Archiv: Wer waren die besten Robo Advisor 2016?

Platz 1: Scalable Capital

RoboAdvisor des Jahres 2016Bei Scalable Capital können Kunden erst seit Januar 2016 Geld anlegen, der Robo Advisor macht aber von Anfang an alles richtig. 23 Risikoklassen gibt es insgesamt, bei denen klar angegeben ist, welches Verlustrisiko Anlegern droht. Investiert wird in kostengünstige ETFs auf der ganzen Welt, zu den Anlageklassen zählen Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe. Das sorgt für breite Streuung und geringes Risiko. Ein großes Plus ist auch die Erlaubnis der BaFin, als professionelle Vermögensverwaltung aufzutreten. Erst diese Erlaubnis ermöglicht es Scalable Capital das Portfolio auch nach der Kontoeröffnung aktiv zu verwalten und gegebenenfalls Werte auszutauschen. Die Gebühren liegen bei 0,75 Prozent plus ETF-Kosten.

Allein mit den Kundenwertungen hätte es zwar nicht für den ersten Platz gereicht, doch auch von ihnen erhält Scalable Capital sehr gute Bewertungen. Die Redaktion ist vollends überzeugt. Insgesamt gibt es 4,23 Punkte.

Platz 2: quirion

testsiegel-brokervergleichde-roboadvisor-platz2-quirionquirion wurde bereits Ende 2013 gegründet und gehört zur quirin bank AG aus Berlin. Letzteres bringt den Vorteil mit sich, dass es wie Scalable Capital (und Whitebox) eine Erlaubnis der BaFin besitzt, als professionelle Vermögensverwaltung aufzutreten. Insgesamt bietet quirion 11 Risikoklassen. Investiert wird in ETFs, Indexfonds und Assetklassen-Fonds, so dass auch hier breit gestreut wird. Im Basis-Paket werden Kosten von 0,48 Prozent p.a. plus die ETF-Gebühren fällig. Eine Besonderheit ist zudem die telefonische Beratung, die bei Bedarf gegen ein Honorar genutzt werden kann.

Bei den Kunden schneidet quirion sogar ein wenig besser ab als Scalable Capital, zusammen mit der Wertung aus dem redaktionellen Test kommt es auf einen sehr guten zweiten Platz. Das Gesamtergebnis: 4,22 Punkte.

Platz 3: Whitebox

testsiegel-brokervergleichde-roboadvisor-platz3-whiteboxWhitebox schafft es als dritter Robo Advisor auf das Treppchen. Für Whitebox sprechen die insgesamt 10 Anlagestrategien, außerdem die Anlage in ETFs und ETC, die wie bei Scalable Capital und quirion für niedrige Kosten sowie eine breite Streuung sorgen. Als Maß für das Risiko wird der Conditional Value at Risk herangezogen. Die Gebühren liegen je nach Anlagevolumen zwischen 0,35 Prozent p.a. und 0,95 Prozent p.a. Hinzu kommen die Kosten für die ETFs. Auch Whitebox verfügt über eine Erlaubnis der BaFin, als professioneller Vermögensverwalter aufzutreten.

Unter unseren drei Siegern erhält Whitebox die besten Bewertungen von seinen Kunden. Gemeinsam mit dem Ergebnis aus dem redaktionellen Test kommt der Robo Advisor auf 4,20 Punkte.

Welche Robo Advisors sind außerdem erwähnenswert?

Auf dem vierten und fünften Platz landen VisualVest und Fintego. VisualVest hat insbesondere von seinen Kunden ausgezeichnete Bewertungen erhalten, schnitt aber auch im redaktionellen Test gut ab. Eine Besonderheit von VisualVest ist, dass Kunden wählen können, ob sie in klassische Fonds, in ETFs oder in nachhaltige Fonds investieren wollen. Fintego punktet mit 5 Risikostufen, einer niedrigen Einstiegshürde (2.500 Euro bei einer Einmalanlage, entfällt bei Einrichtung eines Sparplans) und einer Erlaubnis der BaFin.

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Was macht einen guten Robo Advisor aus?

Einen guten Robo Advisor zeichnet zunächst Transparenz aus. Automatisierte Vermögensverwaltungen sind eine junge Erscheinung auf dem Finanzmarkt, deshalb ist es besonders wichtig, dass jedem Interessierten klar wird: Was genau bietet der jeweilige Robo Advisor an und welche Gebühren verlangt er dafür? Denn Robo Advisor ist nicht gleich Robo Advisor. Es gibt darunter professionelle Vermögensverwalter mit Erlaubnis der BaFin – die Königsklasse –, aber auch Anlagevermittler, die ebenfalls überzeugen können, sofern sie sich eindeutig als solche zu erkennen geben.

Darüber hinaus spielen die Anlage- bzw. Risikoklassen eine wichtige Rolle. Wie viele werden angeboten? In welche Anlageklassen wird investiert? Wie wird das Risiko kalkuliert, das den Anleger erwartet? Außerdem gibt es Unterschiede, in wie weit das Portfolio anschließend beobachtet und aktiv verwaltet wird.

Bei den Gebühren gilt es genau hinzusehen, für welche Punkte Kosten anfallen. Neben einer prozentualen Jahresgebühr fallen meist auch Verwaltungsgebühren für die Fonds/ETFs an. Darüber hinaus kann es z.B. Transaktionskosten oder eine Gewinnbeteiligung geben.

Bei der Sicherheit zählt neben der regulierenden Behörde auch die Bank, bei der das Depot eröffnet wird. Denn je nach Bank sind die Kundeneinlagen unterschiedlich gut gesichert.

Was gibt es bei den Gebühren zu beachten?

Bei den Gebühren gibt es eine Vielzahl von Punkten zu beachten. Viele Robo Advisors verlangen eine Mindestanlage. Das können 100 Euro sein, aber auch 10.000 Euro. Darüber hinaus wird meist eine pauschale Gebühr pro Jahr verlangt und die Kosten für die ETFs bzw. Fonds. Bei der pauschalen Gebühr gilt es zu fragen, was sie abdeckt: Sind die Transaktionskosten bzw. Ausgabeaufschläge enthalten? Wird nochmal eine extra Depotgebühr bei der kontoführenden Bank fällig? Auch eine Gewinnbeteiligung kann zusätzlich berechnet werden oder enthalten sein.

Auswertung

Gebühren
1 quirion 4,40
2 Fintego 4,35
3 Cashboard 4,30

Auf den ersten Platz bei den Gebühren landet der Gesamtzweite quirion. Der zweite Platz geht an Fintego, den dritten sichert sich Cashboard.

quirion verlangt im Basispaket günstige 0,48 Prozent plus die ETF-Gebühren von ca. 0,35 Prozent pro Jahr. Wer das Comfort-Paket inklusive telefonischer Beratung nutzen will, zahlt 0,88 Prozent plus ETF-Kosten im Jahr. Die Mindesteinzahlung beträgt 10.000 Euro.

Fintego verlangt eine im Vergleich zu quirion oder etwa auch Scalable Capital geringe Mindesteinzahlung von 2.500 Euro (entfällt bei Einrichtung eines Sparplans). Die jährlichen Kosten belaufen sich auf 0,45-0,95 Prozent (unter 10.000 EUR = 0,95 Prozent p.a., unter 50.000 EUR = 0,75 Prozent p.a., ab 50.000 EUR = 0,45 Prozent p.a.) plus die ETF-Kosten von ca. 0,35 Prozent.

Cashboard hingegen verlangt nur eine Mindesteinzahlung von 100 Euro. An Gebühren werden 0,4 Prozent für Transaktionskosten, 0,39-0,74 Prozent für die Fonds und eine Gewinnbeteiligung von 10 Prozent berechnet. Die Gewinnbeteiligung fällt ab einer Mindestrendite von 2 Prozent an.

Die Kunden bewerteten in diesem Bereich VisualVest am besten, gefolgt von Cashboard und Fintego. Gemeinsam mit den Ergebnissen der redaktionellen Tests kommt es zu obiger Platzierung.

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Was gibt es beim Angebot zu beachten?

Wollen Sie Ihr Geld bei einem Robo Advisor anlegen, durchlaufen Sie im Regelfall einen Prozess, in dem Ihnen einige Fragen gestellt werden. Mit deren Hilfe wird eine passende Anlage- bzw. Risikoklasse ermittelt. Meist wird in ETFs investiert, die verschiedene Anlageklassen wie Aktien oder Rohstoffe abdecken. Je mehr Risiko Sie eingehen wollen, desto riskantere Anlageklassen werden gewählt. Manche Robo Advisors investieren auch in aktiv gemanagte Fonds, die aber mit höheren Kosten verbunden sind. Schließlich werden meist auch Sparpläne angeboten – manchmal schon ab Raten von 5 Euro, manchmal erst ab 50 Euro. Auch bei den möglichen Intervallen (monatlich, vierteljährlich etc.) kann es Unterschiede geben.

All diese Punkte hat die Redaktion näher betrachtet und beleuchtet, wie sie vom jeweiligen Robo Advisor umgesetzt wurden.

Auswertung

Angebot
1 Whitebox 4,40
2 VisualVest 4,15
3 Scalable Capital 4,13

Whitebox fährt insgesamt das beste Angebot auf. Es gibt zehn Anlagestrategien. Außerdem können mehrere Ziele gewählt werden, für die je eine eigene Strategie verfolgt wird. So lässt sich etwa auch auf die Rente sparen, wobei zu Beginn in riskantere Anlagen, zum Ende hin in weniger riskante investiert wird. Sparpläne lassen sich ab 5 Euro einrichten.

VisualVest sichert sich mit seinem Angebot den zweiten Platz. Das Besondere bei VisualVest ist: Sie entscheiden selbst, ob Sie in aktiv gemanagte Fonds, ETFs oder nachhaltige Fonds investieren wollen. Für die ersten beiden Varianten gibt es je sieben, für die letzte drei Anlagestrategien. Das grüne Portfolio, bei dem auf Umwelt-, Sozial- und Unternehmensstandards geachtet wird, war in unserem Test einmalig.

Auf dem dritten Platz im Bereich Angebot landet Scalable Capital. 23 Risikoklassen mit genau angegebenem Verlustrisiko sprechen für sich. Es wird global investiert. Sparpläne können ab 50 Euro eingerichtet werden.

Allein mit den Stimmen der Kunden landet VisualVest auf dem ersten Platz, gefolgt von Ginmon und Fintego.

Was gibt es bei den Leistungen zu beachten?

Zu den Leistungen eines Robo Advisors zählt zum Beispiel das Rebalancing. Dabei wird die ursprüngliche prozentuale Verteilung der Werte wiederhergestellt. Dabei unterscheiden sich die Anbieter darin, wie oft sie das Rebalancing durchführen, ob es an festen Terminen oder nach Bedarf passiert. Manche Robo Advisors betreiben gar kein klassisches Rebalancing, sondern schichten die Werte bei Bedarf dynamisch um. Auch die Übersichtlichkeit des Anlagekontos oder mobile Apps zählen zu den Leistungen. Und schließlich die Performance des Portfolios.

Auswertung

Leistungen
1 Scalable Capital 4,58
2 Whitebox 4,49
3 VisualVest 4,21

Der erste Platz bei den Leistungen geht an Scalable Capital. Es führt ein dynamisches Risikomanagement durch. Das Verlustrisiko des Portfolios wird wöchentlich überprüft. Gegebenfalls kommt es dann zu Anpassungen. Auch sonst überzeugt der Auftritt von Scalable Capital. Mit einer Wertentwicklung von 5,70 Prozent (1.5.2016 bis 31.8.2016) erreicht es Spitzenwerte.

Whitebox auf dem zweiten Platz überprüft das Portfolio alle vierzehn Tage. Es findet eine Optimierung mittels Conditional Value at Risk statt. Persönlicher Bereich und Performance sind ebenfalls spitze. 6,1 Prozent Rendite gab es im Zeitraum vom 1.5.2016 bis 31.8.2016.

VisualVest schafft es erneut in die Top 3. Das Rebalancing findet einmal im Jahr und nur auf Kundenwunsch statt. Der Kunde erhält vorher eine E-Mail mit dem Termin. Der persönliche Bereich ist übersichtlich gestaltet und transparent, die Rendite vom 1.5.2016 bis 31.8.2016 lag bei 5,96 Prozent.

Die Kunden bewerten VisualVest am besten, dahinter folgen vaamo und Ginmon.

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Was gibt es bei Service & Sicherheit zu beachten?

Robo Advisors zeichnen sich dadurch aus, dass sie Anlegern Arbeit abnehmen – z.B. ihr Portfolio für sie überwachen. Trotzdem kann es immer zu Fragen kommen, darum ist es auch für Robo Advisors wichtig, einen guten Service zu bieten. Einfach erreichbar zu sein, zählt ebenso zu den Pluspunkten wie ein transparenter Webauftritt mit ausführlichen Informationen.

Robo Advisors kooperieren zudem in der Regel mit anderen Banken, bei denen das Depot eröffnet wird. Von der depotführenden Bank hängt z.B. ab, wie gut und bis zu welcher Höhe die Kundeneinlagen gesichert sind. Außerdem ist wichtig, von welcher Behörde ein Robo Advisor reguliert wird. Ein professioneller Vermögensverwalter mit Erlaubnis der BaFin hat andere Möglichkeiten als ein Finanzvermittler nach §34f GewO.

Auswertung

Service & Sicherheit
1 Scalable Capital 4,50
2 vaamo 4,46
3 VisualVest 4,37

Scalable Capital landet auch in diesem Bereich auf dem ersten Platz. Der Kundenservice ist Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr erreichbar. Auch in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter ist das Unternehmen aktiv. Der Webauftritt ist ansprechend, alle wichtigen Informationen sind leicht zu finden. Depotführende Bank ist die Baader Bank, für welche die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kunde gilt sowie ein Schutz für mehr als eine Millionen Euro über den Einlagensicherungsfonds privater Banken. Scalable Capital ist eine professionelle Vermögensverwaltung mit Erlaubnis der BaFin.

vaamo ist ebenfalls in sozialen Netzwerken aktiv und für Kunden darüber hinaus per E-Mail, Telefon und Chat erreichbar. Der Webauftritt überezugt. Partnerbank ist die FFB Bank, für welche die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kunde gilt sowie ein Schutz bis 3,177 Millionen Euro über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V.

VisualVest schafft es auf den dritten Platz im Bereich Service & Sicherheit. Der übersichtliche und auf das wesentliche konzentrierte Webauftritt überzeugt. Der Kundenservice ist Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr erreichbar und auch in sozialen Netzwerken ist VisualVest aktiv. Partnerbank ist die Union Investment Service Bank AG, für welche die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kunde gilt sowie ein theoretisch unbegrenzter Schutz über die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). VisualVest ist ein Finanzvermittler gemäß §34f GewO.

Die Kunden waren erneut am meisten von VisualVest überzeugt, gefolgt von vaamo und Ginmon.

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Zuletzt aktualisiert am 24.10.2017