Geldmarktfonds

Geldmarktfonds sind Investmentfonds, die ausschließlich oder überwiegend in Geldmarkttitel und liquide Wertpapiere mit sehr kurzen Laufzeiten investieren. Hierzu zählen festverzinsliche Wertpapiere, Termingelder, Schuldscheindarlehen oder Commercial Papers sowie sichere Einlagen bei Banken mit kurzer Restlaufzeit von bis zu 12 Monaten.

Wenn ein Anleger sein Kapital kurzfristig „unterbringen“ möchte, dann kann er am Geldmarkt in aller Regel die höchsten Zinssätze erwarten. Auf dem Geldmarkt agieren ausschließlich institutionelle Anleger, d.h. Banken, Versicherungsgesellschaften oder der Staat. Somit bieten Geldmarktfonds den privaten Anlegern, sich auf diesem Markt indirekt zu engagieren.

Die Rendite der Geldmarktfonds, die in der Regel höher ist als die der Tagesgeldkonten, weist besonders wegen der Kurzfristigkeit der Kontrakte ein sehr geringes Risiko auf. Allerdings wird diese Rendite in Ausnahmefällen durch Ausgabeaufschläge gemindert. Ein nicht immer kostenfreies Depotkonto muss ebenfalls als Kostenfaktor in Betracht gezogen werden.

Dem Investor bieten Geldmarktfonds eine attraktive Alternative zum Sparbuch. Das Kapital wird wie bereits angeführt in Geldmarkttitel und andere liquide Papiere mit sehr kurzen Laufzeiten investiert. Ein erhebliches Plus der Anlage in Geldmarktfonds ist die sofortige Verfügbarkeit des eingesetzten Kapitals. Der Investor kann ohne Bindung an zeitliche Fristen jederzeit über sein angelegtes Vermögen bestimmen.

Das investierte Geld ist besonders sicher angelegt. Der Zinssatz richtet sich nach dem 3-Monatsgeldsatz Euribor. Geldmarktfonds erwirtschaften aufgrund der hohen Beträge im Sondervermögen im Normalfall höhere Zinserträge als eine Direktanlage auf dem Sparbuch. In aller Regel wird jedoch eine kleine Managementgebühr fällig. Dementsprechend ist bei der Anlageentscheidung ein Vergleich der Verzinsung des Geldmarktfonds nach Gebühren zu der Verzinsung im Tagesgeldkonto und auch zu der Tagesanleihe des Bundes ratsam.

Wie bei allen Investitionen sollte sich der Anleger gut informieren, bevor er seine Ersparnisse einem Geldmarktfonds anvertraut. Renditeversprechen, die die üblichen Durchschnittsrenditenweit übertreffen, sind in der Regel mit zusätzlichen Risiken verbunden. An erster Stelle ist hier das Wechselkursrisiko zu nennen, wenn die Geldmarktfonds in Wertpapiere investieren, die in Fremdwährung emittiert wurden. So kann beispielsweise die Entwicklung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro zu teilweise beträchtlichen Renditeeinbußen führen. Wer sich mit dieser Problematik nicht beschäftigen möchte, sollte sich auf den Kauf von Geldmarktfonds beschränken, die nur in Euro-Papiere investieren.

Eine weitere Alternative zu Geldmarktfonds sind Tagesgeldkonten, die dem Anleger bei vergleichbarer Flexibilität ähnliche Renditen bieten. Vergleiche unter Einbeziehung aller Kosten sind unabdingbar.

Selbstverständlich sollte man den Risiko-Aspekt nicht außer Acht lassen. Auch Geldmarktfonds sind mit einem gewissen Zinsänderungsrisiko als auch mit einem Kreditrisiko hinsichtlich des Emittenten behaftet. Dalls es sich bei den Emittenten um Staaten handelt, ist ein solches vergleichsweise sehr gering, allerdings nie ganz auszuschließen. Während der Finanzkrise ab 2007 musste leider eingestanden werden, dass selbst bis dahin als absolut stabil geltende Geldmarktfonds kurzfristig sogar eine negative Wertentwicklung aufwiesen.

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