Flucht in den sicheren Hafen: Gold knackt historische 4.000-USD-Marke
Gold erfreut sich traditionell in schwierigen Zeiten großer Beliebtheit, gibt es Krisen und wirtschaftliche Unsicherheit, steigt der Goldpreis an. Dieses Phänomen lässt sich auch aktuell beobachten, der Goldpreis hat die psychologisch wichtige und historische 4.000-USD-Marke geknackt und befindet sich in einem beispiellosen Aufwärtstrend. Alleine im letzten Monat ist der Goldpreis um über zehn Prozent gestiegen. Was genau treibt den Goldpreis in eine solche Höhe, wie geht es jetzt weiter und was sollten Anleger angesichts des neuen Rekordhochs tun?
Das Wichtigste im Überblick:
- Der Goldpreis hat die 4.000-USD-Marke geknackt und damit ein neues Rekordhoch erzielt.
- Politische Unsicherheit, globale Krisen und die Goldkäufe großer Player treiben den Preis weiter in die Höhe.
- Erste Analysten warnen bereits vor einer möglichen Konsolidierung und wieder sinkenden Kursen.
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Rekordhoch: Gold knackt die 4.000-USD-Marke
Der Goldkurs befindet sich in einem dramatischen Aufwärtstrend: Innerhalb eines Monats ist der Goldpreis um mehr als zehn Prozent gestiegen, innerhalb eines Jahres über 40 Prozent. Hält man seine Gold-Anteile länger als fünf Jahre, hat sich das Investment mehr als verdoppelt. Gold-Anleger haben also allen Grund zur Freude. Doch was sind die Hintergründe zu diesem spektakulären Anstieg?
Als wichtigster Preistreiber gilt aktuell die Erwartung wieder sinkender Leitzinsen in den USA, nachdem die Fed die Leitzinsen in den letzten Wochen bereits einmal gesenkt hatte und weitere Senkungen in Aussicht gestellt hat. Hinzu kommen die Goldkäufe großer Player wie verschiedene Notenbanken, die seit einiger Zeit versuchen, unabhängiger vom US-Dollar zu werden. Preistreiber Nummer drei ist die gestiegene Nachfrage nach Goldfonds und -ETFs. Außerdem sorgen die diversen globalen Konflikte und Krisenherde traditionell für steigende Goldpreise und eine Flucht in die Anlageklasse Gold bzw. Edelmetalle.
Analysten warnen vor Konsolidierung
Trotz des rasanten Kursanstiegs könnte der Goldpreis in den kommenden Tagen und Wochen in eine Konsolidierungsphase übergehen. So führen Rekordhochs und die Erreichung psychologisch wichtiger Preismarken häufig zu Gewinnmitnahmen, die sich auf den Goldpreis auswirken können. Zudem ist die 4.000-USD-Marke charttechnisch eine spannende Zone: Steigt der Kurs nicht deutlich über die 4.000 US-Dollar, könnte es zu einer Korrektur kommen. Zu guter Letzt sind auch makroökonomische Faktoren entscheidend, sollte es zu keinen weiteren Zinssenkungen kommen oder der Dollar wieder an Wert gewinnen, könnte das den Goldpreis schwächen.
Dennoch sprechen viele Anzeichen für einen weiteren Anstieg des Edelmetalls:
- Aussicht auf Zinssenkungen: Senken die Zentralbanken die Zinsen weiterhin, könnte das zu einem weiteren Anstieg des Goldpreises führen.
- Ein schwacher US-Dollar: Fällt der Dollar weiter, können internationale Anleger mehr Gold für ihr Geld kaufen, was die Nachfrage ankurbelt.
- Geopolitische Spannungen: Kriege, Handelskonflikte und Krisen – Gold wird von Anlegern vermehrt als sicherer Hafen nachgefragt, wenn die weltpolitische Lage unsicher ist.
- Rekordkäufe durch Zentralbanken: Zentralbanken, besonders China, Indien und die Türkei, kaufen massiv Gold um sich unabhängiger vom US-Dollar zu machen.
- Nachfrage von Gold-ETFs: Steigt das Vertrauen der Anleger in Gold weiter, verstärkt sich der Preisanstieg zusätzlich (Stichwort Nachfrage-Spirale).
Es gibt also mindestens genauso viele stichhaltige Argumente für einen weiteren Anstieg des Goldpreises. Dennoch sollten Anleger den Goldpreis im Auge behalten und darauf achten, ob es nach dem erfolgreichen Durchbrechen der 4.000-USD-Marke einen starken Rücksetzer oder eine Korrektur gibt. Ist das der Fall, können Anleger schnell noch Anteile verkaufen – oder den günstigen Einstiegszeitpunkt nutzen und die eigene Goldposition vergrößern.
Surftipp: Gold Statistiken - Alles Wissenswerte über das Edelmetall »
Gold kaufen – so einfach geht es
Um in Gold oder andere Edelmetalle zu investieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Der wohl klassischste Weg ist, Gold in physischer Form zu kaufen. Das ist sowohl bei Bankfilialen als auch bei lokalen Goldhändlern möglich. Außerdem gibt es die Option, physisches Gold über das Internet zu kaufen, beispielsweise über das Solit Edelmetalldepot. Hier kann ab 2.000 Euro Einmalanlage bzw. 25 Euro als Sparplan mit dem Investieren begonnen werden.
Neben dem physischen Kauf können Anleger auch in Gold-ETCs und -ETFs investieren. Diese Produkte haben den Vorteil, dass sie sehr liquide sind und ähnlich wie Aktien oder andere Wertpapiere sehr einfach gekauft und verkauft werden können. Spannend ist zudem auch hier die Möglichkeit, mit einem Sparplan langfristig in das Edelmetall zu investieren. Bekannte ETCs bzw. ETFs sind Xetra Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) und Euwax Gold II (ISIN: DE000EWG2LD7).
Selbstverständlich lässt sich auch indirekt am Goldtrend partizipieren: So kann beispielsweise auch in Goldminen-Aktien investiert werden. Bekannte Unternehmen sind hier unter anderem Barrick Gold (ISIN: CA0679011084), Newmont Mining (ISIN: US6516391066) und Royal Gold (ISIN: US7802871084). Letztere haben innerhalb eines Jahres knapp 40 Prozent Rendite erwirtschaftet.
Tipp: Silber als Alternative zu Gold
Silber hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls deutlich im Preis entwickelt und gilt mittlerweile als renditestarke Ergänzung zur Portfolio-Diversifikation. Neben seiner Funktion als Edelmetall profitiert Silber von einer hohen industriellen Nachfrage, beispielsweise in der Elektronik- und Solarbranche. Wer sein Portfolio breiter aufstellen und gleichzeitig von Inflationsschutz und Wachstumsbranchen profitieren möchte, findet in Silber eine attraktive Beimischung zu Gold.
Surftipp: Silber kaufen - Wie und wo geht das?
Fazit zum Gold-Rekordhoch
Und wie geht es weiter nach dem neuen Rekordhoch und der Bezwingung der 4.000-USD-Marke? Großbanken heben ihre Prognosen immer weiter an, gehen also von einem weiter steigenden Goldpreis aus. Die Schweizer UBS prognostiziert bis Mitte 2026 einen Goldpreis von 4.200 USD je Unze, andere Analysten peilen als nächsten großen Meilenstein sogar die 5.000-USD-Marke an.
Ob der Goldpreis tatsächlich in solche Höhen steigen wird, wird sich erst in Zukunft zeigen. Fest steht, dass Gold in den letzten Monaten eine der profitabelsten Anlageklassen war und sich auch im Vergleich mit Indizes oder Bitcoin nicht verstecken muss. Anleger könnten aktuell sowohl Gewinne sichern, als auch Positionen ausbauen – für beide Optionen gibt es stichhaltige Argumente.
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Weiterführende Quellen und Links
- brokervergleich.de: Gold kaufen – per Einmalanlage oder Sparplan
- brokervergleich.de: Gold Statistiken
- Gold.de: Goldpreis aktuell in Euro und Dollar
- Degussa: Preisliste für Gold-Produkte
- Der Aktionär: Gold – Rekordrally geht weiter
- Wallstreet Online: Gold – Großbanken heben Prognosen immer weiter an
- Tagesschau: Warum der Goldpreis über 4.000 Dollar gestiegen ist