Aktiensplit 

Bei einem Aktiensplit werden bereits vorhandene Aktien einer Aktiengesellschaft in ein Mehrfaches von neuen Aktien aufgeteilt, z.B. im Verhältnis 1:3. Hierdurch wird der Aktienkurs optisch günstiger und die Anzahl der umlaufenden Aktien der Aktiengesellschaft gesteigert. 

Durch den Vorgang selbst bleibt der Depotwert zunächst unverändert. Bei einem 1:3 Split einer Aktie mit einem Kurs von 300,00 Euro findet man nach dem Split drei Aktien zu je 100,00  Euro im Depot. 

Sind Aktien beim Split gratis? 

Der Aktionär erhält für eine alte Aktie bei einem Aktiensplit zusätzliche neue Aktien. Diese werden oft fälschlicherweise als Gratisaktien bezeichnet. Ein geldwerter Vorteil ergibt sich hierdurch allerdings nicht, da sich der Depotwert zunächst nicht erhöht. Nicht nur in den Vereinigten Staaten sind solche Splits beliebt, da sie den Gesellschaften die Möglichkeit eröffnen, die Zahl der auf dem Aktienmarkt verfügbaren Aktien anzuheben, womit sich deren Handelsfähigkeit verbessert. 

Im Zuge eines Aktiensplits erhöht sich nicht das Eigenkapital der Aktiengesellschaft, sondern lediglich die Zahl der Aktien. Aus steuerlichen Gesichtspunkten hat der Aktiensplit keine große Bedeutung, denn für den Fiskus hat der Wert der Aktien am Tag des Kaufs und zum Termin der Versteuerung die höhere Priorität. 

HV beschließt Aktiensplit 

Ein Aktiensplit muss von der Hauptversammlung beschlossen werden. Im eigentlichen Sinne ist diese Maßnahme ein rein psychologischer Akt, weil sich an den Verhältnissen der Beteiligungen nichts ändert. Die einzelne Aktie verbilligt sich im Börsenpreis, ohne dass sich das Eigenkapital des Unternehmens oder der Wert des Depots des einzelnen Aktionärs verschiebt. 

Kursdaten werden angepasst 

Ähnlich wie nach einer Dividendenauszahlung wäre nach einem Aktiensplit ein Kurseinbruch die logische Folge. Beispielsweise würde bei einem 1:3 Aktiensplit (drei neue Aktien werden pro einer alten Aktie ausgegeben) sich sowohl der Nominalwert als auch der Kurswert spontan dritteln, was unerfahrene Anleger zu dem Glauben leiten könnte, der Kurs sei um 66,67% eingebrochen. 

Vorsicht beim Kursdatenvergleich 

In den meisten Kursanalyseprogrammen werden die historischen Kurse daher automatisch angepasst, so dass ein Aktiensplit im Chart nicht zu erkennen ist.

Wer historische Kursdaten vergleichen möchte, vor allem Kurspreise, Handelsvolumina und Handelsumsätze, sind diese Überlegungen einzubeziehen. Hierdurch können automatische Korrekturen nicht versehentlich mit Realdaten vermischt und so unrealistische Werte zu errechnet werden.

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