Faktor-Investments: Trumps Aussagen pushen Marktdynamik durch Unklarheit

Zweifelsohne: 2025 ist das Jahr der nervösen Märkte. Während früher Bilanzzahlen und Wirtschaftsdaten die Aktienkurse bewegten, reicht heute ein Tweet von Donald Trump, um ganze Indizes zum Wanken zu bringen. Die Börsen reagieren blitzschnell auf jede politische Äußerung – egal ob auf X, Truth Social oder in Pressekonferenzen. Das Ergebnis: Extreme Kursschwankungen innerhalb weniger Minuten, oft mehrmals am Tag. Computergesteuerte Handelsprogramme verstärken diese Bewegungen noch zusätzlich. Für Anleger bedeutet das eine völlig neue Spielregeln. Wer in diesem chaotischen Umfeld erfolgreich sein will, braucht Finanzinstrumente, die diese Volatilität nicht nur überstehen, sondern davon profitieren. Faktor-Optionsscheine sind genau solche Werkzeuge: Sie verstärken jede Marktbewegung mit einem festen Hebel – und das täglich neu berechnet, ohne Knock-out-Risiko.

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick

  • Faktor-Optionsscheine bieten einen festen Hebel auf tägliche Kursveränderungen ohne Knock-out-Barriere oder Laufzeitbeschränkung.
  • Sie eignen sich für kurzfristige Breakouts, Momentum-Setups und taktische Absicherungen.
  • Das größte Risiko ist die kumulative Hebelwirkung in Seitwärtsphasen; diszipliniertes Risikomanagement ist unverzichtbar.

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Trump-Effekt: Wie Politik und Algorithmen die Märkte in Panik versetzen

Fakt ist: Das Jahr 2025 überrascht vor allem durch die Kombination aus politischen X (aka Twitter)-Statements und handelspolitischen Andeutungen, die Indizes wie Nasdaq oder Dax innerhalb von Minuten ins Wanken bringen. Bereits im April 2025 herrschte an den Börsen Ausnahmezustand: Der S&P 500 verlor binnen Tagen 15 Prozent, der VIX schoss auf über 60, der Fear & Greed Index sank auf fast schon apokalyptische 4 Punkte – „Extreme Fear“ in Reinform. Doch dann geschah das Unerwartete: Die Märkte fingen sich wieder.

Und seitdem? Intraday-Bewegungen von über 1,50 Prozent sind mittlerweile keine Ausnahme, sondern regelrecht Alltag geworden. Gleichzeitig schrumpfen Orderbuch-Tiefen bei Futures um 30 bis 40 Prozent, sodass Liquidität rasch austrocknet. Aktuelle Daten von JPMorgan zeigen, dass die Aktivität der Einzelhandelsinvestoren seit der Amtseinführung von Donald Trump im Januar 2025 Rekordhöhen erreicht hat. An mehreren Handelstagen im Februar 2025 überstiegen die täglichen Zuflüsse der Einzelhändler 2 Milliarden US-Dollar, ein Niveau, das in den letzten drei Jahren nur selten erreicht wurde.

Traditionelle Gegensteuerungs-Mechanismen institutioneller Investoren greifen hier oft zu spät, während trendfolgende Algorithmen Kursbewegungen weiter antreiben. Das Ergebnis ist eine Marktstruktur, in der Schocks kaum abgefedert und kurzfristige Exits immer wichtiger werden lässt.

Von der Panik zur Rally: April-Crash und das 25-Prozent-Comeback

Der bereits erwähnte Ausnahmezustand an den Börsen hatte einen Grund: Mit einer weitreichenden Zollankündigung Anfang April 2025 erwischte US-Präsident Donald Trump die Finanzmärkte und die globale Wirtschaft auf dem falschen Fuß. Ab der zweiten Aprilwoche sollten sämtliche US-Importe pauschal mit 10 Prozent Zoll belegt werden – zusätzlich kamen länderspezifische Aufschläge hinzu, die in vielen Fällen deutlich höher ausfielen. Die konkreten Zahlen waren dramatisch: Auf sämtliche Fahrzeugimporte aus dem Ausland erhob die US-Regierung ab dem 9. April 25 Prozent Zoll. Für die Europäische Union lag der Satz bei 20 Prozent, für China sogar bei 34 Prozent.

Was jedoch in den Folgewochen geschah, überraschte selbst erfahrene Marktbeobachter: Der S&P 500 markierte bereits im Juni ein neues Allzeithoch, der Nasdaq legte vom April-Tief aus über 25 Prozent zu. Selbst der export-lastige DAX erholte sich bis Juli spürbar. Was steckt hinter dieser dramatischen Kehrtwende? Es ist ein stiller, aber fundamentaler Shift: Die Anlegerlogik verändert sich.

Zoll-Hammer und Twitter-Schocks: Wie Trump die Märkte dirigiert

Unklare Aussagen aus dem Präsidentenamt der USA erzeugen volatilen politischen Gegenwind. Schlagzeilen wie „I may do it. I may not do it“ treiben diesen Effekt zusätzlich an. Parallel verunsichern Drohungen mit Strafzöllen auf europäische Autos, asiatische Mikrochips oder pharmazeutische Vorprodukte ganze Branchen.

Deutschlands Autobauer dürften zu den Verlierern von Donald Trumps Wahlsieg gehören. Das Engagement der europäischen Autohersteller in den USA schwankt zwischen 10 und 30 Prozent in Bezug auf den Fahrzeugabsatz im Jahr 2024. Stellantis und Porsche sind in Bezug auf das Absatzvolumen am stärksten exponiert, ihre Produktionsstrategie ist jedoch völlig unterschiedlich. Während der Absatz von Stellantis weitgehend durch die lokale Produktion gestützt wird, hat Porsche keine Produktionsstätten in den USA.

Nach jeder neuerlichen Ankündigung seit Jahresbeginn reagieren Anleger schnell und oft über, so dass Aktien wie Mercedes-Benz oder Infineon binnen Stunden deutlich einbrechen. Wer solche politischen Volatilitätsschübe taktisch nutzen will, braucht Instrumente, die binnen Minuten reagieren.

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Ein paar Instrumente gegen die Ungewissheit

Faktor-Optionsscheine: Turbo für volatile Zeiten

Faktor-Optionsscheine sind strukturierte Derivate mit täglicher Hebelwirkung auf einen Basiswert. Ein 5× Long-Schein auf den Dax gewinnt an einem Tag mit einem Prozent Indexanstieg genau fünf Prozent und verliert im umgekehrten Fall ebenso fünf Prozent. Anders als Knock-out-Produkte besitzen sie keine Barriere und keine feste Laufzeit, was strategische Flexibilität ermöglicht. Aufgrund der täglichen Neubewertung entsteht jedoch Pfadabhängigkeit: In volatil-seitwärts gerichteten Phasen kann die kumulative Performance deutlich vom Basiswert abweichen.

Von Nvidia bis Nasdaq: Perfekte Timing-Strategien

Besonders effektiv sind Faktor-Optionsscheine, wenn es um kurzfristige Breakouts, Reversals oder Momentum Spitzen geht. Sehr beliebte Underlyings sind Indizes wie Dax oder Nasdaq 100 sowie einzelne Aktien wie Nvidia oder Tesla. Viele institutionelle Anleger nutzen die Hebelprodukte außerdem zur taktischen Absicherung von Kernallokationen oder für Overlay-Strategien, um Indexrisiken auf Stunden- oder Tagesbasis zu managen. Absolute-Return-Manager setzen Faktor-Scheine gezielt ein, um Ineffizienzen im Intraday-Handel auszunutzen.

Achtung Pfadabhängigkeit: Wenn der Hebel zum Bumerang wird

Trotz aller Vorteile bergen Faktor-Optionsscheine Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen. In Seitwärtsphasen kann sich die tägliche Hebelwirkung negativ kumulieren und zu erheblichen Draw-Downs führen. Scharfe Richtungswechsel können Verluste potenzieren, wenn keine klaren Exit-Signale gesetzt werden. Diese Instrumente eignen sich daher primär für erfahrene Investoren mit diszipliniertem Risiko- und Money-Management. Nur wer die Mechanik des täglichen Hebels versteht und konsequent Stop-Loss-Regeln einhält, kann unerwartete Verluste begrenzen.

Low-Volatility: Ruhige Gewässer in stürmischen Zeiten

Während gehebelte Produkte Volatilität verstärken, bieten Low-Volatility-ETFs einen alternativen Ansatz. Diese ETFs investieren in Aktien von Unternehmen, die historisch gesehen geringere Kursschwankungen aufweisen. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Marktvolatilität kann diese Strategie von Vorteil sein, da sie das Risiko reduziert und gleichzeitig stabile Renditen ermöglicht.

Bei Aktientiteln mit niedriger Volatilität ist im Vergleich zum eingegangenen Risiko eine überdurchschnittliche Rendite zu erwarten. Dies soll sich im Low-Volatility-Faktor ausdrücken. Bei besonders volatilen Aktientiteln herrsche größere Uneinigkeit, was zu einer höheren Volatilität und zu einer geringeren Rendite führen soll.

Verschiedene ETFs als Lösungsansatz

Multi-Faktor-ETFs: Diversifikation im Chaos der Trump-Ära

In einem Umfeld wie 2025 gewinnen Multi-Faktor-ETFs an Bedeutung. Diese investieren in Aktien, die verschiedene Faktoren wie Value, Momentum, Quality, Size und Volatilität erfüllen. Multi-Faktor-ETFs versuchen das Renditepotenzial zu maximieren. Typische Faktoren, die in Multi-Faktor-ETFs kombiniert werden, sind Value, Momentum, Quality, Size und Volatilität. Diese Kombination soll unter verschiedenen Marktbedingungen stabile Renditen liefern.

Top 5 ETFs: Diese Hebel-Produkte trotzen der Volatilität

Im turbulenten Umfeld, in dem Politik, Algorithmen und plötzliche Volumenspitzen die Märkte treiben, bieten speziell kalibrierte ETFs eine einfache Möglichkeit, Hebel- und Momentum-Setups umzusetzen. Im Folgenden fünf passende Produkte:

Amundi ETF Leveraged MSCI USA Daily UCITS ETF (WKN A2JMPG)
Dieser ETF bildet den MSCI USA Index mit dem Faktor 2 auf Tagesbasis nach. Er eignet sich für Anleger, die kurzfristig von US-Aktienbewegungen profitieren wollen, ohne Knock-out-Barrieren oder feste Laufzeit. 18-Monats-Performance: +12,48 % (Stand 2025)

Xtrackers S&P 500 2x Leveraged Daily Swap UCITS ETF 1C (WKN DBX0BD)
Mit doppelt gehebelter Tagesexposure auf den S&P 500 ist dieses Produkt ideal für taktische Long-/Short-Strategien im US-Large-Cap-Segment. 18-Monats-Performance: +18,92 % (Stand 2025)

Invesco Technology S&P US Select Sector UCITS ETF A (WKN A14Y60)
Dieser Sektor-ETF bündelt die 70 größten US-Technologiewerte (S&P Technology Select Sector) und erreicht so hohe Sensitivität auf Breakouts oder Reversals im Tech-Sektor. 18-Monats-Performance: +21,34 % (Stand 2025)

SPDR S&P U.S. Technology Select Sector UCITS ETF (WKN A1EWFY)
Eine weitere Möglichkeit, reine US-Technologie-Momentum-Trades zu fahren. Das Fondsgewicht konzentriert sich auf Apple und Nvidia, die zusammen fast 40 % des Portfolios ausmachen. 18-Monats-Performance: +17,85 % (Stand 2025)

Xtrackers MSCI World Information Technology UCITS ETF 1C (WKN A1J57R)
Dieser ETF verfolgt global den IT-Index und ermöglicht so den Zugriff auf Technologiegiganten weltweit — perfekt, um Intraday-Spitzenbewegungen mit Hebelwirkung breit abzusichern. 18-Monats-Performance: +19,27 % (Stand 2025)

Deutschlands teurer Trump-Tribut

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) kommt zu dem Ergebnis, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU im Jahr 2028 um 1,3 Prozent und das deutsche BIP sogar um 1,5 Prozent schrumpfen würden. Die kumulierten BIP-Verluste würden sich demnach für das exportorientierte Deutschland von 2025 bis 2028 auf etwa 180 Milliarden Euro belaufen.

Während einige Sektoren unter Trumps Politik florieren, könnten andere vor Herausforderungen stehen, vor allem diejenigen, die vom internationalen Handel abhängig sind. Höhere Zölle und mögliche Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder könnten Lieferketten stören und die Kosten für importabhängige Unternehmen erhöhen.

EZB vs. Fed: Der globale Zinskrieg als Volatilitäts-Verstärker

Im Juni 2025 hat sich die EZB entschieden, die Zinsen weiter um 0,25 Prozent sinken zu lassen. Diese Entscheidung ist besonders für kleine Unternehmen, sogenannte Small Caps, relevant. Je günstiger das Fremdkapital am Markt, desto günstiger können die Unternehmen dieses Kapital zur Finanzierung des Geschäfts verwenden.

Jerome Powell macht auf seine diplomatische Art immer wieder klar, dass er kein Fed-Chef von Trumps Gnaden ist, der seinem obersten Dienstherrn einen zinsgünstigen Schuldendienst garantiert. Doch signalisiert Powell mit seiner Aussage, wonach ein durch Zölle verursachter Anstieg der Inflationsrate als „vorübergehend“ zu betrachten ist, dass die Fed trotz aktuell steigender Inflation aber gleichzeitiger Wirtschaftsschwäche die Zinsen weiter senken könnte.

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Was der erste Handelskrieg über 2025 verrät

Bereits 2018 entstand durch die Zölle gegen China während der ersten Amtszeit Trumps ein Handelskrieg, der die Märkte beunruhigte. Vom 20. September bis zum 24. Dezember 2018 verlor der S&P 500 Index 19,4 Prozent. Danach erholte er sich schnell wieder und legte 2019 nach angekündigten Zollvereinbarungen um 31,1 Prozent zu.

Diese historische Perspektive zeigt, dass Marktpanik oft übertrieben ist und disziplinierte Anleger von solchen Volatilitätsphasen profitieren können. Die Ereignisse der ersten Jahreshälfte 2025 bestätigen dieses Muster eindrucksvoll.

Portfolio-Praxis: So meistern Anleger Kosten, Timing und Emotionen

Jedes der genannten Produkte lässt sich täglich handeln und kann Teil einer taktischen Toolbox für kurzfristige Marktimpulse sein. Bei der Auswahl optimaler ETFs ist die Gesamtkostenquote ein entscheidender Faktor. Typischerweise bewegen sich die TERs zwischen 0,05 und 0,50 Prozent pro Jahr, wobei spezialisierte Produkte wie Krypto-ETFs aufgrund höherer Volatilität TERs von bis zu 3,0 Prozent aufweisen können.

Wichtig bleibt jedoch ein diszipliniertes Risk-Management, um die kumulative Hebelwirkung in komplexen Marktphasen zu steuern. Eine hohe Volatilität kann Unsicherheit und emotionale Reaktionen wie Angst und Gier auslösen, die oft zu impulsiven und unvorteilhaften Entscheidungen im Portfolio führen.

Ausblick 2026+: Protektionismus-Spirale oder gesunder Menschenverstand?

Die durch die politische Unsicherheit in den USA ausgelöste Marktvolatilität könnte nach Ansicht des neuen Chefs der Schweizer Börse einige IPOs in der zweiten Jahreshälfte 2025 verzögern. „Wenn man diese Volatilitätsunsicherheit hat, kommt es manchmal zu Verzögerungen bei Börsengängen“, sagte SIX-Chef Bjørn Sibbern.

Grundsätzlich ist mehr Protektionismus im Welthandel zu erwarten. Trump wird sich nicht um 180 Grad drehen und Europa muss schon aus Gründen der Glaubwürdigkeit mit eigenen Sanktionen dagegenhalten. Wenn aber der gesunde Menschenverstand nicht völlig ausgestorben ist, sind harte Handelskriege, die die gegenseitigen Wohlfahrtsgewinne der Globalisierung in -verluste verwandeln, noch zu verhindern.

Fazit

Faktor-Optionsscheine sind keine Instrumente für Buy-and-Hold, sondern Werkzeuge für schnelle, taktische Entscheidungen in volatilen Marktphasen. Sie bieten planbaren Hebel ohne Knock-out-Barriere und erlauben präzises Trading auf Breakouts, Reversals oder Momentum-Spitzen. Ihr Wert zeigt sich gerade dann, wenn politische Rhetorik und algorithmisch verstärkte Bewegungen die Volatilität in neue Höhen treiben.

Die Ereignisse der ersten Jahreshälfte 2025 – von der April-Krise bis zur spektakulären Erholung im Juni – zeigen, dass Märkte extrem volatil, aber auch widerstandsfähig sind. Anleger, die die Mechanismen von Faktor-Investments verstehen und diszipliniert einsetzen, können von dieser neuen Marktdynamik profitieren.

Entscheidend ist ein diszipliniertes Risiko-Management und das Verständnis für die tägliche Pfadabhängigkeit. Wer diese Regeln befolgt, findet in Faktor-Optionsscheinen ein mächtiges Instrument, um in unruhigen Märkten Chancen zu nutzen. Parallel bieten Low-Volatility- und Multi-Faktor-ETFs alternative Strategien für Anleger, die stabilere Renditen in unsicheren Zeiten suchen.

Die Kombination aus kurzfristigen taktischen Instrumenten und langfristigen strategischen Bausteinen ermöglicht es modernen Portfolios, sowohl von der Trumpschen Volatilität zu profitieren als auch gegen ihre Auswüchse abgesichert zu sein.

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Quellen und weiterführende Links

Cboe Volatility Index (VIX) Historical Data
Handelskonflikte und deutsches BIP 2025–2028


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