Zertifikatefonds 

Die Fondsgesellschaft legt das Fondsvermögen bei einem Zertifikatefonds in Zertifikate an, die entweder Einzelaktien oder Indices als Basiswerte besitzen. Als Anleger erhält man im Vergleich zum Einzelkauf von Zertifikaten eine größere Sicherheit bezüglich des eingesetzten Kapitals. Das Fondsvermögen gilt wie in anderen Fondssektoren als Sondervermögen und schützt somit vor einem Totalausfall.

Zertifikatefonds sicherer als Zertifikate

Totalausfälle bei Zertifikaten wie während der Finanzkrise 2008 bei den Zertifikaten der Lehmann Brothers Bank sind bei Zertifikatefonds ausgeschlossen. Die breitere Risikostreuung gegenüber dem Kauf einzelner Zertifikate ist ein weiterer Vorteil. Ferner ist der Punkt der möglichen unbegrenzten Laufzeit bei den Zertifikatefonds zu bewerten, den man bei Einzelzertifikaten nicht besitzt. Die Transaktionsgebühren, die ansonsten regelmäßig beim Auslaufen der Zertifikate und einer Neuanlage anfallen würden, werden damit eingespart.

Verschiedenartige Zetifikatefonds

Meist haben Zertifikatefonds einen von drei verschiedene Zertifikatetypen als Grundlage: Bonus-. Discount- oder Expresszertifikate. Der zuständige Fondsmanager wählt für den entsprechenden Zertifikatefonds aus dem Angebot an Zertifikaten seines Typs die für seinen Fonds beziehungsweise für sein Anlageziel geeigneten Papiere aus. Zum Beispiel: für einen Bonuszertifikatefonds die für diesen geeigneten Bonuszertifikate.

Hierfür muss der Fondsmanager nicht nur Papiere aus dem eigenen Haus oder den eigenen Konzern erwerben, er kann vielmehr auf das ganze Spektrum an bestehenden Instrumenten zurückgreifen.

Happige Kostenstruktur

Bei den Zertifikatefonds entfallen Dividendenzahlungen und die jährliche Verwaltungsvergütung liegt zwischen durchschnittlich etwas über bei 1,0 Prozent (kann maximal auf zwei Prozent erhöht werden) plus 0,5 Prozent (maximal ein Prozent) Vertriebsgebühr. Zusätzlich zu diesen jährlich wiederkehrenden Kosten kommt noch ein einmaliger Ausgabeaufschlag von zwei Prozent (maximal drei Prozent).

Daneben sind die Kosten der Zertifikate dazu zu zählen, wie beispielsweise die An- und Verkaufsspanne. Erst nach dem Verkauf lässt sich genaueres über die endgültige Kosten-Performance (Kostenquote) sagen. Wenn man in Betracht zieht, dass Zertifikate oftmals nur ein begrenztes Renditepotenzial haben und höchstens hohe einstellige Renditen erzielen, sind die Kosten im Vergleich zum erwartenden Ertrag beträchtlich.

Zweifelhafter Mehrwert

Ein Mehrwert bei der Performance der Zertifikatefonds lässt sich nur schwer ausmachen. Zwar entwickeln sich viele dieser Finanzprodukte in steigenden Märkten positiv, sie kommen jedoch kaum auf eine bessere Performance als ein Einzelzertifikatekauf. Ferner erreichen die meisten Zertifikatefonds keine ausreichende Risikoreduktion in fallenden Märkten. Im Gegenteil, die höheren Kosten könnten zu einer schlechteren Performance im Vergleich zum Einzelkauf führen.

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