Die Marktanalyse ist zutreffend, aktuell und bietet sogar einen Ausblick für wahrscheinliche Entwicklungen in den nächsten Monaten. Basierend auf dieser Analyse gibt die KI folgende Tipps, um das Brokervergleich.de-Portfolio zusammenzustellen:
- S&P 500 ETF – Der S&P 500 ETF bietet Zugang zu den 500 größten börsennotierten US-Unternehmen und gilt als Kernbaustein für ein langfristig wachstumsorientiertes Portfolio. Trotz der aktuell erhöhten Volatilität bleibt der US-Markt aufgrund seiner Innovationskraft, Marktliquidität und wirtschaftlichen Stabilität besonders attraktiv. Für Anleger ist S&P 500 eine einfache Möglichkeit, breit und effizient in den weltgrößten Aktienmarkt zu investieren. Empfohlener Portfolioanteil: 50 Prozent.
- iShares Core U.S. Aggregate Bond ETF – Der iShares Core U.S. Aggregate Bond ETF bündelt Investment-Grade-Anleihen aus verschiedenen Sektoren – darunter US-Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere. In einem Umfeld mit sinkenden Zinsen und moderatem Wachstum bietet dieser ETF eine attraktive Kombination aus Stabilität, laufenden Erträgen und geringerer Korrelation zu Aktien. Besonders in unsicheren Marktphasen dient er als defensiver Portfolioanker. Empfohlener Portfolioanteil: 20 Prozent.
- SPDR Gold Shares ETF – Gold wird seit jeher als sicherer Hafen in Krisenzeiten geschätzt – aktuell verstärkt durch geopolitische Spannungen und mögliche geldpolitische Lockerungen. Der SPDR Gold Shares ETF bildet den Goldpreis physisch ab und eignet sich daher hervorragend zur Absicherung gegen Inflation, Währungsabwertung oder extreme Marktereignisse. Eine Gold-Allokation erhöht die Robustheit eines Portfolios spürbar. Empfohlener Portfolioanteil: 15 Prozent.
- Internationale Aktien-ETFs – Globale Diversifikation reduziert das Klumpenrisiko im Portfolio. ETFs wie der MSCI Europe oder MSCI Emerging Markets bieten Zugang zu wirtschaftlich dynamischen Regionen außerhalb der USA – insbesondere in Europa und Asien. Gerade in Phasen, in denen der US-Markt überhitzt scheint, eröffnen sich hier interessante Bewertungs- und Wachstumschancen. Empfohlener Portfolioanteil: 10 Prozent.
- Technologie- & KI-ETFs – Die nächste Innovationswelle wird maßgeblich durch künstliche Intelligenz, Cloud-Computing und spezialisierte Halbleiter getrieben. ETFs wie der Nasdaq-100 oder thematische AI-Fonds ermöglichen gezielten Zugang zu führenden Technologieunternehmen. Als kleine, renditeorientierte Beimischung können sie das langfristige Wachstum eines Portfolios dynamisch stärken. Empfohlener Portfolioanteil: 5 Prozent.
ChatGPT kann also durchaus bei Investmententscheidungen helfen und bei der Geldanlage unterstützen. Auch Tools wie Gemini oder Copilot erwiesen sich im Test hilfreich. Besonders unerfahrene Anleger, die sich wenig oder gar nicht mit dem Thema Geldanlage beschäftigen möchten, finden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz leicht den Weg in die Finanzwelt.
Das empfohlene Portfolio ist ausgewogen und diversifiziert, bietet Absicherung gegen Krisen und Inflation und ist dennoch chancenoriteniert. Insgesamt sind wir mit der Empfehlung der KI sehr zufrieden.
Analyse von Finanzdaten
Die Anwendung von KI in der Finanzbranche hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Das liegt vor allem daran, dass Finanzinstitute, aber auch Privatanleger, zunehmend große Mengen an Daten nutzen, um Anlage-Entscheidungen zu treffen und Muster und Chancen zu erkennen. Die Anzahl der auszuwertenden Daten kann von Datenanalysten großer Finanzinstitute (fast) unmöglich vollständig analysiert und ausgewertet werden, Privatanleger haben in der Regel noch weniger Chancen, aktuelle Entwicklungen in die Anlage-Entscheidung mit einzubeziehen.
Durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz können Anleger vollautomatisiert Daten aus den vielen verschiedenen Quellen nutzen, um aktuelle Entwicklungen am Finanzmarkt einschätzen zu können. Zu diesen Quellen gehören neben Geschäftszahlen, Publikationen, Zeitungsartikeln und Blog-Beiträgen beispielsweise auch Social-Media-Posts. Um alle diese Quellen analysieren und auswerten zu können, gibt es bereits Unternehmen, die privaten und institutionellen Anlegern künstliche Intelligenz zur Verfügung stellen.
Anbieter | Produkt |
---|---|
Fiscal.ai | Fiscal.ai bietet Anlegern die Möglichkeit, Finanzkennzahlen, Bewertungen und Quartalsberichte großer Unternehmen in Sekundenschnelle zu analysieren. Die KI beantwortet Anlegerfragen präzise und kontextbasiert, ideal für schnelle Einschätzungen zu US-Aktien. Besonders nützlich ist Finchat für Anleger, die datenbasierte Entscheidungen treffen möchten, ohne tief in Geschäftsberichte einzusteigen. |
ChatGPT | Mit ChatGPT können Privatanleger Finanzdaten – etwa aus Excel-Dateien oder Webquellen – analysieren, visualisieren und interpretieren lassen. Ob Renditevergleiche, Fundamentalanalyse oder Risikoabschätzungen: Die KI ermöglicht Auswertungen und erleichtert so datengetriebene Investmententscheidungen. Der Einsatz ist besonders sinnvoll für Anleger, die flexibel arbeiten und eigene Datenquellen nutzen möchten. |
SimplyWall.st | SimplyWall.st bereitet Unternehmensdaten visuell auf und ermöglicht eine verständliche Bewertung von Aktien basierend auf Fundamentaldaten, Wachstum, Dividenden und Risiken. Anleger erhalten durch die grafisch unterstützte Darstellung eine klare Einschätzung darüber, ob ein Unternehmen über- oder unterbewertet ist. Die Plattform richtet sich besonders an langfristig orientierte Privatanleger mit Fokus auf Einzelaktien. |
Seeking Alpha | Seeking Alpha liefert Aktienanalysen, Meinungen von Analysten und zusammengefasste Earnings Calls. Die Pro-Version nutzt KI, um relevante Inhalte zu filtern und aufzubereiten. Für Anleger, die sich regelmäßig über Markttrends und Unternehmensentwicklungen informieren möchten, ist Seeking Alpha ein wertvolles Research-Tool mit strategischem Mehrwert. |
KI-basierte Investments
KI-basierte ETFs
Künstliche Intelligenz kann Anleger durch die Analyse und Auswertung von Quellen und Daten dabei unterstützen, bessere Investmententscheidungen zu treffen. Deshalb verwundert es nicht, dass es bereits ETFs und Investmentfonds gibt, die auf KI und maschinellen Lernen basieren. So werden die Analysen von KI-Systemen dafür genutzt, Veränderungen, Muster und Chancen auf den Märkten zu verarbeiten und schneller als traditionelle Fonds darauf zu reagieren. Außerdem werden Anlage-Entscheidungen solcher Fonds rein datenbasiert umgesetzt – emotionale (Fehl-)Entscheidungen können so nicht getroffen werden.
Die Auswahl der AI-basierten ETFs ist nicht besonders groß, zu den aktuell bekanntesten ETFs für europäische Anleger zählen der Ultramarin AI‑Enhanced Eurozone Equities UCITS ETF und der Qraft AI‑Enhanced US Large Cap Momentum ETF. Beide ETFs überlassen die Portfolio-Zusammensetzung und Gewichtung komplett einer KI und Menschen greifen nicht bei der Auswahl ein.
Ultramarin AI‑Enhanced Eurozone Equities UCITS ETF
Der Ultramarin AI-Enhanced ETF (ISIN: IE000979OT00) ist der erste europäische ETF, bei dem eine KI alle anfallenden Anlageentscheidungen übernimmt- Die KI analysiert monatlich Finanz-Daten von Unternehmen aus der Eurozone, prognostiziert deren Entwicklung und stellt das Portfolio basierend auf dieser Analyse zusammen. Der ETF richtet sich an Anleger, die an KI-gesteuerten Anlagestrategien partizipieren möchten, in der Eurozone investieren und Währungsrisiken ausschließen wollen. Mit günstigen Gesamtkosten von 0,65 Prozent bekommen Anleger einen günstigen und innovativen ETF, der sich auch in Sachen Rendite nicht verstecken muss.
Qraft Al-Enhanced U.S. Large Cap Momentum ETF
Der Qraft AMOM ETF (ISIN: US30151E7803) nutzt ebenfalls künstliche Intelligenz und Machine Learning für die Wertpapier-Auswahl. Das Unternehmen hinter dem ETF, Qraft Technologies Inc., begann bereits 2016 mit dem Einsatz von KI in der Finanzbranche und gilt als Pionier in der KI-Technologie. Jedes Wertpapier im ETF-Portfolio und dessen Gewichtung wird alleine von den KI-Modellen des Unternehmens bestimmt, die Mitarbeiter sind ausschließlich für das Produktdesign und die Überwachung der Abläufe zuständig.
Der Indexfonds gilt als innovative Anlageoption für diejenigen Anleger, die eine automatisierte und dynamische Investmentstrategie bevorzugen. Für die Auswahl der Aktien berücksichtigt die KI unter anderem die Performance eines Unternehmens in bestimmten Zeiträumen, erkennt Muster und schließt dadurch auf Investmentchancen und -risiken.
KI-basierte ETFs im Vergleich zu Benchmarks
Um die Performance der auf künstlicher Intelligenz basierten ETFs besser einschätzen zu können, hat die Redaktion die ETFs im Vergleich zu gängigen Indizes wie dem DAX oder dem MSCI World betrachtet. Hier fällt auf, dass die KI-ETFs nicht wirklich außergewöhnlich gut performt haben, aber sich auch nicht verstecken brauchen. Besonders langfristig kann sich die Performance sehen lassen, mit einer Rendite von knapp 60 Prozent in drei Jahren überzeugt der QRAFT AI-ETF im Test besonders.
Finanzprodukt | ISIN | Performance 1 Jahr | Performance 3 Jahre | Performance 5 Jahre |
---|---|---|---|---|
Ultramarin AI-Enhanced ETF | IE000979OT00 | +11,9% | – | – |
Qraft AI-Enhanced U.S. Large Cap Momentum ETF | US30151E7803 | +4,9% | +59,7% | +48,4% |
DAX | DE0008469008 | +28,4% | +76,5% | +09,0% |
MSCI World | CH0001693230 | +10,6% | +56,0% | +75,5% |
FTSE 100 | GB0001383545 | +6,7% | +20,0% | +40,8% |
Nikkei 225 | XC0009692440 | -0,6% | +49,0% | +71,2% |
Brokervergleich.de Robo-Advisor-Echtgeldtest | – | +2,3% | +5,9% | +20,2% |
Übrigens: Zwar basieren Robo-Advisor und KI-basierte Investmentfonds beide auf Algorithmen und KI, trotzdem sind die beiden Anlagearten unterschiedlich. Während Robo-Advisor sich eher an den Zielen, Bedürfnissen und der Risiko-Bereitschaft eines Privatanlegers konzentrieren und auch von menschlicher Expertise abhängig sind, richten sich KI-basierte Investmentfonds aktuell noch eher an institutionelle Investoren, die nach neuen und fortgeschrittenen Anlagestrategien suchen. KI-basierte Anlagefonds sind nicht von menschlicher Expertise beeinflusst und handeln so, wie es die künstliche Intelligenz aufgrund von Datenanalysen für richtig hält.
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KI-basierte Fonds
KI-Fonds nutzen künstliche Intelligenz, um Anlageentscheidungen datenbasiert und automatisiert zu treffen. Statt auf menschliche Einschätzungen zu setzen, analysieren sie große Datenmengen – etwa Kursverläufe, Muster und Markttrends – und passen ihre Portfolios dynamisch an. Für Anleger bieten KI-Fonds die Chance, von innovativen Technologien zu profitieren und gleichzeitig emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden. Sie eignen sich besonders für diejenigen, die auf moderne, regelbasierte Strategien setzen möchten.
Pictet Quest AI‑Driven Global Equities
Der Pictet Quest AI-Driven Global Equities (ISIN: LU2749781550) ist ein aktiv verwalteter Fonds, bei dem eine künstliche Intelligenz auf Basis von Unternehmenskennzahlen, Kursentwicklungen und Analystendaten monatlich bis zu 600 globale Aktien auswählt. Die KI trifft eigenständig Anlageentscheidungen, während der Mensch lediglich risikobezogene Rahmenbedingungen vorgibt. Mit einer Gesamtkostenquote von rund 0,43 Prozent und einer starken Halbjahresperformance von über 17 Prozent gegenüber dem MSCI World (+12 Prozent) zielt der Fonds auf eine langfristige Outperformance. Die Titelgewichtung ist breit gestreut, mit bekannten Tech-Schwergewichten wie Apple, Nvidia oder Microsoft, kombiniert mit ESG-Filtern.
Tungsten TRYCON AI Global Markets
Der Tungsten TRYCON AI Global Markets (ISIN: LU0451958135) ist einer der ersten systematisch KI-gesteuerten Fonds Europas und setzt seit 2013 auf maschinelles Lernen zur Analyse globaler Märkte. Die Strategie kombiniert mehr als 40 KI-Modelle, die täglich Preisbewegungen von rund 60 liquiden Märkten auswerten – darunter Aktien, Anleihen, Zinsen und Währungen. Ziel ist eine marktunabhängige Rendite bei niedriger Volatilität und geringer Korrelation zu klassischen Anlageklassen. Der Fonds eignet sich insbesondere für Anleger, die ihr Portfolio um eine datengetriebene, nicht-menschliche Entscheidungslogik erweitern und gleichzeitig von stabilen, algorithmisch erzeugten Signalen profitieren möchten.
Fazit Teil II
Auch wenn KI-Systeme weiterhin in der Entwicklung oder Optimierungsphase sind, ist der praktische Nutzen bereits jetzt spürbar gestiegen. Besonders im Finanzbereich eröffnet KI eine Vielzahl von Anwendungsoptionen: Von der Analyse großer Datenmengen bis hin zur automatisierten Geldanlage – Anleger können bereits jetzt massiv von KI profitieren.
Dennoch gilt: Die Nutzung von KI zur Geldanlage oder für Investmententscheidungen ist noch in den Anfängen und Anleger sollten nicht blind auf KI-Aussagen vertrauen. In Kombination mit einer eigenen Recherche kann die Nutzung von ChatGPT und Co. durchaus Sinn machen und sich als kompetenter Partner für Investments beweisen.
Teil III: So kann in KI investiert werden
Übersicht Teil III
Die Liste der Investoren, die in ChatGPT investiert sind, ist durchaus beeindruckend. Namhafte Unternehmen und Silicon-Valey-Stars wie Peter Thiel und Reick Hoffman halten Anteile an OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT. Der aktuelle Hype, die Investitionen in Milliardenhöhe und die ständig steigenden Nutzerzahlen könnten auf ein renditestarkes Investment hindeuten. Deshalb stellt sich die Frage, ob es auch als Privatanleger möglich ist, in OpenAI und ChatGPT zu investieren.
Die kurze Antwort: Nein, es ist nicht möglich, als Privatanleger in ChatGPT zu investieren. OpenAI ist ein privates Unternehmen, welches sich in Besitz von Investoren und einigen der Gründer befindet. Das bedeutet, dass das Unternehmen an keiner Börse gelistet ist und Anleger deshalb keine Möglichkeit haben, direkt in OpenAI zu investieren und Wertpapiere des Unternehmens zu kaufen.
KI-Aktien für Privatanleger
Allerdings können Anleger indirekt an der Wertentwicklung von OpenAI partizipieren. So sind Unternehmen wie Microsoft, Amazon oder Tencent in OpenAI investiert. Durch den Kauf dieser Aktien kann indirekt an OpenAI partizipiert werden.
Neben einem indirekten Investment in das Unternehmen OpenAI gibt es eine Reihe weiterer Wertpapiere, die von dem KI-Trend rund um ChatGPT profitieren. Dazu zählen Nvidia, einer der weltweit führenden KI-Computing-Anbieter und Zebra Technologies, ein Unternehmen, welches Systeme zur automatischen Erfassung und Verarbeitung von Daten entwickelt.
Unternehmen | ISIN | Branche | Markt- kapitalisierung |
Dreijahres- performance |
|
---|---|---|---|---|---|
Microsoft | US5949181045 | Hard- und Softwareentwickler | 3.11 Mrd. € | +74,7% | |
Amazon | US0231351067 | Online-Versandhändler | 1.97 Mrd. € | +81,4% | |
NVIDIA | US67066G1040 | Hardware-Hersteller | 3.10 Mrd. € | +717,4% | |
Tencent | KYG875721634 | Internet-Unternehmen | 513,4 Mrd. € | 30,5% | |
Zebra Technologies | US9892071054 | Hard- und Softwarehersteller | 12,9 Mrd. € | -8,8% |
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Exkurs: Spannende KI-Tools im Überblick
Im Folgenden haben wir eine Auswahl an KI-Tools zusammengestellt, die vergleichbar mit ChatGPT sind und ähnliche Aufgaben übernehmen können. In manche dieser KIs und die entsprechenden Unternehmen kann direkt oder indirekt investiert werden.
Produkt | Anbieter | Website | Investition möglich | ISIN | |
---|---|---|---|---|---|
ChatGPT | OpenAI | www.openai.com | Nein | – | |
Watson | IBM | www.ibm.com/watson | Ja | US4592001014 | |
Azure | Microsoft | www.azure.microsoft.com | Ja | US5949181045 | |
Midjourney | Midjourney | www.midjourney.com | Nein | – | |
Jasper | Jasper | www.jasper.ai | Nein | – | |
Fireflies | Fireflies | www.fireflies.ai | Nein | – | |
Tensorflow | Alphabet | www.tensorflow.org | Ja | US02079K3059 | |
Pytorch | Meta | www.pytorch.org | Ja | US30303M1027 | |
OpenCV | OpenCV | www.opencv.org | Nein | – |
KI-ETFs für Privatanleger
Neben Aktien gibt es selbstverständlich auch ETFs, durch die Anleger vom KI-Boom profitieren können. Dabei wird das Volatilitätsrisiko der Einzelaktien gesenkt und es kann mit einem KI-ETF breit diversifiziert investiert werden. In der Regel sind die KI-Aktien aktuell noch sehr volatil, in einen ETF zu investieren kann also durchaus sinnvoll sein und das Risiko des Investments senken. Auch eventuelle Einstiegsbarrieren, wie zum Beispiel ein teurer Aktienkurs, können mit einem ETF überwunden werden. Bei Anbietern wie Scalable Capital oder Trade Republic können Sparpläne bereits ab einem Euro begonnen werden.
ETF | ISIN | Branche | Markt- Kapitalisierung |
Dreijahres- performance |
|
---|---|---|---|---|---|
Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data | IE00BGV5VN51 | Künstliche Intelligence and Big Data | 4.169 Mio. € | +95,3% | |
WisdomTree Artificial Intelligence | IE00BDVPNG13 | Künstliche Intelligence | 670 Mio. € | +40,6% | |
L&G Artificial Intelligence | IE00BK5BCD43 | Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit | 760 Mio. € | +80,5% |
Exkurs: Halbleiter- und KI-Zulieferer-ETFs
Von dem aktuellen KI-Hype profitieren auch Zulieferer, die direkt oder indirekt mit der Branche zu tun haben – vor allem die Halbleiter-Industrie konnte durch die steigende Nachfrage massive Kursanstiege verzeichnen. Ganz vorne mit dabei: Der Chip-Hersteller NVIDIA mit einer Dreijahresperformance von über 700 Prozent (Stand 06/2025). Auch Anleger können an der Wertentwicklung solcher Unternehmen partizipieren – neben Aktien selbstverständlich auch durch ETFs.
Besonders interessant: ETFs, deren Risikomanagement auch höhere Kurssprünge (Stichwort Gewichtungscap) zulässt. Denn bei den meisten ETFs dürfen einzelne Titel nur einen bestimmten, meistens relativ niedrigen Anteil an der Gesamtgewichtung haben. Steigt eine Aktie zu stark, muss sie verkauft werden, um die angestrebte Gewichtung beizubehalten. Dadurch können starke Kursanstiege häufig nicht ausgenutzt werden – anders als bei den drei folgenden ETFs.
ETF | ISIN | Gewichtungs-Cap | Markt- Kapitalisierung |
TER | Dreijahres- performance |
---|---|---|---|---|---|
Amundi MSCI Semiconductors ETF | LU1900066033 | Bis zu 35% | 687 Mio. € | 0,35% | +160,0% |
iShares MSCI Global Semiconductors ETF | IE000I8KRLL9 | Bis zu 8% | 947 Mio. € | 0,35% | +77,4% |
VanEck Semiconductor ETF | IE00BMC38736 | Bis zu 10% | 2.000 Mio. € | 0,35% | +105,1% |
Tipp der Redaktion: ETFs können sowohl durch regelmäßige Einzahlungen bespart, aber auch durch einen Einmalkauf erworben werden. Günstig können ETFs beispielsweise bei ING, flatex oder Trade Republic gehandelt werden. Einen Vergleich verschiedener ETF-Anbieter finden Sie hier.
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Zusammenfassung
Die Integration von künstlicher Intelligenz in die Geldanlage ist längst keine Zukunftsvision mehr. Anwendungen wie ChatGPT, Copilot oder Gemini werden von immer mehr Anlegern genutzt, zum Beispiel zur Informationsrecherche, zur Analyse von Unternehmen und Aktien oder zur Formulierung einfacher Anlagestrategien. Auch wenn die KI-Tools größtenteils noch auf Textverarbeitung und Dateninterpretation basieren, lässt sich bereits erkennen, dass KI durchaus dabei helfen kann, fundierte Entscheidungen zu treffen und den Zugang zu Finanzwissen zu erleichtern.
Dennoch sollten Anleger beachten, dass KI aktuell eher als Assistent betrachtet werden sollte – sie ersetzt weder klassische Finanzanalysen noch eine eigenständige Recherche. Die Nutzung und Ergebnisse von KI sollte immer kritisch hinterfragt werden und in eine bereits bestehende, breit diversifizierte Strategie integriert werden. Vollautomatisierte Investmentlösungen und KI-Trading bergen auch Risiken, besonders in einem so komplexen Markt wie dem Finanzmarkt.
Für Anleger, die an der Entwicklung der Technologie partizipieren wollen, bietet sich ein Investment in Unternehmen mit starker KI-Fokussierung an, zum Beispiel über spezialisierte ETFs, Tech-Atkien oder Fonds. Dabei sollten Anleger allerdings beachten, dass KI keine Garantie auf Renditen bietet, obwohl die Technologie ein spannendes Innovationsfeld ist. Wer früh einsteigt und auf Diversifikation und Qualität achtet, kann das Potenzial dieser bahnbrechenden Technologie gezielt für sich nutzen.
Ausblick 2025: KI bleibt Impulsgeber für den Finanzmarkt
Die Entwicklungen rund um das Thema künstliche Intelligenz haben in den vergangenen Jahren rasant zugenommen und ein Ende ist aktuell nicht in Sicht. Immer mehr Finanzdienstleister, Plattformen und Robo-Advisor setzen auf KI-gestützte Funktionen – unter anderem als datenbasiertes Assistenzsystem, das bei der Analyse, Bewertung und Auswahl von Investitionen unterstützt.
Für die kommenden Jahre ist davon auszugehen, dass KI eine größere Rolle bei der Vermögensverwaltung und bei privaten Investments spielen wird. Besonders das Modell menschliche Entscheidungskompetenz in Verbindung mit KI-gestützten Analysen klingt vielversprechend. Auch wenn die zukünftige Entwicklung schwer exakt vorherzusagen ist, steht fest: Künstliche Intelligenz wird die Finanzwelt nachhaltig verändern – in ihrer Struktur, ihrer Geschwindigkeit und ihrer Zugänglichkeit.
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Weiterführende Links und Quellen:
- brokervergleich.de: KI-gestützte Trading-Bots – Die Revolution des Krypto-Handels?
- Kreditwesen.de: Wie Künstliche Intelligenz die Geldanlage verändert
- Fundresearch: Künstliche Intelligenz im Asset Management – Trend statt Hype
- Handelsblatt: ChatGPT – Funktionen und Nachteile der KI des Start-ups OpenAI
- Bundesministerium für Bildung und Forschung: Künstliche Intelligenz
- [1] PWC: Künstliche Intelligenz im Finanzsektor
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