Arbitrage 

Als Arbitrage werden Börsengeschäfte bezeichnet, bei denen Preis-, Kurs- oder Zinsunterschiede zwischen verschiedenen Märkten zum Gegenstand der Gewinnerzielung gemacht werden. Arbitrage-Prozesse können volkswirtschaftlich betrachtet zu einem Ausgleich bestehender Preis-, Kurs- und Zinsdifferenzen zwischen den Teilmärkten führen. Sie bewirken damit eine einheitliche Preis- und Zinsfeststellung. 

So funktioniert Arbitrage 

In der Praxis werden bei dieser Art von Geschäften unterschiedliche Kurse von ein und demselben Wertpapier an verschiedenen Börsenplätzen Gewinn bringend ausgenutzt. In diesem Zusammenhang wird an einer Börse das entsprechende Wertpapier billig gekauft und an einer anderen teurer verkauft (Differenzarbitrage). Denkbar ist auch, dass eine Aktie entweder am billigsten Börsenplatz gekauft und dann gehalten, oder ein bereits im Bestand befindliches Papier wird am teuersten Börsenplatz verkauft wird (Ausgleichsarbitrage). 

Arbitrage und Aktienkauf 

Arbitragegeschäfte im Aktienhandel waren vor allem zu Zeiten des Internet-Hypes 2000/2001 stark verbreitet. Die Möglichkeiten hierfür wurden jedoch mit der stärkeren Ausbreitung des Computerhandels an der Börse sowie der Vernetzung der Börsenplätze zurück gedrängt. 

Ziele zwischen Gewinnerzielung und Verlustvermeidung 

Die Zielsetzungen der Arbitrage liegen entweder in der Gewinnerwirtschaftung, die auch Differenzarbitrage genannt wird, oder Verlustvermeidung – der Ausgleichsarbitrage. Der Arbitrageur nutzt bei der Differenzarbitrage die unterschiedlichen Kursdifferenzen. Er schließt zu diesem Zweck zwei oder mehrere entgegengesetzte Kontrakte ab. Der Gewinn ergibt sich aus der Differenz der Kurse. 

Im Falle der Ausgleichsarbitrage geht der Arbitrageur zur Absicherung einer Verpflichtung, beispielsweise dem Kauf oder Verkauf einer Aktienoption, die günstigste Gegenposition – Verkauf oder Kauf – ein.

Differenz- und Ausgleichsarbitrage werden unter dem Begriff Raumarbitrage zusammengefasst. Wenn zwischen den verschiedenen Märkten Valutierungsdifferenzen (z. B. Ausnahmesituation bedingt durch Feiertage in verschiedenen Regionen) bestehen, ist möglicherweise eine sogenannte Zeitarbitrage möglich. 

Ausnutzen von technischen Möglichkeiten 

Unterschiedliche Kursfestsetzungen und damit die Möglichkeit zum Arbitragehandel ist nur auf der Grundlage unterschiedlich guten Informationssystemen möglich. Sie ist für den Arbitrageur im Regelfall risikolos.

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