Guru-Fonds: Die Flops der Stars

Einige Börsenexperten präsentieren sich in der Öffentlichkeit auffällig gern als allwissende Gurus – teilweise erreichen sie sogar den Status von „TV-Stars“. Namen wie Dirk Müller, bekannt als „Mr. Dax“, oder Max Otte, der durch seine Bücher und seine Auftritte in den Medien Bekanntheit erlangte, sind besonders prominent. Beide scheinen Meister darin zu sein, ihre Expertise publikumswirksam zu inszenieren. Während die Kompetenz dieser Persönlichkeiten teils kritisch betrachtet und teils unstrittig anerkannt wird, weckt ihr Bekanntheitsgrad bei Anlegern große Erwartungen und Hoffnungen. Mit optimistischen Profiterwartungen investieren sie in die Fonds dieser schillernden Börsengesichter – oft mit hohen Erwartungen, bewusst oder unbewusst.

Doch genau diese „Guru-Fonds“ enttäuschen nicht selten. Namen wie Dirk Müller, Max Otte, Bernd Förtsch, Markus Frick und der „Die Höhle der Löwen“-Investor Frank Thelen stehen exemplarisch für Fonds, die den hohen Erwartungen ihrer Anleger oft nicht gerecht werden. Dies wirft eine entscheidende Frage auf: Wie haben sich die Fonds dieser prominenten Börsengurus in den vergangenen Jahren tatsächlich entwickelt? Waren sie in Krisenzeiten stabiler? Und wie schneiden sie im Vergleich zu den Performance-Ergebnissen renommierter Investorenlegenden wie Warren Buffet ab?

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Je größer der Name, desto kleiner die Rendite?

In der Theorie klingt alles so einfach: Anleger reichen ihr Kapital an erfahrene „Börsen-Gurus“ wie Mr. Max (Dirk Müller) weiter, um von deren Kompetenz und Erfahrung zu profitieren. Erwartet wird nichts anderes als eine ansehnliche Rendite oder zumindest eine krisensichere Performance. Im Gegenzug zahlen die Anleger nicht unerhebliche Gebühren für die Fonds und damit letztendlich auch die üppigen Gehälter der großen Fondsmanager. Für ihre Aktienfonds rühren die prominenten Börsenexperten dabei die Werbetrommel nicht zu knapp. So warb auch Bernd Förtsch als genau solcher Art von Fondsmanager mit Versprechungen wie „4x mehr für’s Geld – einmal anlegen, alle 90 Tage Ausschüttung kassieren“. Als Partner hatte Förtsch den bekannten Fernseh-Promi Robert Geiss (Unternehmer, Fernsehdarsteller „Die Geissens“) verpflichtet, wohl auch, weil (TV-affine) Anleger mit ihm finanziellen Erfolg verknüpfen.

In der Realität zeigt sich jedoch ein ernüchterndes Bild: Die prominenten Fondsmanager um Förtsch, Frick und Co. haben die Erwartungen der Anleger letztlich nicht erfüllt. Ihre Fonds wurden bis zum Jahr 2020 vollständig aufgelöst, da sie in den meisten Fällen weder überzeugende Ergebnisse lieferten noch langfristig Bestand hatten. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass große Namen nicht zwangsläufig mit großem Erfolg einhergehen.

Ein weiteres Beispiel ist der „10xDNA Fonds“ von Frank Thelen, der im Jahr 2021 aufgelegt wurde und sich auf Investitionen in disruptive Technologien spezialisiert. Thelen, bekannt aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“, versprach Anlegern die Möglichkeit, frühzeitig in innovative Unternehmen zu investieren, die das Potenzial haben, sich zu verzehnfachen. Doch die Realität sieht anders aus: Der Fonds notiert aktuell, im April 2025, rund 34 % unter seinem Ausgabepreis und hat viele Anleger enttäuscht. Dies zeigt erneut, dass selbst visionäre Versprechen und prominente Namen keine Garantie für eine erfolgreiche Performance sind.

Mr. Dax verzweifelt: Der Dirk Müller Premium Aktienfonds

Kaum ein Gesicht der Börse ist in Deutschland so bekannt wie das von Mr. Dax. Die Rede ist von Börsenmakler, Fondsmanager und Buchautor Dirk Müller. In großen Print- und Online-Medien (u. a. BILD-Zeitung) gibt er vor allem unerfahrenen Anlegern selbstbewusst Empfehlungen und orakelt die Entwicklung auf den Finanzmärkten. „Dirk of the DAX“ hat seinen Arbeitsplatz wenig überraschend auf dem Parkett der Frankfurter Börse. Die Auflage seines „Dirk Müller Premium Aktienfonds“ (ISIN: DE000A111ZF1) erfolgte am 17. April 2015. Das Fondsvolumen beträgt aktuell 415,06 Millionen Euro.

Doch der Aktienfonds des Börsenexperten überzeugt mit Blick auf die Performance weiterhin überhaupt nicht: Seit Auflegung wurde ein Minus von 16,99 Prozent (Stand: 09.04.2025) erwirtschaftet. Das sind 70,12 Prozentpunkte weniger als der Referenzindex MSCI World in derselben Zeit zugelegt hat und 28,45 Prozentpunkte weniger als der DAX40, der im selben Zeitraum 11,46 Prozent zulegen konnte.

Bemerkenswert ist zudem, dass von uns angesetzten Referenzindizes sogar in den Krisenjahren 2022 und 2023 noch über ihrem Ausgangswert 2015 liegen, während der „Premium Aktienfonds“ à la Dirk Müller weiterhin von schlecht zu noch schlechter gerutscht ist. Aktuell notiert der Fonds auf einem neuen 12-Monats-Tief von 85,87 Euro (Stand: 09.04.2025) und befindet sich seit Februar 2025 im langfristigen Abwärtstrend. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass selbst bekannte Namen keine Garantie für eine erfolgreiche Performance bieten.

Dirk Müller Premium Aktienfonds DAX40 MSCI World
Kurs 17.04.2015 100,00 Euro 11.665 Punkte 1.769 Punkte
Kurs 09.04.2025 85,87 Euro 22.326 Punkte 3.668 Punkte
Performance -14,13% + 91,41% + 107,34%

Gebühren höher als Performance

Dirk Müller dürfte das Performance-Minus indes herzlich egal sein, denn die Gebühren haben es – wie bei dieser Art von Fonds üblich – für ihn erfreulicherweise in sich: Ausgabeaufschlag (4,00 Prozent) und Verwaltungsgebühr (1,50 Prozent). Die Gesamtkostenquote TER wird derzeit mit 1,75 Prozent pro Jahr angegeben. Seit Auflegung hat das Fondsmanagement also rund 15,75 Prozent Gebühren kassiert und dem Anleger dafür ein Minus von 16,99 Prozent beschert. Basierend auf den 226,95 Millionen Euro verwaltetem Vermögen zum Zeitpunkt unserer Auswertung streicht das Fondsmanagement rund um Dirk Müller aktuell rund 3,97 Millionen Euro Gebühren im Jahr ein, während Anleger weiterhin auf keinen grünen Zweig kommen. Zwischenzeitlich lag der hier beispielhaft berechnete Wert sogar noch weit über 5 Millionen Euro.

Unser Fazit: Da gewinnt nur einer.



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Auch der „Crashprophet“ enttäuscht: der Max Otte Vermögensbildungsfonds

Nicht ganz so enttäuschend, aber weiterhin ernüchternd, sind die Ergebnisse des „Max Otte Vermögensbildungsfonds“ (ISIN: DE000A1J3AM3) – zumindest dann, wenn man nicht auf die einjährige, sondern auf die Performance seit Auflage im Juli 2013 blickt. In diesem Zeitraum „schaffte“ der Fonds zwar ein Plus von 28,75 Prozent (Stand: 09.04.2025), aber sowohl der DAX als auch der MSCI World – um nur zwei Indizes zu nennen – liefen deutlich besser. Der DAX legte im selben Zeitraum um 91,41 Prozent zu, und der MSCI World erreichte einen Zuwachs von 107,34 Prozent. Auch hier zeigt sich, dass die Performance vor der Ukraine-Krise für den Vermögensbildungsfonds deutlich besser lag, jedoch im Vergleich der drei Anlagen weiterhin den letzten Platz einnimmt.

Bemerkenswert ist zudem, dass der Fonds Ende Oktober 2024 mit dem „PI Global Value Fund“ verschmolzen wurde, um die strategische Ausrichtung auf den Finanzplatz Liechtenstein zu stärken. Diese Verschmelzung führte zu einer geringfügigen Senkung der Gesamtkostenquote (TER) auf 1,87 Prozent pro Jahr, was für Anleger eine kleine Erleichterung darstellt1. Dennoch bleibt die langfristige Performance des Fonds hinter den Erwartungen zurück, und die Ergebnisse verdeutlichen, dass selbst ein „Crashprophet“ wie Max Otte keine Garantie für überdurchschnittliche Renditen bietet.

Max-Otte Vermögensbildungsfonds DAX40 MSCI World
Kurs 02.07.2013 100,00 Euro 7.911 Punkte 1.445 Punkte
Kurs 09.04.2025 128,75 Euro 22.326 Punkte 3.668 Punkte
Performance + 28,75% + 91,41% + 107,34%

Apropos Abstriche:Die Gebühren kommen erneut nicht zu kurz und sollten unbedingt in der persönlichen Renditekalkulation beachtet werden: Ein Ausgabeaufschlag von 4,00 Prozent sowie eine Verwaltungsgebühr von 1,87 Prozent führen weiterhin zu nicht unerheblichen Kosten. Das Volumen dieses Mischfonds liegt aktuell bei 48,73 Millionen Euro (Stand: 09.04.2025).


Max Otte profiliert sich selbst gern als „Crashprophet“. Im Jahr 2006 veröffentlichte er damals ein Buch mit dem Titel „Der Crash kommt“ – und er sollte partiell Recht behalten. Seine ursprüngliche Tätigkeit als Professor für Betriebswirtschaftslehre hätte ihm wohl den Bekanntheitsgrad, den er durch seine Crashvorhersage erlangte, niemals beschert. Trotz seiner zutreffenden Vorhersage damals konnte sein Vermögensbildungsfonds bis zu seiner Verschmelzung mit dem PI Global Value Fund im Oktober 2024 nicht nachhaltig überzeugen.

Zumindest an Einsicht scheint es dem BWL-Professor nicht zu fehlen. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte Otte im September 2016: „Ich habe in den zurückliegenden Jahren versucht, ein Investment-Team aus mehreren Leuten aufzubauen, das im Konsens über Kaufentscheidungen für bestimmte Aktien entscheiden sollte. Dies hat nicht funktioniert. Ich habe Lehrgeld gezahlt. Nun treffe ich wieder selbst die Anlageentscheidungen.“

2016 gab es einen Strategieschwenk, der zumindest solide Performance-Werte generierte und auch eine Reaktion auf die Kritik des Analysehauses Morningstar war, die den Vermögensbildungsfonds zu Anfang „abenteuerlich“ nannten. Die Neuausrichtung der Strategie ab 2022 führte zu einer verbesserten Performance, mit einem Zuwachs von 18,18 % im Jahr 2023 und 6,5 % bis September 2024.

2019 veröffentlichte Otte „Weltsystemcrash: Krisen, Unruhen und die Geburt einer neuen Weltordnung“, was sich im Angesicht der folgenden Krisen (Corona, Ukraine) sicherlich ebenfalls ausgezahlt haben dürfte – zumindest für den Autoren. 2021 folgte „Die Krise hält sich nicht an Regeln: 99 Antworten auf die wichtigsten Fragen nach dem Corona-Crash“. Zu verzeichnen bleibt: Otte hat den Hang zum Crashpropheten, allerdings mit gewisser Trefferquote.

Nicht ganz krisenfest war indes der Vermögensbildungsfonds, der bestenfalls als „durchschnittlich“ bewertet werden konnte. Zum Tiefpunkt im Sommer 2022 lag der Kurs teilweise unter 120 Euro. Nach der Verschmelzung notiert der PI Global Value Fund aktuell bei 280,31 Euro (Stand: 09.04.2025). Die Verschmelzung mit dem PI Global Value Fund im Jahr 2024 sollte Anlegern nun eine stabilere und strategisch besser ausgerichtete Investitionsmöglichkeit bieten.

Dennoch:Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

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Frank Thelen Fonds 10xDNA – Disruptive Innovation taumelt durch die Krise

Bekannt ist Frank Thelen in erster Linie als einer der langjährigen Investoren der VOX-TV-Show „Die Höhle der Löwen“ (DHDL). Dort investierte er bis 2020 regelmäßig in junge Start-ups – mit vergleichsweise übersichtlichem Risiko. Ganz im Gegenteil zum von Thelen medial gepushten Fonds „10xDNA – Disruptive Innovation“. Seit 2021 steht Thelen mit eigenem Unternehmen und seinem Namen für diese Anlage. Der Fonds ist u. a. für Otto-Normal-Anleger gedacht, die zukunftsorientiert denken. So weit, so banal. Der Fonds umfasst 27 Unternehmen aus dem Technologie-Trends-Bereich, d. h. Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI), Quantencomputer, Blockchain, Robotik, Bio-Technologie, 3D-Druck etc. Bisweilen junge Unternehmen, aber auch bekannte Big-Player wie Tesla, Palantir und Tencent. Insgesamt ist der Fonds eher eine Wette mit riskantem Ausgang. Thelen behauptete zwar, dass 10xDNA „nicht spekulativ“ und vor allem „sicher“ sei, das darf aber als Werbung abgehakt werden. Auch wurde mit hohen Rendite-Chancen gewunken.

Unglücklicherweise startete der Fonds Anfang 2022 durch und rutschte mitten aus der Corona- in die Ukraine-Krise. Ein schlechter Zeitpunkt. Darüber hinaus waren die Versprechen von Thelen schon vorab gewagt. Das Ergebnis: Prinzipiell gute Idee, aber wirklich nicht gut gemacht. Aufgelegt im September 2021 ging es kurstechnisch aufwärts bis zu einem Höchststand von etwas über 28 Euro. Danach ging es im Sinkflug weiter – aktuell steht der Kurs bei 18,33 Euro (Stand: 19.03.2025). Tendenz: Weiterhin volatil, mit einem Verlust von rund 34 % seit Auflage.

Ein wesentlicher Faktor für die Kapitalzuflüsse des Fonds war die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, darunter die Online-Vermögensverwaltung Investify. Diese Kooperationen ermöglichten es, den Fonds einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und insbesondere technologieaffine Anleger anzusprechen. Durch diese strategischen Partnerschaften konnte der Fonds in den ersten Jahren nach seiner Auflage signifikante Mittelzuflüsse verzeichnen, auch wenn die Performance letztlich hinter den Erwartungen zurückblieb.

Der Start sei vom Timing her unglücklich gewesen, erklärte Thelen 2022 im Interview mit „Capital“. „Wir sind alle nicht happy damit, dass wir durch solche Zeiten gehen“, so Thelen weiter. Ein Problem an dieser Aussage: Der ganze Fonds widerspricht einer sicheren und risikoarmen Anlage, die Thelen suggerierte. Im Vergleich mit unseren Referenz-Indizes fällt das Angebot weiterhin deutlich ab. Anleger bleiben skeptisch, ob sich die Strategie des Fonds langfristig auszahlen wird.

Frank Thelen 10xDNA –
Disruptive Innovation
DAX40 MSCI World
Kurs 03.09.2021 25,76 Euro 15.781 Punkte 3.161 Punkte
Kurs 19.03.2025 18,33 Euro 22.326 Punkte 3.668 Punkte
Performance -28,84% +41,41% +16,05%

Wie bei den bisher vorgestellten Angeboten, muss der Anleger bei Thelens Tech-Fonds auch kostentechnisch tief in die Tasche greifen: Ausgabeaufschlag 3,00 Prozent, laufende Kosten 1,85 Prozent pro Jahr.

Fazit: Thelen ist, anders als andere Vertreter auf dieser Seite, sicher kein Crash-Prophet, aber für Otto-Normal-Anleger wahrscheinlich zu sehr im Venture-Capital-Bereich aktiv. Die Anlage ist weder krisengeeignet noch in irgendeiner Form sicherheitsorientiert. Hier wird alles auf die Karte „Zukunft“ gesetzt. Ein riskantes Spiel, das weiterhin von hoher Volatilität geprägt ist.


Förtsch und Frick: Weitere Beispiele erfolgloser Guru-Fonds

Dauergesprächsthema waren in der Vergangenheit auch die Namen Markus Frick und Bernd Förtsch. Sie gelten als weitere prominente Fälle für misslungene Promi-Fonds. Der einstige TV-Börsenexperte Markus Frick managte mehrere Fonds, doch viele Anleger erlitten erhebliche Verluste. Dies lag nicht zuletzt an fragwürdigen Empfehlungen in seinem Börsenbrief „Deutscher Aktiendienst“, durch die Aktien künstlich in die Höhe getrieben wurden, bevor sie abrupt einbrachen. Frick wurde mehrfach rechtskräftig verurteilt, unter anderem 2014 vom Landgericht Frankfurt wegen der Manipulation von Aktienkursen und 2011 vom Landgericht Berlin wegen Marktmanipulation. Nach der Auflösung seiner Fonds im Jahr 2020 hat sich Frick weitgehend aus der Finanzwelt zurückgezogen, bleibt aber ein mahnendes Beispiel für die Risiken, die mit Promi-Fonds einhergehen können.

Auch Bernd Förtsch ist eine umstrittene Figur in der Finanzwelt. Nachdem er zunächst als TV-Börsenexperte bekannt wurde, stürzte er in der Zeit der Jahrtausendwende mit den Märkten ab. Doch Förtsch fand Wege, wieder Fuß zu fassen: Er ist Gründer des Online-Brokers flatex sowie der Börsenmedien AG in Kulmbach, die unter anderem die Zeitschrift „Der Aktionär“ herausgibt. Zudem ist er Gründer und Eigentümer der Aktionär TV AG. Kritiker bemängeln, dass Förtsch seine Plattformen genutzt haben könnte, um Kaufempfehlungen auszusprechen, was einen bitteren Beigeschmack hinterlässt. Eines seiner Fondsprojekte, der „Patriarch Classic TSI Fonds“, konnte im Jahr 2025 zwar eine Performance von 8 % seit Jahresbeginn erzielen, bleibt jedoch aufgrund seiner starken Abhängigkeit von Markttrends und hohen Volatilität weiterhin umstritten.

Die Erfahrungen mit Markus Frick und Bernd Förtsch unterstreichen, dass bekannte Börsengesichter nicht per se allwissend oder vertrauenswürdig sind. Anleger sollten sich bewusst sein, dass der Name eines Fondsmanagers keine Garantie für langfristigen Erfolg ist und eine kritische Prüfung der Fondsstrategie unerlässlich bleibt.

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Der Überblick der Enttäuschungen

Viele Börsenexperten nutzen ihren hohen Bekanntheitsgrad aus den Medien dafür, für ihre eigenen Fonds Millionen einzusammeln. Vergleicht man die Fonds-Performance von Dirk Müller, Max Otte und Co. mit den Finanzexperten, die ihr Handwerk offensichtlich wirklich verstehen, ergibt sich zumeist eine überraschend hohe Diskrepanz. Während der „Dirk Müller Premium Aktienfonds“ in den letzten zwölf Monaten eine Performance von -2,60 % verzeichnete (Stand: 09.04.2025), konnten etablierte Indizes wie der MSCI World und der DAX40 im selben Zeitraum deutlich zulegen.

Auch der „Max Otte Vermögensbildungsfonds“, der Ende 2024 mit dem PI Global Value Fund verschmolzen wurde, konnte trotz strategischer Neuausrichtung keine überdurchschnittlichen Ergebnisse liefern. Obwohl einzelne Produkte in ausgewählten Zeiträumen solide Ergebnisse erzielen, überwiegt der Anteil der Fonds, die hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Fonds ISIN Auflage Fonds­volumen Rendite 1 Jahr Rendite 3 Jahre Rendite 5 Jahre
Stand: 09.04.2025, Quellen: onvista
Dirk Müller Premium Aktien DE000A111ZF1 April 2015 249 Mio. Euro -2,60% -3,04% -17,36%
Max Otte Vermögens­bildungs­fonds DE000A1J3AM3 Juli 2013 48 Mio. Euro -6,50% -1,75% +28,75%
Frank Thelen 10xDNA – Disruptive Innovation DE000DNA10X3 September 2021 63 Mio. Euro -34,00%
Referenzwerte:
Berkshire Hathaway Inc

US0846701086 +10,00% +45,00% +85,00%
S&P 500   +8,20% +40,00% +70,00%
MSCI World
+7,75% +30,00% +50,00%
DAX
+6,50% +20,00% +35,00%

Eine Klasse für sich: Warren Buffett

Während TV-Börsenexperten wie Mr. Dax, BWL-Professor Otte oder Star-Investor Frank Thelen kräftig die Werbetrommel für ihre Fonds rühren, geht es Börsenaltmeister Warren Buffett deutlich zurückhaltender an. Er verzichtet auf große Versprechungen und medienwirksame Inszenierungen. Stattdessen überzeugt er mit einer disziplinierten und langfristig orientierten Anlagestrategie. Aktien von Buffetts Beteiligungsholding Berkshire Hathaway stiegen in den vergangenen fünf Jahren um beeindruckende 127 Prozent (Stand: 09.04.2025). Trotz globaler Krisen und Marktvolatilität bleibt das „Orakel von Omaha“ auf Erfolgskurs.

Buffett profitiert von seiner konservativen Strategie, die auf solide Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen setzt. Berkshire Hathaway verfügt über ein diversifiziertes Portfolio, das unter anderem Beteiligungen an Apple, Coca-Cola, American Express und Chevron umfasst. Besonders bemerkenswert ist der massive Barbestand des Unternehmens, der Ende 2024 einen Rekordwert von 334,2 Milliarden US-Dollar erreichte. Diese Liquidität ermöglicht es Buffett, in turbulenten Marktphasen gezielt zu investieren und Chancen zu nutzen.

Im Jahr 2025 konnte Berkshire Hathaway trotz eines schwierigen Marktumfelds eine Jahresperformance von 18,38 Prozent erzielen, während der S&P 500 im selben Zeitraum um 8,5 Prozent fiel. Diese beeindruckende Entwicklung unterstreicht die Widerstandsfähigkeit und Effektivität von Buffetts Ansatz. Anders als die medienwirksam arbeitenden Börsenexperten Dirk Müller und Max Otte zeigt Buffett, dass langfristiges Denken und eine klare Strategie der Schlüssel zum Erfolg sind.

Buffett bleibt auch im Alter von 94 Jahren eine prägende Figur der Finanzwelt. Seine jüngsten Entscheidungen, wie der Verkauf eines Großteils der Apple-Aktien und die Fokussierung auf den Versicherungssektor, haben sich als klug erwiesen. Zudem hat er durch den vollständigen Erwerb von Berkshire Hathaway Energy die Position des Unternehmens im Energiesektor gestärkt. Anders als viele seiner Kollegen beweist Buffett, dass wahre Expertise und Bescheidenheit oft mehr bewirken als laute Versprechungen.


Fazit

Bekannte TV-Börsenexperten bleiben mit ihren eigenen Fonds weiterhin eher glücklos. Ob Dirk Müller Premium Aktien vom Mr. Dax, Frank Thelens 10XDNA Tech-Investment oder eine Beteiligung beim Max Otte Vermögensbildungsfonds (der mittlerweile mit dem PI Global Value Fund verschmolzen wurde): Die Performance der bekannten Börsen-Gesichter überzeugt in vielen Fällen leider nicht. Der „Dirk Müller Premium Aktienfonds“ verzeichnete zuletzt ein neues 12-Monats-Tief, und auch der 10XDNA-Fonds von Frank Thelen bleibt mit einem Verlust von rund 34 % seit Auflage hinter den Erwartungen zurück. Fraglich bleibt, wie viel Zeit ein Dirk Müller tatsächlich für seinen eigenen Fonds aufbringt, wenn er vorwiegend Bücher schreibt und Interviews gibt.

Stattdessen zeigt sich, dass die „alten Hasen“ der Branche wie der US-Großinvestor Warren Buffett mit seinen Berkshire Hathaway Aktien weiterhin kontinuierlich überzeugen. Berkshire Hathaway konnte im Jahr 2025 eine beeindruckende Jahresperformance von 18,38 % erzielen und bleibt ein Paradebeispiel für langfristigen Erfolg – ganz ohne medienwirksame Inszenierungen, sondern durch eine klare Strategie und diszipliniertes Handeln.

Markus Gildemeister für Brokervergleich.de, Co-Autor: Daniel Franke

Echtgeldtest der RoboAdvisors: Bis zu 9% Rendite p.a. >>


Quellen:

Capital (Ausgabe 08/16)

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/absturz-der-fonds-von-mr-dax-dirk-mueller-und-boersenprofessor-max-otte-14419052.html

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/ex-boersenguru-vor-gericht-markus-frick-schweigt-zu-betrugsvorwuerfen-12632427.html

http://www.wallstreet-online.de/nachricht/9200579-promi-fonds-schall-rauch

http://www.t-online.de/wirtschaft/boerse/fonds-etf/id_78904856/aktienfonds-so-schmieren-die-guru-fonds-derzeit-ab.html