Private Equity

Den Möglichkeiten, private Unternehmensbeteiligungen als Kapitalanlage zu benutzen und an deren langfristigen Renditechancen teilzuhaben, widmen wir ein separates Kapitel in welchem wir Ihnen den Sinn einer Geldanlage in Private Equity Investments, deren Funktionsweise und die verschiedenen Anlageformen vorstellen wollen.

Was ist Private Equity?

Private Equity- das verbinden die meisten Anleger mit dem von Finanzminister Franz Müntefering geschaffenen Ausdruck der „Heuschrecken des Kapitalmarktes“. Zum Glück erkennen immer mehr Anleger, dass dem nicht so ist. Besonders für den in Deutschland meist ohnehin viel zu eigenkapitalschwachen Mittelstand bedeuten private Beteiligungsgesellschaften Hilfe in der Not. Während sich Banken immer zugeknöpfter bei der Vergabe dringend benötigter Kredite zeigen, springen Private Equity Firmen hier wesentlich risikofreudiger ein und stellen das zum Geschäftsbetrieb benötigte Kapital zur Verfügung. Dadurch konnten alleine im Jahr 2006 rund 800.000 Arbeitsplätze in Deutschland gesichert werden.

Für Private Equity Investoren steht aber in der Regel weniger die soziale Komponente als der Renditegedanke im Vordergrund. Und auch in dieser Hinsicht können Private Equity Beteiligungen überzeugen. Im langfristigen Vergleich lassen sich mit privaten Unternehmensbeteiligungen sogar noch höhere Renditen als mit Aktien oder Aktienfonds erzielen.

Private Equity Beteiligungen

Immer mehr Anleger entdecken die Vorteile, die ihnen Private Equity im Rahmen des privaten Vermögensaufbaus bieten kann. Der wohl wichtigste Vorteil ist dabei für die meisten Anleger die mit Private Equity erzielbare Rendite. Betrachtet man die durchschnittliche jährliche Entwicklung dieser Kapitalanlage im Vergleich mit verschiedenen anderen Anlageklassen, so wird dieser Vorteil schnell deutlich:

Private Equity - Renditeerwartungen

Der direkte Vergleich der Renditeerwartung von Private Equity Beteiligungen mit denen anderer Anlageklassen zeigt deutlich, wie attraktiv Investments in diesem Bereich sein können und ist einer der Hauptgründe dafür, dass vor allem industrielle Investoren sowie vermögende Privatkunden fast immer private Unternehmensbeteiligungen im Rahmen ihrer persönlichen Anlagestrategie zum Vermögensaufbau einsetzen.

Natürlich gilt auch im Bereich Private Equity der Grundsatz, dass eine höhere Rendite auch immer mit einem höheren Risiko erkauft werden muss. Hier allerdings haben die Initiatoren und Manager solcher Beteiligungen ihre Hausaufgaben gemacht und den Anteil der Totalverluste bei den Veräußerungen (Exits) ihrer Beteiligungen deutlich gesenkt.

Durch die neuen Formen von Private Equity Beteiligungen – börsennotierte Beteiligungsgesellschaften, Dachfonds und Zertifikate – ist es nun auch jedem Privatanleger möglich, Private Equity Beteiligungen als Möglichkeit zur Diversifizierung und Renditesteigerung seiner Geldanlage einzusetzen. Welche Vor- und Nachteile diese Beteiligungsformen haben, erklären wir jetzt:

Private Equity Beteiligungsformen

Im Bereich Private Equity kann man fünf hauptsächliche Beteiligungsformen unterscheiden, welche sich in ihren Merkmalen teilweise signifikant unterscheiden, und die wir Ihnen auf dieser und den nachfolgenden Seiten detaillierter vorstellen wollen. Bei diesen fünf Beteiligungsformen handelt es sich um:

  • Direktbeteiligung
  • Beteiligung über einen geschlossenen Fonds
  • Beteiligung über eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft
  • Beteiligung über einen börsennotierten Dachfonds
  • Beteiligung über ein Private Equity Zertifikat

Private Equity Beteiligungsformen

Jede einzelne dieser Beteiligungsformen hat spezifische Besonderheiten, anhand derer der Anleger abschätzen muss, ob sie zu seinen Anlagezielen, der von ihm verfolgten Anlagestrategie und dem eigenen Risikoprofil kompatibel ist. Die Hauptmerkmale der einzelnen Möglichkeiten zur Kapitalanlage in Private Equity stellen wir Ihnen in nachfolgender Tabelle schematisch gegenüber:

Beteiligungs­form Geschlossener Private Equity Fonds Börsen­notierte Beteiligungs­gesellschaft Börsen­notierter Dachfonds Private Equity Zertifikat
Mindest­anlage­summe ab 5.000 Euro in der Regel keine in der Regel keine in der Regel keine
börsen­täglich handel­bar? nein ja ja ja
Risiko­streuung niedrig mittel hoch hoch
Einmal­kosten zu Beginn hoch gering gering gering
Laufende Kosten hoch gering mittel gering
Anlage­dauer lang­fristig mittel­fristig mittel­fristig mittel­fristig

Wie Sie sehen, hat jede Form der Beteiligung ihre Vor- und Nachteile. Für den Privatanleger eignen sich unserer Meinung nach insbesondere Private Equity Zertifikate und börsennotierte Private Equity Fonds als Beteiligungsformen. In geschlossene Fonds sollte nur der Anleger investieren, der alle anderen Anlageklassen schon abgedeckt hat und sein Geld direkt in einige ausgesuchte Beteiligungen anlegen will. Details zu den einzelnen Formen der Geldanlage in Private Equity Beteiligungen stellen wir Ihnen nachfolgend vor:

Börsennotierte Private Equity Gesellschaften

Wurden Private Equity Investments bisher in der Form geschlossener Fonds angeboten, so gibt es seit kurzem auch für deutsche Anleger die Möglichkeit, direkt in börsennotierte Beteiligungsgesellschaften zu investieren. Damit bietet sich dem Anleger eine gänzlich neue Form der Kapitalanlage im Bereich Private Equity an, denn im Gegensatz zu geschlossenen Fonds, bei denen die Kapitaleinlage des Anlegers direkt in die Beteiligungen fließt, investiert er beim Kauf von Anteilen an einer börsennotierten Beteiligungsgesellschaft in den Fonds selbst, welcher eben als Aktiengesellschaft firmiert. Die Vorteile eines solchen Investments liegen auf der Hand:

  • keine hohen Mindestanlagesummen
  • börsentägliche Verfügbarkeit des angelegten Geldes
  • hohe Transparenz
  • geringe Kapitalkosten
  • Investition in ein ganzes Portfolio von Beteiligungen

Für den normalen Anleger stellen börsennotierte Private Equity Beteiligungen demnach im Vergleich zu einem Investment in einen geschlossenen Fonds die wesentlich bessere Möglichkeit dar.

Die fehlenden Mindestanlagesummen ermöglichen es, auch bei relativ geringem Depotvolumen einen Teil des Geldes in Private Equity zu investieren.

Ein ganz wesentlicher weiterer Vorteil sind die niedrigen Kapitalkosten. Während bei einem klassischen geschlossenen Fonds ein Teil – in der Praxis bis zu mehr als 20 Prozent – des eingezahlten Kapitals für Vertriebs- und Gemeinkosten des Fonds verloren gehen und nicht für die eigentlichen Investitionen zur Verfügung stehen, bezahlt der Anleger beim Kauf von Anteilen einer börsennotierten Beteiligungsgesellschaft nur den tatsächlichen Wert der eingegangenen Beteiligungen.

Der letzte Vorteil, also die Investition in ein ganzes Portfolio von Beteiligungen, ist zugleich ein wichtiger Punkt bei der Betrachtung des mit der Kapitalanlage eingegangenen Risikos.

Da der Anleger direkt in den Private Equity Fonds als börsennotierte Beteiligungsgesellschaft investiert, beteiligt er sich direkt an dem gesamten Portfolio des Fonds und verteilt das Risiko der Kapitalanlage somit auf verschiedene Beteiligungen.

Gekauft werden können Anteile börsennotierter Private Equity Gesellschaften über jedes Aktiendepot an den Börsenplätzen, an denen das Wertpapier gehandelt wird. Eine Übersicht empfehlenswerter Depots, über die Sie solche Beteiligungen handeln können, finden Sie hier:

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Geschlossene Private Equity Fonds

Geschlossene Private Equity Fonds in der Gesellschaftsform einer Kommanditgesellschaft (KG) bzw. GmbH & Co. KG waren jahrelang die einzige Möglichkeit, sich als Privatanleger in diesem Marktsegment zu engagieren. Aufbau und Funktionsweise geschlossener Private Equity Fonds sind dabei ähnlich der von Schiffsfonds oder Immobilienfonds. Neben dem Vorteil, dem Anleger den Zugang zu privaten Unternehmensbeteiligungen zu ermöglichen, haben geschlossene Private Equity Investments aber auch drei gravierende Nachteile:

  • Lange Laufzeit
  • Hohe Mindestanlagesumme
  • Intransparenz
  • Hohe anfängliche Kosten

Die lange Laufzeit ist dabei ein Problem, vor welchem Privatanleger bei der Entscheidung für ein Investment in Private Equity stehen. Sie können im Voraus einfach nicht mit Sicherheit einschätzen, ob sie das investierte Kapital wirklich über die gesamte Laufzeit des Fonds entbehren können.

Den Hemmschuh der oftmals hohen Mindestanlagesummen gerade im Bereich privater Unternehmensbeteiligungen haben die Initiatoren geschlossener Private Equity Fonds inzwischen so gut wie ausgemerzt indem sie die Beteiligungssummen auf auch für den Privatanleger erschwingliche Beträge abgesenkt haben. Allerdings stört viele Anleger nach wie vor die bei geschlossenen Fonds hohe Intransparenz. Worin und wie genau investiert wird, erfährt der Anleger – wenn überhaupt – erst hinterher. Bei einer börsennotierten Private Equity Gesellschaften oder einem Private Equity Zertifikat hingegen wissen die Anleger jederzeit, wie und worin sie investieren.

Der letzte Nachteil aus Anlegersicht, dem dank der Unerfahrenheit vieler Anleger oftmals viel zu wenig Beachtung beigemessen wird, sind die hohen Kapitalkosten einer solchen Beteiligung zu Beginn der Laufzeit. Verkaufsgebühr, Ausgabeaufschlag und Management-, Verwaltungs- und Vertriebskosten können in Summe schnell 15 Prozent und mehr des investierten Kapitals verschlingen. Dieses Geld steht dann nicht mehr für die eigentlichen Beteiligungen zur Verfügung und drückt somit die erzielbare Rendite. Das ist besonders bei den immer öfter angebotenen Möglichkeiten zu beachten, geschlossene Fonds – auch im Bereich Private Equity – per Sparplan zu besparen. Zum einen passt ein solcher langfristiger Strom geringer Zahlungen absolut nicht zum Investitionsverhalten eines Fonds, der sich plötzlich bietende millionen- oder gar milliardenschwere Beteiligungschancen ergreifen muss und zum anderen sorgen die bereits angesprochenen hohen Kosten zu Beginn der Kapitalanlage dafür, dass die ersten Zahlungen des Anlegers fast ausschließlich für die Deckung dieser Kosten benutzt werden.

Wer sich also für geschlossene Private Equity Fonds entscheidet, sollte darauf achten, dass die Laufzeit überschaubar, die Mindestanlagesumme nicht zu hoch und vor allem die Anlaufkosten der Beteiligung möglichst niedrig sind. Die Berücksichtigung dieser drei Faktoren in Verbindung mit einem erfahrenen Fondsinitiator kann dafür sorgen, dass auch geschlossene Private Equity Fonds für den Anleger attraktive Renditen abwerfen und sich somit gewinnbringend auf seine gesamte Kapitalanlage auswirken.
Eine Übersicht geschlossener Private Equity Fonds, die sich derzeit in der Zeichnungsphase befinden und die mit teilweise hohem Rabatt auf den Ausgabeaufschlag gezeichnet werden können, finden Sie hier:

Mit der börsentäglichen Verfügbarkeit der Anteile wird das für den Privatanleger oftmals größte Problem umgangen, nämlich die bei geschlossenen Fonds übliche lange Investitionsdauer. Kaum ein Privatanleger kann heute genau sagen, ob er das in einen geschlossenen Fonds investierte Kapital wirklich über dessen gesamte Laufzeit entbehren kann.

Dachfonds stellen für den Anleger im Bereich Private Equity neben Zertifikaten die wohl sicherste Investmentform dar. Dadurch, dass ein solcher Private Equity Dachfonds das Geld der Anleger auf verschiedene Private Equity Gesellschaften und Fonds streut, ergibt sich ein Verlustrisiko von fast null. Die Vorgehensweise eines Private Equity Dachfonds und die damit verbundene Streuung des Ausfallrisikos zeigt Ihnen das nachfolgende Schemata relativ deutlich auf:

Private Equity Dachfonds

Diese Sicherheit erkauft sich der Anleger mit etwas höheren laufenden Kosten im Vergleich zur direkten Kapitalanlage in börsennotierte Beteiligungsgesellschaften oder Zertifikate.

Private Equity Dachfonds gibt es in zwei grundlegend verschiedenen Ausführungen, zum einen als börsennotierte Dachfonds und zum anderen als geschlossene Fonds.

Wie Sie dem oben dargestellten Schemata entnehmen können, investiert ein Private Equity Dachfonds nie 100 Prozent der ich zugeflossenen Gelder. Das liegt in einer Eigenart von Private Equity begründet: dem erst im Augenblick der Beteiligung entstehenden Kapitalbedarf. Kapital, welches aufgrund mangelnder geeigneter Beteiligungen oder anderer Umstände nicht investiert werden kann, wird bis zu seinem Bedarf am Geldmarkt zwischengeparkt.

Einen guten Private Equity Dachfonds erkennen Sie am Umgang mit der zur Verfügung stehenden Liquidität und der Vermeidung des die Rendite drückenden Geldparkens. Er trifft genaue Annahmen über das zu investierende Kapital sowie die Mittelrückflüsse. Durch die Zeichnung von etwas höheren Beteiligungssummen, als ihm durch seine Anleger zugeflossen ist, kann er aus älteren Beteiligungen zurückfließende Mittel sofort reinvestieren. Ein solches Liquiditätsmanagement ist besonders bei Dachfonds unabdingbar und der Unterschied zwischen mäßig guter und überdurchschnittlich guter Arbeit auf diesem Gebiet kann schnell bis zu vier Prozentpunkte höhere Erträge für den Fonds und damit auch den Anleger bedeuten.

Die bei einem börsennotierten Private Equity Dachfonds etwas höheren laufenden Gesamtkosten für Verwaltung und Management liegen darin begründet, dass diese Kosten zum einen auf der Ebene des Dachfonds und zum anderen aber auch auf der Ebene jedes einzelnen untergeordneten Fonds entstehen und bezahlt werden müssen.

Der Anleger kann somit wählen, ob er sich zu geringeren laufenden Kosten direkt an einem oder mehreren börsennotierten Private Equity Gesellschaften beteiligt oder lieber die Mehrkosten in Kauf nimmt und dafür eine höhere Risikostreuung erreicht.

Zum Erwerb von Anteilen an einem solchen Fonds ist lediglich ein Aktiendepot erforderlich, welches Sie kostenlos zum Beispiel bei einem der Anbieter unseres Depotvergleichs eröffnen können:

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Private Equity Zertifikate

Während Indexzertifikate oder Garantiezertifikate mittlerweile so gut wie jedem Anleger geläufig sind, wissen nur die wenigsten, dass man auch den Bereich Private Equity per Zertifikat abdecken kann. Im Vergleich mit einem entsprechenden Fonds hat ein solches Private Equity Zertifikat gleich mehrere Vorteile.

Private Equity Fonds sind derzeit noch überwiegend als geschlossene Fonds erhältlich und haben damit sowohl eine gewisse Laufzeit als auch eine meist beträchtliche Mindestbeteiligungssumme. Börsennotierte Private Equity Fonds sind noch die Ausnahme, auch wenn dieser Markt derzeit in Bewegung ist. Die meisten börsennotierten Werte sind die der eigentlichen Private Equity Gesellschaften.

Über ein Private Equity Zertifikat hingegen kann der Anleger auch an der Entwicklung eines ganzes Indizes solcher börsennotierter Beteiligungsgesellschaften teilhaben oder aber ähnlich wie bei den Fonds direkt auf die Wertentwicklung des Portfolios einer einzelnen Gesellschaft setzen.

Die Vorteile eines solchen Private Equity Zertifikates liegen dabei auf der Hand: börsentägliche Handelbarkeit und damit aktienähnliche Liquidität sowie niedrige laufende Kosten.
Während bei geschlossenen Private Equity Fonds anfänglich hohe Kosten das vom Anleger eingesetzte Kapital schmälern, sind die sowohl die einmaligen Kosten beim Kauf als auch die laufenden jährlichen Kosten eines Private Equity Zertifikates wesentlich geringer und leichter zu überschauen.

Neben diesen niedrigeren Kosten stellt die börsentägliche Handelbarkeit den wohl wichtigsten Vorteil von Private Equity Zertifikaten dar. Während der Anleger bei einem geschlossenen Fonds teilweise eine feste Kapitalbindung von zehn Jahren und mehr hat, kann er bei den Zertifikaten über das darin angelegte Kapital kurzfristig verfügen.

Alle oben vorgestellten Private Equity Zertifikate können Sie einfach und kostengünstig an den angegebenen Börsenplätzen handeln. Die dabei anfallenden Ordergebühren entsprechen in etwa denen für den Aktienhandel.

Aus unserer Sicht empfiehlt es sich, ein kostenloses Depot bei einem Onlinebroker zu eröffnen, da über ein solches Depot auch alle anderen Arten von Wertpapieren kostengünstig gehandelt werden können:

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Ebenso wichtig wie die Wahl der richtigen Beteiligungsform ist die Auswahl einer Private Equity Beteiligung, welche eine möglichst erfolgversprechende Strategie verfolgt. Eine Übersicht der wichtigsten Private Equity Strategien finden Sie nachfolgend.

Private Equity Strategien

Im Bereich privater Unternehmensbeteiligungen kann man vier grundlegende Strategien unterscheiden, welche sich sowohl im Hinblick auf die historischen Renditen als auch die Korrelation mit den Aktienmärkten unterscheiden. Um ein Investment in diesem Bereich besser einschätzen zu können, stellen wir Ihnen diese vier Private Equity Strategien nachfolgend kurz vor:

Venture Capital Strategie

Venture Capital kann man am besten mit Wagniskapital übersetzen, was auch sofort den Kern dieser Private Equity Strategie erklärt. Frisch gegründete oder noch sehr junge Unternehmen werden hierbei mit Eigenkapital ausgestattet, welches sie zur Aufrechterhaltung oder zum Ausbau des Geschäftsbetriebes benötigen. Da die meisten Unternehmen in der Phase während oder nach der Gründung noch Verluste produzieren, gehört Venture Capital zu einer der risikoreichsten Private Equity Strategien. Dafür winken den Investoren im Erfolgsfall auch überdurchschnittliche Renditen. Zur Diversifizierung eines bestehenden Portfolios eignet sich diese Strategie allerdings nicht so gut, da sie eine besonders hohe Korrelation mit den Aktienmärkten aufweist. Dies liegt ganz einfach darin begründet, dass bei Venture Capital der Exit – also der Ausstieg – aus einer Beteiligung fast immer über einen Börsengang und somit über den Aktienmarkt erfolgt. Die aus dem Exit erzielten Gewinne hängen somit stark von der Verfassung der Aktienmärkte zum Zeitpunkt des Börsenganges ab.

Buy-Out-Strategie

Diese Private Equity Strategie beruht auf der Übernahme bereits bestehender und am Markt befindlicher Firmen bzw. einzelnen Bereichen von Firmen. Im Gegensatz zum Venture Capital haben die Investoren bei dieser Strategie genaue Informationen über die Produkte und Kompetenzen des übernommenen Unternehmens. Die Investoren wissen hierbei also viel genauer, in was sie investieren. Nach der Übernahme wird das Unternehmen meist grundlegend restrukturiert, was auch die Zerschlagung in einzelne Firmenteile und deren Verkauf beinhalten kann. Oftmals ziehen die Beteiligungsgesellschaften das eingesetzte Kapital auch so schnell wie möglich wieder aus dem Unternehmen ab, indem sie es entweder dem laufenden Cashflow entnehmen oder dem Unternehmen Fremdkapital in Form von Krediten aufdrücken. Der Exit – also der Ausstieg – erfolgt auch hier in der Regel über den Börsengang oder aber den Weiterverkauf an andere Investoren. Beim Exit per Börsengang unterliegt die Buy-Out-Strategie derselben Korrelation mit den Aktienmärkten wie beim Venture Capital, beim Verkauf an andere Investoren hingegen können sich die zu erzielenden Gewinne auch von der Börsensituation lösen. In Summe korreliert diese Private Equity Strategie nicht ganz so stark mit den Weltbörsen, wie es beim Venture Capital der Fall ist.

Turnaround-/Special-Situations Strategie

Bei dieser Private Equity Strategie werden in Finanznöten oder sogar in Insolvenz befindliche Firmen von privaten Beteiligungsgesellschaften mit Kapital unterstützt. Die Renditechancen für diese Art privater Beteiligung ergeben sich daher nicht aus einer möglichst guten Marktstellung oder der gewinnbringenden Aufspaltung des Unternehmens, sondern vielmehr aus dem Gelingen der Restrukturierung – dem Turnaround. Der Erfolg hängt also vor allem am Geschick und den Fähigkeiten des Managements ab, weniger von Entwicklungen am Kapitalmarkt. Dabei sind die erzielbaren Renditen ähnlich hoch wie bei der Venture Capital Strategie, jedoch ist die Korrelation mit den Aktienmärkten fast überhaupt nicht vorhanden. Das macht Turnaround- bzw. Special Situations-Strategien zu den für Anleger interessantesten Beteiligungsformen.

Mezzanine

Diese noch relativ junge Beteiligungsstrategie stellt eine Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital dar. Das Fremdkapital wird dem betreffenden Unternehmen dabei in Form eines nachrangigen Darlehens zugeführt. Für die derart mit Kapital versorgten Unternehmen hat diese Beteiligungsform den Vorteil, dass Mezzanine-Kapital von den Banken in der Regel als Eigenkapital bzw. Eigenkapitalersatz angesehen wird und sich dadurch Eigenkapitalquote sowie andere bilanztechnische Faktoren verbessern. Im Gegenzug für die Nachrangigkeit des eingebrachten Fremdkapitals erhalten private Investoren oftmals Genussscheine, Kaufoptionen oder Wandlungsrechte. Am häufigsten sind Mezzanine-Beteiligungen im Rahmen von Buy-Out-Strategien anzutreffen. Nur selten werden sie losgelöst in Größenordnungen eingesetzt.

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