Blue Economy: Nachhaltig wirtschaften mit dem Meer

Blue Economy: Nachhaltig wirtschaften mit dem Meer

Die Ozeane werden zum Schauplatz der nächsten großen Investmentrevolution. Während die Meereswirtschaft von aktuell 1,5 Billionen auf prognostizierte 3 Billionen US-Dollar bis 2030 explodiert, positionieren sich kluge Anleger bereits heute in diesem boomenden Zukunftsmarkt. Von Offshore-Windparks über revolutionäre Meerestechnologien bis hin zu nachhaltiger Aquakultur – die Blue Economy vereint ökologische Verantwortung mit außergewöhnlichen Renditeaussichten. Getrieben von strengeren Umweltauflagen, dem UN-Hochsee-Abkommen und einer neuen Generation innovativer Unternehmen, steht diese Investmentklasse vor einem Durchbruch.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Enormes Wachstumspotential: Marktvolumen wächst von 1,5 auf 3 Billionen USD bis 2030
  • Regulatorischer Rückenwind: UN-Hochsee-Abkommen und EU-Meeresschutz schaffen klare Investmentrahmen
  • Diversifizierte Anlagemöglichkeiten: Von Offshore-Wind über Meerestechnik bis zu nachhaltiger Fischerei
  • ETF-Zugang verfügbar: Drei handelbare Fonds ermöglichen sofortigen Markteinstieg mit professioneller Risikostreuung

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Das Meer bedeckt über zwei Drittel unseres Planeten und stellt das größte zusammenhängende Ökosystem der Erde dar. Die Meereswirtschaft wird derzeit auf etwa 1,5 Billionen US-Dollar geschätzt und könnte bis 2030 auf 3 Billionen US-Dollar anwachsen, was die enormen wirtschaftlichen Potentiale verdeutlicht, die in nachhaltigen Meerestechnologien schlummern. Für Anleger öffnet sich damit ein faszinierendes Investmentuniversum, das ökologische Verantwortung mit attraktiven Renditeaussichten verbindet.

Die sogenannte Blue Economy repräsentiert einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie die Menschheit mit den Meeresressourcen umgeht. Der Begriff der blauen Wirtschaft bezieht sich grundsätzlich auf eine nachhaltige Meereswirtschaft – die wirtschaftlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit Ozeanen, Meeren und Küstenregionen – die eine Ressourcennutzung ermöglicht und gleichzeitig die Gesundheit des Meeresökosystems bewahrt. Diese neue Wirtschaftsform steht im krassen Gegensatz zur traditionellen Meeresausbeutung, die oft zu Überfischung, Verschmutzung und Zerstörung mariner Lebensräume geführt hat.

Was Anleger unter Blue Economy verstehen müssen

Für Investoren stellt die Blue Economy weit mehr dar als nur einen weiteren nachhaltigen Investmenttrend. Sie umfasst Küstenschutz, Öko-Tourismus, Energie und Ressourcen (Offshore-Windanlagen, Meeresbiotechnologie, Wellen- und Gezeitenkraftwerke), Fischerei und Meeresfrüchte, Verringerung der Umweltverschmutzung (Recycling/Abfallwirtschaft, Umweltdienstleistungen) und Seeverkehr. Diese breit gefächerten Sektoren bieten Anlegern die Möglichkeit, in Unternehmen zu investieren, die innovative Lösungen für eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit entwickeln.

Die Blue Economy unterscheidet sich fundamental von der traditionellen Meeresnutzung durch ihren ganzheitlichen Ansatz. Da eine zunehmend ehrgeizigere und ganzheitlichere Betrachtung der Meereswirtschaft vorgenommen wird, die Wirtschaftswachstum mit ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit integriert, werden alternative Begriffe anstelle von „Blue Economy“ verwendet, wie etwa „nachhaltige Meereswirtschaft“, „nachhaltige blaue Wirtschaft“ und neuerdings die „regenerative blaue Wirtschaft“. Dieser regenerative Ansatz macht sie für nachhaltigkeitsorientierte Investoren besonders attraktiv.

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Die Ursprünge der Blue Economy

Das Konzept der Blue Economy entstand aus der Erkenntnis, dass die traditionelle Meeresnutzung an ihre Grenzen gestoßen ist. Die Herausforderungen haben ein weltweites Ausmaß, da die Meeresressourcen zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt sind, was durch den Klimawandel noch verstärkt wird. Zu diesen Bedrohungen zählen beispielsweise die Überfischung, die Zerstörung des Lebensraums im Meer oder die Verschmutzung durch Plastik.

Die Weltbank spielte eine entscheidende Rolle bei der Formulierung des Blue Economy-Konzepts. Laut der Weltbank soll die Blue Economy es ermöglichen, die Meeresressourcen nachhaltig für das Wirtschaftswachstum zu nutzen, den Lebensunterhalt und die Arbeit zu verbessern und dabei gleichzeitig die Gesundheit des Unterwasser-Ökosystems zu wahren. Diese Definition verdeutlicht den integrativen Charakter des Konzepts, der sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte berücksichtigt.

Der Begriff wurde maßgeblich durch das Forschungsprojekt „Nature’s 100 Best“ geprägt, das biomimetische Ansätze für nachhaltige Technologien untersuchte. Blue Economy ist ein Konzept, welches auf dem Forschungsprojekt „Nature’s 100 Best“ beruht. Die Farbe Blau bezieht sich auf die Farben des Himmels, des Ozeans und der Erde, die aus größerer Entfernung blau erscheint.

Ziele und Zwecke der Blue Economy

Die Blue Economy verfolgt mehrere miteinander verflochtene Zielsetzungen, die sie für Investoren zu einer attraktiven langfristigen Anlagestrategie machen. Primäres Ziel ist die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen für das Wirtschaftswachstum zu nutzen, den Lebensunterhalt und die Arbeit zu verbessern und dabei gleichzeitig die Gesundheit des Unterwasser-Ökosystems zu wahren.

Die Vereinten Nationen haben diese Zielsetzung in ihr nachhaltiges Entwicklungsziel 14 „Leben unter Wasser“ integriert. Dieses Thema entspricht dem Ziel für nachhaltige Entwicklung 14 der UNO: Leben unter Wasser. Das SDG 14 fordert konkrete Maßnahmen: Die Meeresverschmutzung und die „Vermüllung“ durch Plastik sollen deutlich verringert werden. Gesunde und biodiversitätsreiche Meeres- und Küstenökosysteme sollen nachhaltig verwaltet, geschützt und wiederhergestellt werden.

Ein zentraler Aspekt der Blue Economy ist die Förderung von Innovationen in der Meerestechnologie. Regierungen und Unternehmen zeigen auch ein zunehmendes Interesse an naturbasierten Lösungen für den Klimawandel, die von den Ozeanen bereitgestellt werden. Dazu gehören die Kohlenstoffspeicherung und der Schutz der Küstenlinien vor den physischen Auswirkungen des Klimawandels. Diese naturbasierten Lösungen bieten Investoren die Möglichkeit, in Technologien zu investieren, die sowohl der Umwelt als auch der Rendite zugutekommen.

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Investmentmöglichkeiten für Anleger in der Blue Economy

Anleger haben verschiedene Wege, um an der Blue Economy zu partizipieren. Der direkteste und diversifizierteste Ansatz führt über spezialisierte Exchange Traded Funds (ETFs), die in Unternehmen investieren, welche innovative Lösungen für nachhaltige Meeresnutzung entwickeln.

Die Investmentpalette reicht von Unternehmen der Offshore-Windenergie über Meeresbiotechnologie bis hin zu fortschrittlichen Wasseraufbereitungssystemen. Blue Economy-ETFs investieren in Aktien von Unternehmen, die sich in den Bereichen Küstenschutz, Öko-Tourismus, Energie und Ressourcen (Offshore-Windanlagen, Meeresbiotechnologie, Wellen- und Gezeitenkraftwerke), Fischerei und Meeresfrüchte, Verringerung der Umweltverschmutzung (Recycling, Abfallwirtschaft, Umweltdienstleistungen) und Seeverkehr besonders positiv hervortun.

Ein bedeutender Vorteil dieser Anlageklasse liegt in der Risikodiversifikation. Durch die Diversifikation in verschiedene Unternehmen und Technologien innerhalb dieser Sektoren reduzieren Blue Economy-ETFs das mit Einzelanlagen verbundene Risiko. Gleichzeitig ermöglichen sie Anlegern, von der wachsenden globalen Bedeutung nachhaltiger Meerestechnologien zu profitieren.

Zu den führenden Unternehmen im Blue Economy-Sektor zählen etablierte Namen wie Xylem (ISIN: US98419M1009), ein Spezialist für Wassermanagementlösungen, sowie Waste Management (ISIN: US94106L1098), das innovative Abfallwirtschaftstechnologien entwickelt.

Drei handelbare ETFs für Blue Economy-Investitionen

1. BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Blue Economy UCITS ETF

WKN: A2QCJJ

Beschreibung: Der weltweit erste reine Blue Economy-ETF investiert in 50 Unternehmen der Industrieländer, die Lösungen zur nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen anbieten. Die Unternehmen werden gleichgewichtet und nach strengen ESG-Kriterien ausgewählt. Ausgenommen sind Unternehmen, die systematisch gegen die Prinzipien des UN Global Compact verstoßen sowie Unternehmen mit mehr als zehn Prozent Umsatzanteil aus Rüstung, Tabak, Kohleförderung oder unkonventionellem Öl und Gas.

  • Index-Abbildung: ECPI Global ESG Blue Economy Index (physische Replikation)
  • TER: 0,31% p.a.
  • Fondsvolumen: 112 Millionen Euro
  • Ausschüttung: Thesaurierend

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

2. Lyxor MSCI Water ESG Screened UCITS ETF

WKN: LYX0CA

Beschreibung: Dieser etablierte Wasser-ETF bietet Zugang zu den weltweit größten Unternehmen der Wasserwirtschaft, einschließlich Wasserversorgung, Versorgungsunternehmen und wasserbezogener Ausrüstung. Der Index basiert auf einem „Best-in-Class“-ESG-Ansatz und schließt Unternehmen im unteren Quartil des sektorbereinigten ESG-Scores aus. Starke thematische Überschneidungen mit Blue Economy-Sektoren.

  • Index-Abbildung: MSCI ACWI IMI Water ESG Filtered Net USD Index (physische vollständige Replikation)
  • TER: 0,60% p.a.
  • Fondsvolumen: 1.568 Millionen Euro
  • Ausschüttung: Ausschüttend

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Quellen:

3. iShares Global Water UCITS ETF

WKN: A0MM0S

Beschreibung: Einer der größeren und etablierteren Wasser-ETFs mit Fokus auf führende Unternehmen der globalen Wasserwirtschaft. Investiert in Wasseraufbereitung, Wasserversorgung und wassertechnische Ausrüstung mit indirektem Bezug zu Blue Economy-Technologien. Bietet breite Diversifikation im Wassersektor.

  • Index-Abbildung: S&P Global Water Index (physische Replikation)
  • TER: 0,65% p.a.
  • Fondsvolumen: 1.925 Millionen Euro
  • Ausschüttung: Ausschüttend (halbjährlich)

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Quellen:

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Rechtliche Grundlagen der Blue Economy

Die rechtlichen Fundamente der Blue Economy sind in einem komplexen Geflecht internationaler, europäischer und nationaler Bestimmungen verankert. Das wichtigste internationale Rahmenwerk bildet das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS). Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen bildet neben der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und der Biodiversitätskonvention (Übereinkommen über die biologische Vielfalt) die völkerrechtliche Grundlage für Regelungen zur Umsetzung dieser Politikziele.

Auf europäischer Ebene stellt die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) das zentrale Regulierungsinstrument dar. Neu auf europäischer Ebene ist die ausdrückliche Vorgabe, grenzüberschreitend zu kooperieren und dabei vorhandene institutionelle Strukturen, d. h. die bestehenden Regionalkooperationen, zu nutzen. Diese Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Erstellung von Meeresstrategien und zur Erreichung eines guten Umweltzustands der Meeresgewässer.

Ein Meilenstein für die Blue Economy stellt das historische Hochsee-Abkommen dar. Im März 2023 wurde bei den Vereinten Nationen eine historische Vereinbarung für einen Hochsee-Vertrag erreicht, der darauf abzielt, 30% der Weltmeere in Meeresschutzgebiete umzuwandeln, um die Tierwelt zu schützen und einen gleichberechtigten Zugang zu marinen genetischen Ressourcen zu gewährleisten. Dieses Abkommen schafft einen rechtlichen Rahmen für die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Hohen See, die etwa 65% der Ozeane ausmacht.

In Deutschland werden diese internationalen und europäischen Vorgaben durch nationale Gesetze umgesetzt. Zu nennen sind national die Umsetzung der WRRL, der MSRL, der Nitratrichtlinie sowie die Gesetze zur Umsetzung des OSPAR- und des Helsinki-Übereinkommens. Das Bundesumweltministerium spielt dabei eine führende Rolle bei der Koordination der nationalen Meeresschutzpolitik.

Fazit: Blue Economy als langfristige Investmentchance

Die Blue Economy repräsentiert weit mehr als nur einen weiteren nachhaltigen Investmenttrend. Sie steht für einen fundamentalen Wandel in der Art, wie die Menschheit mit den wertvollen Meeresressourcen umgeht. Für Anleger eröffnet sich damit ein Investmentuniversum mit erheblichem langfristigen Wachstumspotenzial, das sowohl ökologische Verantwortung als auch attraktive Renditeaussichten bietet.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen zunehmend günstige Voraussetzungen für Blue Economy-Unternehmen. Mit dem historischen Hochsee-Abkommen und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der europäischen Meeresschutzgesetzgebung entstehen klare Spielregeln, die nachhaltige Geschäftsmodelle fördern und umweltschädliche Praktiken eindämmen.

Die vorgestellten ETFs bieten Anlegern unterschiedliche Zugänge zu diesem Thema. Der BNP Paribas Blue Economy ETF fokussiert sich am reinsten auf das Kernthema, während die beiden Wasser-ETFs breiteren Zugang zu verwandten Technologien ermöglichen. Diese Diversifikation reduziert das spezifische Risiko einzelner Unterthemen und ermöglicht eine ausgewogenere Partizipation am Gesamttrend.

Langfristig orientierte Investoren sollten die Blue Economy als strategische Beimischung in nachhaltigen Portfolios betrachten. Die Kombination aus regulatorischem Rückenwind, technologischen Durchbrüchen und der zunehmenden Erkenntnis über die Bedeutung gesunder Meeresökosysteme schafft ein günstiges Umfeld für überdurchschnittliche Wertentwicklungen.

Gleichzeitig müssen Anleger die typischen Risiken von Themen-Investments berücksichtigen. Höhere Volatilität, Konzentration auf bestimmte Sektoren und die Abhängigkeit von politischen und regulatorischen Entwicklungen erfordern eine sorgfältige Portfolioallokation und ein langfristiges Anlageverhalten.

Die Blue Economy steht noch am Anfang ihrer Entwicklung. Mit einem prognostizierten Wachstum des Meeresökonomiesektors von 1,5 auf 3 Billionen US-Dollar bis 2030 eröffnen sich Anlegern erhebliche Chancen. Wer frühzeitig und durchdacht in diese Zukunftschancen investiert, kann sowohl zur Lösung einer der größten Umweltherausforderungen unserer Zeit beitragen als auch von den damit verbundenen Investmentopportunitäten profitieren.

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Quellen und weiterführende Links:


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