Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für Anleger?

Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine angegriffen und damit den Ukraine-Krieg begonnen. Das hat ein Beben vor allem an den westlichen Finanzmärkten ausgelöst. Nicht nur Aktienindizes, sondern auch Kryptowährungen und der Goldpreis haben deutlich an Wert verloren. Zudem hat Russland am 16. April 2023 ein Gesetz verabschiedet, das es russischen Unternehmen verbietet, ihre Aktien mithilfe von Hinterlegungs­scheinen (ADRs/GDRs) handelbar zu machen. Das setzt auch deutsche Anleger unter Zugzwang.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Update: Aktuelle Lage
  • Ausbruch des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022
  • langfristiges Beben an den europäischen Finanzmärkten als Folge
  • Aktienindizes und Kryptowährungen erholen sich langsam, der Goldpreis ist wieder gestiegen
  • Angriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 und Beginn des Israel-Palästina Konflikts
  • Negative Stimmung an den Märkten setzt sich fort, Gold und Öl profitieren

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Aktuelle Lage

Februar 2024

  • 24.02.2024: Die ukrainische Wirtschaft könnte schlechter dastehen: Während das Bruttosozialprodukt in Folge der Invasion Russlands zuerst um 29,1 Prozent eingebrochen ist, ging es im vergangenen Jahr wieder bergauf. So korrigierten die ukrainische Nationalbank und der Internationale Währungsfonds ihre Prognosen nach oben. Die Nationalbank geht nun davon aus, dass das Bruttosozialprodukt im vergangenen Jahr nicht um 2,9 Prozent gewachsen ist, sondern um 4,9 Prozent.
  • 12.02.2024: Der Ukraine-Krieg macht Rüstungsunternehmen immer reicher: Rüstungskonzerne wie Rheinmetall verzeichnen aktuell hohe Gewinne und machen Umsätze in Milliardenhöhe. So hat die deutsche Rüstungsindustrie alleine im Jahr 2022 etwa 9,1 Milliarden Dollar Umsatz erzielt, aktuell werden Produktionskapazitäten weiter ausgebaut.
  • 04.02.2024: Nicht nur die Ukraine leidet unter den Auswirkungen des Krieges: Eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft hat gezeigt, dass auch nicht am Krieg beteiligte Drittländer mit einem BIP-Verlust von rund 250 Milliarden Dollar rechnen müssen. 70 Milliarden Dollar davon wird alleine die EU tragen, Deutschlands BIP kostet der Ukraine-Krieg laut der Studie bis 2026 15 bis 20 Milliarden Dollar. Die Ukraine muss mit einem BIP-Verlust von etwa 120 Milliarden US-Dollar rechnen.

Januar 2024

  • 25.01.2024: Seit dem Einmarsch in die Ukraine ist der Bestand an liquiden Mitteln im russischen Staatsfonds drastisch zurückgegangen. Ökonomen gehen davon aus, dass die liquiden Mittel des Fonds nur noch für maximal zwei weitere Jahre reichen werden, alleine in den letzten zwei Jahren wurde ein Rückgang um 44 Prozent verzeichnet. Insgesamt handelt es sich um eine Summe von fünf Billionen Rubel (knapp 56 Milliarden Dollar), die Russland aus dem Fonds ziehen musste.
  • 17.01.2024: Die ukrainische Wirtschaft hat sich im Jahr 2023 trotz des andauernden Kriegs erholt: Die Inflation ist von 26 Prozent auf 5,7 Prozent gesunken, während die Wirtschaft um 4,9 Prozent zulegt und damit sogar große Volkswirtschaften wie Deutschland hinter sich ließ. Allerdings ist die Ukraine massiv auf finanzielle Hilfe angewiesen: das Land benötigt für das Jahr 2024 umgerechnet 38 Milliarden Euro, um die Haushaltslücke zu schließen.

Dezember 2023

  • 31.12.2023: Laut der ukrainischen Ministerin Swyrydenko legte das Bruttoinlandsprodukt in der Ukraine von Januar bis November um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Ein Jahr zuvor war die urkainische Wirtschaft um fast 30 Prozent geschrumpft. Auch für das Jahr 2024 wird eine positive Entwicklung erwartet.
  • 29.12.2023: Die russische Arbeitslosigkeit spitzt sich weiter zu, bereits jetzt sind zwei Drittel aller Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen – besonders gravierend sind die Folgen für die ländlichen Gebiete, aus denen die russischen Streitkräfte einen Großteil der Soldaten rekrutieren. Das Risiko der Überalterung und Arbeitskräftemangel werden sich auch in Zukunft wohl weiter verstärken.
  • 21.12.2023: Russland könnte das Geld ausgehen: Viele Faktoren gefährden aktuell die russische Wirtschaft und deren Zahlungsfähigkeit. So sind in den ersten drei Quartalen 2023 die russichen Exporte um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, während die Importe um knapp 20 Prozent gestiegen sind. Auch namenhafte Unternehmen in Russland straucheln: Der Gasriese Gazprom gab bekannt, dass sein Jahresumatz um etwa 40 Prozent einbrechen werde.

November 2023

  • 15.11.2023: Die russische Wirtschaft ist im Sommer 2023 stärker gewachsen als erwartet: Laut dem nationalen Statistik-Amt legte das russische BIP um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, dies ist das stärkste Plus seit dem vierten Quartal 2021. Hauptverantwortlich für das Wirtschaftswachstum sind die hohen Staatsausgaben, aufgrund des Kriegs in der Ukraine.
  • 14.11.2023: Verluste für Russlands Wirtschaft: Durch den Krieg in der Ukraine fehlen in Russland in vielen Branchen Fachkräfte, vor allem die Rüstungsindustrie und die IT-Branche arbeiten aktuell an der Kapazitätsgrenze. Erst im Juli 2023 hatte der Arbeitsmangel in Russland einen neuen Rekord erreicht.

Oktober 2023

  • 24.10.2023: Wie die ukrainische Handelsministerin Julia Swyrydenko mitteilte, ist die ukrainische Wirtschaft trotz der russischen Invasion um über fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Auch die deutsche Wirtschaft will stärker in der Ukraine investieren, unter anderem sicherte auch Bundeskanzler Olaf Scholz der Ukraine Unterstützung beim Wiederaufbau des Landes zu.
  • 07.10.2023: Die terroristische Organisation Hamas greift Isreal an. Die Märkte reagieren mit Unsicherheit, der DAX schließt am folgenden Handelstag im Minus.
  • 02.10.2023: Angesichts der milliardenschweren Waffenlieferungen an die Ukraine könnten die deutschen Rüstungsexporte in diesem Jahr einen neuen höchstwert erreichen. So hat die Regierung bereits jetzt mehr Rüstungsexporte genehmigt als im Jahr 2022, insgesamt wurden bereits Ausfuhren im Wert von über 8,7 Milliarden Euro bewilligt.

September 2023

  • 19.09.2023: Ein Frachtschiff mit Getreide hat den ukrainischen Schwarzmeerhafen Tschornomorsk zum ersten Mal seit dem Scheitern des Getreidedeals verlassen, teilte eine Quelle aus der Industrie mit. Dies sei ein Test für die Fähigkeit der Ukraine, ihre Seehäfen für den internationalen Getreideexport freizugeben.
  • 19.09.2023: Mit rund 94 USD/Barrel ist der Ölpreis für die Sorte Brent in den letzten drei Monaten nicht nur um 30 Prozent gestiegen, sondern er liegt damit auch wieder über dem Vorjahresniveau – zuletzt mit 3,55 Prozent – und trägt damit wieder zur Inflation bei.

August 2023

  • 19.09.2023: Die russische Wirtschaft wächst trotz der Sanktionen und des Ukraine-Kriegs, doch es ist unklar, wie nachhaltig das Wachstum ist. Ein schwacher Rubel, die sinkende Kaufkraft für die russichen Bürger sowie weniger Exporte von Öl und Gas sind Folgen einer schwächelnden Wirtschaft. Dennoch betont Kremlchef Wladimir Putin die Stabilität der russischen Wirtschaft.

Juli 2023

  • 17.07.2023: Trotz des von Russland verkündeten Endes des Getreideabkommens will die Ukraine die Getreideexporte fortführen. So hatten sich mehrere Unternehmen bereit erklärt, die Lieferungen fortzusetzen. Das Abkommen zwischen der UNO, der Türkei und der Ukraine bleibt also weiter bestehen.
  • 10.07.2023: Nach einem monatelangen Widerstand hat der türkische Präsident Erdogan den Weg für den Nato-Beitritt von Schweden freigemacht. Im Gegenzug schloss Schweden mit der Türkei einen Sicherheitspakt, in dessen Rahmen unter anderem der Kampf gegen den Terrorismus zugesagt wurde. Erdogan hatte der schwedischen Regierung zuvor vorgeworfen, zu wenig gegen Extremisten der kurdischen Arbeiterpartei PKK zu tun.

Juni 2023

  • 23.06.2023: Das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall hat angekündigt, 20 weitere Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern. Der Auftrag mit dem wert eines zweistelligen Millionenbetrags wurde bereits im Mai von der Bundesregierung erteilt. Insgesamt hat die Ukraine 60 Schützenpanzer des Typs „Marder“ bekommen, davon stammen 40 von Rheinmetall und 20 aus alten Bundeswehr-Beständen. Weitere 60 Panzer werden bereits von Rheinmetall hergestellt.
  • 18.06.2023: Großbritannien will das Programm zur ukraninischen Cyberabwehr weiter ausweiten. Die Regierung in London hat angekündigt, 16 Millionen Pfund zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Das Paket soll der Ukraine dabei helfen, die kritische nationale Infrastruktur besser gegen russische Angriffe zu verteidigen. Russlands Angriffe beschränken sich nicht nur auf die Landinvasion, auch die ukrainische Cyber-Infrastruktur wurde in der Vergangenheit mehrfach angegriffen.
  • 12.06.2023: Das russische Verteidigungsministerium hat verkündet, eine erste Privatarmee unter Vertrag zu nehmen. So sei ein Abkommen mit der Spezialeinheit Achmat unterzeichnet worden. Die Armee untersteht dem tschetchenischen Machthaber Ramsan Kadyrow. Hintergrund ist auch der anhaltende Streit mit der Söldner-Armee Wagner.

Mai 2023

  • 15.05.2023: Mehrere Quellen gehen davon aus, dass für den durch den russischen Angriffskrieg verursachten Schaden folgenden Wiederaufbau der Ukraine ein mittlerer dreistelliger Milliardenbetrag benötigt wird. Die höchsten Ausgaben werden für das Transportwesen, Wohnungsbau und Energie und Rohstoffe aufgewendet werden müssen.
  • 07.05.2023: Wie der britische Geheimdienst berichtete, ist die Zahl der verfügbaren russichen Arbeitskräfte so niedrig, wie seit 1998 nicht mehr. Ein Grund für den aktuellen Arbeitskräftemangel sind die vielen geflüchteten jungen Russen, die das Land vor und während des Krieges verlassen haben. Alleine im vergangenen Jahr sind etwa 1,3 Millionen Russen geflüchtet. Experten gehen davon aus, dass dadurch die Inflation in Russland verstärkt werden könnte und das Wirtschaftswachstum stagniert.
  • 05.05.2023: Die russische Zentralbank hat neue Zahlen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass der Geschäftsklimaindex auf dem höchsten Niveau seit zehn Jahren steht. Auch die russische Börse ist auf dem höchsten Stand seit einem Jahr. Laut dem Bericht schütten russische Unternehmen Rekorddividenden aus: bei Gazprom soll die Dividendenrendite 28 Prozent betragen.

April 2023

  • 24.04.2023: Die weltweiten Militärausgaben haben einen neuen Höchststand erreicht: Der russiche Angriffskrieg auf die Ukraine hat dazu geführt, das Staaten weltweit mehr Geld für Rüstung und Verteidigung ausgeben. So stiegen die Militärausgaben weltweit um 3,70 Prozent auf etwa 2,24 Billionen Dollar.
  • 15.04.2023: Die westlichen Sanktionen haben weniger Auswirkungen auf die russischen Oligarchen und die russische Elite, als vermutet. Das lässt sich unter anderem auch an der Zahl der russischen Milliardäre ableiten: im Vergleich zum Vorjahr 2022 gibt es 22 Milliardäre mehr. Ein Grund für diese Entwicklung sind die hohen Rohstoffpreise.
  • 03.04.2023: Finnland wird 31. NATO-Mitglied. Der finnische Außenminister Pekka Haavisto hat mit der Übergabe der Beitrittsurkunde den Aufnahmeprozess endgültig abgeschlossen.

März 2023

  • 17.03.2023: Der internationale Gerichtshof hat einen Haftbefehl gegen den russischen Präsident Wladimir Putin erlassen. Putin sei unter anderem für die Deportation ukrainischer Kinder in von Russland besetzte Gebiete verantwortlich.
  • 13.03.2023: Russland hat sich dazu bereit erklärt, das Getreideabkommen mit der Ukraine weiter zu verlängern, allerdings nur um 60 Tage. Das Getreideabkommen ermöglicht der Ukraine den Export von Getreide durch das Schwarze Meer, was aktuell von Russland kontrolliert ist.
  • 10.03.2023: Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, fordert weitere Sanktionen gegen Moskau nach Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes.

Februar 2023

  • 24.02.2023: An der Börse in Moskau sind die Kurse um fast die Hälfte eingebrochen. Der russische Aktienindex RTS halbierte sich zeitweise, der Handel wurde sogar unterbrochen. Ursache war auch die Aktie von Gazprom, die innerhalb eines Tages um über 25 Prozent abgestürzt ist.
  • 19.02.2023: Eine Schätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer schätzt, dass der Ukraine-Krieg in Deutschland für einen Wohlstandsverlust von umgerechnet 2.000 Euro pro Bundesbürger sorgt. Insgesamt dürften rund vier Prozent des Deutschen BIP seit Kriegsbeginn 2022 bis Ende 2023 verloren gehen.
  • 04.02.2023: Die EU vereinbart einen Preisdeckel für russische Ölprodukte, die Preisobergrenze soll vorerst bei 100 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) liegen. Das liegt unter dem Preis, der international für einen Barrel Diesel anderer Länder gezahlt wird.
  • 03.02.2023: Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, bestätigt dass die Bundesregierung eine Exportgenehmigung für Kampfpanzer des Typs Leonard 1 in die Ukraine erteilt hat.

Januar 2023

  • 10.01.2023: Als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben sich Nato und die europäische Union auf eine engere Zusammenarbeit geeinigt. Die mittlerweile dritte Kooperationserklärung enthält 14 Punkte, die eine engere Zusammenarbeit gewährleisten sollen.
  • 09.01.2023: Die deutschen Gasspeicher werden auch zum Ende des Winters gut gefüllt sein. Der Füllstand beträgt 91 Prozent.

Dezember 2022

  • 22.12.2022: Da die Bauern in Deutschland aufgrund des Ukraine-Kriegs mit Ernteausfällen rechnen, setzen sie vermehrt auf Raps. Die Aussaatfläche für Winterraps ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent gestiegen.
  • 16.12.2022: Neue EU-Sanktionen gegen Russland treten in Kraft: Das neunte Sanktionspaket erweitert die schon existierenden Sanktionen, darunter zum Beispiel die Ausweitung der Handelsbeschränkungen und weitere Sanktionen gegen russische Banken.
  • 15.12.2022: Bundeskanzler Olaf Scholz betont widerholt, dass sowohl im Winter 2022/2023 als auch im nächsten Winter 2023/2024 keine Gasknappheit in Deutschland herrschen wird.
  • 01.12.2022: Die russiche Regierung geht weiterhin hart gegen die Opposition und Proteste vor. Für innere Sicherheit sollen in den nächsten beiden Jahren 50 Prozent mehr Mittel zur Verfügung stehen.

November 2022

  • 25.11.2022: Trotz Krise: Bruttoinlandsprodukt von Deutschland im dritten Quartal um 0,4 Prozent gewachsen.
  • 22.11.2022: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet für 2023 ein geringeres Wachstum der Weltwirtschaft aufgrund des Ukraine-Kriegs.
  • 11.11.2022: Laut dem Statistischen Bundesamt sind Exporte nach Russland im September 2022 rund 53 Prozent niedriger als im Vormonat gewesen. Exporte sanken auf 1,1 Milliarden Euro.
  • 01.11.2022: Der Strompreisdeckel der Bundesregierung kommt: Strompreis für Privathaushalte soll bei 40 Cent pro Kilowattstunde liegen.

Oktober 2022

  • 24.10.2022: Deutsche Wirtschaftsverbände erarbeiten im Dossier „Rebuild Ukraine“ erste Pläne und Strategien zum Wiederaufbau der Ukraine.
  • 23.10.2022: Internationaler Währungsfonds (IWF) senkt globale Wachstumsvorhersage für das Jahr 2023 auf insgesamt 2,7 Prozent. Hauptgründe sind der Ukraine-Krieg und die Covid-19-Pandemie.
  • 22.10.2022: Der ursprünglich geplante Atomausstieg soll auf April 2023 verschoben werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) plant den Weiterbetrieb von zwei Atomwerken im Süden Deutschlands, um die Stromversorgung für den Winter abzusichern.
  • 01.10.2022: Die für Oktober vorgesehene Gasumlage in Höhe von 2,419 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde Gas tritt nicht in Kraft. Wirtschaftliche und rechtliche Zweifel verhindern die Gasumlage.

September 2022

  • 29.09.2022: Schwedens Küstenwache hat ein viertes Gasleck entdeckt. Es befindet sich an Nord Stream 2 nordöstlich der dänischen Ostseeinsel Bornholm.
  • 26.09.2022: An der Gas-Pipeline Nord Stream 1 nordöstlich der dänischen Ostseeinsel Bornholm sind zwei Lecks und an Nord Stream 2 südöstlich der Insel ist ein Leck festgestellt worden. Die Gründe hierfür sind noch unklar. Sabotage wird nicht ausgeschlossen.

August 2022

  • 16.08.2022: Die Gasumlage wird auf 2,419 Cent pro Kilowattstunde festgelegt und soll ab Herbst gezahlt werden.
  • 15.08.2022: Die Bundesregierung plant die Einführung einer Gasumlage, um Energiekonzerne vor der Insolvenz zu bewahren.
  • 08.08.2022: Die Moskauer Börse sinkt unter 1.100 Punkte.

Juli 2022

  • 28.07.2022: Die Fed erhöht den US-Leitzins um 75 Basispunkte auf 2,50 Prozent.
  • 27.07.2022 (I): Die EZB erhöht den europäischen Leitzins um 50 Basispunkte auf 0,50 Prozent.
  • 27.07.2022 (II): Russland hat die Gaslieferung durch Nord Stream 1 auf 20 Prozent reduziert. Als Grund gibt der russische Energiekonzern Gazprom eine weitere fehlende Turbine an.
  • 22.07.2022: Die russische Zentralbank senkt den Leitzins auf 8,0 Prozent und sieht Spielraum für weitere Lockerungen.
  • 21.07.2022: Die Gaslieferung durch Nord Stream 1 ist pünktlich wieder angelaufen und ist mit 40 Prozent in etwa so hoch wie vor den Wartungs- und Reinigungsarbeiten.
  • 11.07.2022: Die Gaslieferung durch Nord Stream 1 wird gestoppt, um Wartungs- und Reinigungsarbeiten durchzuführen.

Juni 2022

  • 28.06.2022: Die Moskauer Börse klettert über 1.450 Punkte.
  • 16.06.2022 (I): Die Fed erhöht den US-Leitzins um 75 Basispunkte auf 1,75 Prozent.
  • 16.06.2022 (II): Gazprom reduziert die Gasliefermenge durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 um weitere 20 Prozent.
  • 14.06.2022: Gazprom reduziert die Gasliefermenge durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 um 40 Prozent und begründet dies mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch die Firma Siemens.
  • 10.06.2022: Die russische Zentralbank senkt den Leitzins auf 9,5 Prozent damit auf das Vorkriegsniveau.

Mai 2022

  • 30.05.2022: Russland schränkt Handel mit einigen US-Aktien ein. Die Beschränkung gelte für Anteilsscheine, deren Kauf oder Verkauf nicht mehr über internationale Wertpapierabwickler laufen könne.
  • 26.05.2022: Die russische Zentralbank senkt den Leitzins auf 11,0 Prozent und sieht Spielraum für weitere Lockerungen.
  • 23.05.2022: Die Moskauer Börse klettert über 1.250 Punkte.
  • 05.05.2022: Die Fed erhöht den US-Leitzins um 50 Basispunkte auf 1,00 Prozent.

April 2022

  • 30.04.2022: Die EU möchte bis Ende des Jahres zwei Drittel weniger Gas aus Russland importieren. Gleichzeitig sollen aber die Gasspeicher im Winter gut gefüllt sein. Berechnungen von Forschern zeigen: Das würde die Industrie massiv treffen.
  • 29.04.2022: Die russische Zentralbank senkt den Leitzins auf 14,0 Prozent und der Rubel steigt im Verhältnis zum Euro auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.
  • 27.04.2022: Russland stellt die Erdgaslieferungen nach Polen und Bulgarien ein
  • 20.04.2022: Außenministerin Annalena Baerbock erklärt, dass Deutschland seine Ölimporte aus Russland bis Jahresende komplett einstellen werde.
  • 16.04.2022: Russland verabschiedet ein Gesetz, das es russischen Unternehmen verbietet, ihre Aktien mithilfe von Hinterlegungs- scheinen wie American Depository Receipts (ADRs) oder Global Depository Receipts (GDRs) handelbar zu machen.
  • 14.04.2022: Die Moskauer Börse ist zurück unter 950 Punkten.
  • 08.04.2022: Sechs Wochen nach Ausbruch des Krieges senkt die russische Zentralbank den Leitzins auf 17,0 Prozent.
  • 04.04.2022 (I):Die deutschen Exporte wuchsen im Februar vor allem wegen der guten Geschäfts mit den EU-Staaten saison- und kalenderbereinigt um 6,4 Prozent zum Vormonat auf die Bestmarke 124,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Die Importe legten diesmal mit 4,5 Prozent ebenfalls kräftig zu und erreichten mit 113,1 Milliarden Euro gleichfalls einen Rekordwert, nachdem sie zu Jahresbeginn noch um 4,0 Prozent gefallen waren.
  • 04.04.2022 (II): Die Moskauer Börse steigt den fünften Tag in Folge und erholt sich deutlich auf über 1050 Punkte.
  • März 2022
  • 26.03.2022 (I): Die Moskauer Börse handelt wieder alle russischen Aktien.
  • 24.03.2022 (I): Die Moskauer Börse öffnet wieder. Allerdings können zunächst nur 33 Aktien gehandelt werden, darunter die Aktie von Gazprom.
  • 24.03.2022 (II): Trotz leichter Erholung an den Börsen blicken Banken und Fondshäuser verhalten auf die kommende Entwicklung großer Aktienindizes. Im Dezember 2021 sahen Prognosen den DAX Ende 2022 laut Bloomberg bei 17.000 Punkten. Nun wurden die Prognosen auf 15.500 Punkte gesenkt. 2021 schloss der DAX bei 15.884,86 Punkten. Bei 18 Prozent der Fondsmanager werden laut der Bank of America europäische Aktien zudem derzeit untergewichtet, da die Entwicklung der europäischen Wirtschaft stark vom Ukraine-Krieg belastet wird.
  • 24.03.2022 (III): Das ifo Institut erwartet für die deutsche Wirtschaft nur noch ein Wachstum von 2,2 bis 3,1 Prozent. Zuvor hatte die Prognose bei 3,7 Prozent Wachstum gelegen.
  • 17.03.2022: Die Fed erhöht den US-Leitzins um 50 Basispunkte auf 0,50 Prozent.
  • 15.03.2022 (I) Die Citigroup zieht sich stärker aus Russland zurück. Neben dem Geschäft mit Verbrauchern sollen auch die Geschäfte mit institutionellen Kunden und der Vermögensverwaltung abgewickelt werden.
  • 15.03.2022 (II): Sowohl die FinTech-Branche als auch Private Equity könnten unter dem Krieg in der Ukraine leiden. So könnte es für Start-ups schwieriger werden, große Finanzierungsrunden abzuschließen. Private Equity-Manager zeigen sich indes zurückhaltend, was auch damit zu tun hat, dass nach Angaben des Analysehauses Refinitiv bei rund 350 Fusionen und Übernahmen (M&A) mit russischer Beteiligung in einem Volumen von 10,7 Milliarden Dollar unklar ist, wie es weitergeht.
  • 11.03.2022 (I): US-Banken ziehen sich aus Russland zurück – sowohl Goldman Sachs als auch JP Morgan Chase kündigten entsprechende Schritte an. Die Citigroup, die von den Banken der Wall Street am stärksten in Russland tätig ist, prüft derzeit, wie sie weiter vorgehen will. Für US-Banken spielt Russland als Markt jedoch eine untergeordnete Rolle.
  • 11.03.2022 (II): Der Goldpreis kletterte in dieser Woche mehrmals über die Marke von 2.000 US-Dollar. Zuletzt (10. März) schloss er knapp darunter bei 1.995,54 US-Dollar. Auch Silber und Palladium sind gefragt.
  • 11.03.2022 (III): Die Börsenkurse bleiben volatil. Der Dax konnte jedoch die 13.000-Punkte-Marke zurückerobern. Heute startete er bei knapp 13.500 Punkten in den Tag.
  • 07.03.2022 (I): Der DAX verliert zum Handelsstart über 600 Punkte, Schlusskurs: 12.834,65 Punkte
  • 07.03.2022 (II): Nach einem zwischenzeitlichen Hoch in den ersten März-Tagen verlor der Bitcoin zuletzt wieder deutlich. Der Kurs lag am 6. März bei 38.419,98 US-Dollar, am 1. März hatte er noch bei 44.354,64 US-Dollar gelegen.
  • 07.03.2022 (III): Die Indexanbieter MSCI und FTSE Russell nehmen russische Wertpapiere aus ihren Indizes. ETFs, die die Indizes abbilden, müssen ihr Portfolio entsprechend anpassen.
  • 04.03.2022 (I): Die Börsen geben weiter nach – DAX, Dow Jones und Hang Seng schließen unter den Werten des Vortages. Der DAX steht zum Handelsschluss nur noch knapp über 13.000 Punkten: 13.094,54.
  • 04.03.2022 (II): Der Goldkurs profitiert von der Krise. Er schließt bei 1.967,78 US-Dollar. Der Schlusskurs des Vortages lag bei 1.938,31 US-Dollar.
  • 03.03.2022 (I): Nachdem der Kurs des Bitcoins am 24. Februar zunächst einbrach, erholte er sich noch am selben Tag und ging bis Ende Februar in eine Seitwärtsbewegung über. Anschließend legte er ordentlich zu und gewann kurzzeitig bis zu 21 Prozent. Vor allem der Handel von Bitcoin mit Rubel und Hrywnja hat zugenommen. Zuletzt gab der Kurs des Bitcoins wieder etwas nach.
  • 03.03.2022 (II): Russische Aktien können an kaum einer Börse mehr gehandelt werden. Ausgesetzt ist der Handel unter anderem an der Börse Moskau, der New York Stock Exchange sowie den Börsen in London und Frankfurt. Die letzten Kurse zeugten von teils gravierenden Verlusten. So schloss die Gazprom-Aktie am 28. Februar bei 3,266 Punkten, am 23. Februar hatte der Kurs noch bei 5,585 Punkten gestanden. Das entspricht einem Minus von knapp 42 Prozent.
  • 03.03.2022 (III): Viele Fonds und ETFs, die ganz oder teilweise in russische Aktien investiert sind, werden eingefroren. Es werden keine Anteile mehr ausgegeben und zurückgenommen. Der Grund dafür ist, dass wegen der Lage am russischen Aktienmarkt die Anteilswerte nicht berechnet werden können.
  • 02.03.2022 (I): Der Ölpreis (Brent) steigt auf 112,93 US-Dollar. Der DAX schließt bei 14.000,11 Punkten, nachdem er kurzzeitig auf sein bisheriges Jahrestief von 13.707 Punkten gesunken war. Der Dow Jones schließt bei 33.891,35 Punkten. Der Goldkurs fällt etwas auf 1.925,55 US-Dollar.
  • 02.03.2022 (II): Die Moskauer Aktienbörse bleibt weiter geschlossen
  • Februar 2022
  • 28.02.2022: Die russische Zentralbank erhöht den Leitzins von 9,5 auf 20,0 Prozent.

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Wie entwickeln sich die Börsen?

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Quellen:

Der DAX war bereits in den Tagen vor Invasion Russlands in die Ukraine unter die Marke von 15.000 Punkten gesunken. Am 23. Februar 2022, dem Tag vor dem Einmarsch, schloss der DAX bei 14.631,36 Punkten. Am 24. Februar eröffnete er deutlich im Minus bei 13.989,41 Punkten. Über Nacht hatte er damit knapp 642 Punkte bzw. rund 4,4 Prozent eingebüßt.

Der Schock des Krieges ließ den DAX innerhalb von zwei Wochen auf unter 13.000 Punkte sinken. Anschließend konsolidierte sich der deutsche Leitindex Anfang Juni bei circa 14.500 Punkten, bevor er erneut massive Kursverluste bis 12.400 Punkte hinnehmen musste. Von diesem Tief erholt sich der DAX bei Kursen um die 16.000 Punkte. Seit Anfang 2023 geht es mit dem DAX wieder deutlich bergauf. Auch zum Jahresende 2023 steht der DAX sehr positiv da und befindet sich aktuell auf einem sehr hohen Stand um die 17.700 Punkte.

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Quellen:

Ähnlich erging es dem Dow Jones, der in den Tagen vor dem Angriff ebenfalls verloren hatte und deutlich unter 35.000 Punkte gesunken war. Am 24. Februar stand er zwischenzeitlich nur noch bei 32.272,64 Punkten, erholte sich aber noch im Laufe des Tages auf 33.223,83 Punkte, womit er über dem Schlusskurs des Vortages schloss.

In den folgenden Monaten ging es für den Dow Jones trotz kleinerer Erholungen sukzessive abwärts bis Mitte Juni sogar die Marke von 30.000 US-Dollar kurzzeitig unterschritten wurde. Von dort konnte sich der Leitindex wieder erholen und bewegt sich aktuell bei knapp 39.000 Punkten und damit auf Rekordniveau.

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„Kaufen, wenn die Kanonen donnern“?

Börsenweisheiten wie „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“ sind mit Vorsicht zu genießen. Sie sind kein zuverlässiger Indikator für die künftige Entwicklung. Darauf weist auch Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank in Frankfurt am Main, hin. Er schrieb: „[…] In puncto Dauer, Intensität und Folgen geopolitischer Konflikte – gerade auch im aktuellen Fall der Ukraine – bieten sie [Börsenweisheiten, Anm. d. Red.] Anlegern keine konkreten Handlungsanweisungen.“[1]

Historisch betrachtet führen Kriege nicht zwangsläufig zu einem Börsencrash. Während der Kubakrise 1962 kam es zu einem Rückschlag für den Dow Jones, er erholte sich jedoch schnell und drehte anschließend ins Plus. Der Dritte Golfkrieg im Jahr 2003 sorgte an den Börsen für ein Plus. Beide Konflikte waren zeitlich sehr begrenzt. Während des Vietnamkriegs von 1965 bis 1975 reagierten Aktien aus den USA mit einer langen Seitwärtsbewegung und zum Ende des Krieges mit Verlusten.

„In der Vergangenheit haben kriegerische Auseinandersetzungen zumeist nur kurzfristige Rücksetzer an den Aktienmärkten zur Folge gehabt. Allerdings ist noch nicht absehbar, wie tief die Kurse tatsächlich rutschen können“, sagte Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Bank Donner & Reuschel.[2] Er mahnte Anleger zur Zurückhaltung, solange der Umfang des russischen Vormarsches sowie das Ausmaß der Sanktionen nicht klar sind.

Sollten Aktien jetzt verkauft werden?

Sollten Aktien jetzt verkauft werden? Eine allgemeine Antwort auf diese Frage kann es nicht geben. In der Vergangenheit hat sich jedoch häufig eine Buy-and-Hold-Strategie als richtige Wahl erwiesen, also die Krise auszusitzen. Wer bei einem Kurstief verkauft und anschießend den Wiedereinstieg beim Aufschwung verpasst, hat am Ende oft doppelt verloren. Wer seine Aktien in der aktuellen Lage behält, muss sich aber auf turbulente Zeiten einstellen.

Robert Halver äußerte sich zum Thema am 24. Februar wie folgt: „Ich würde auf diesem Niveau nicht mehr verkaufen, den gesunkenen Bestand nicht mehr veräußern. Es ist sinnvoller, das Depot jetzt abzusichern. Dazu eignen sich Teilschutzzertifikate beziehungsweise Put-Optionen zur vollständigen Absicherung. Die benötigte Anzahl Puts lässt sich einfach berechnen: Depotwert geteilt durch Indexstand mal Bezugsverhältnis.“

Wie entwickelt sich der Goldkurs?

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Nachdem Gold im vergangenen Jahr trotz Corona-Pandemie und hoher Inflation seinem Ruf als Krisenwährung nicht gerecht werden konnte, meldete es sich mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine zurück. Am 24. Februar schoss der Kurs auf ein zwischenzeitliches Hoch bei 1.973,20 US-Dollar, verlor im Anschluss jedoch ebenso schnell wieder. Damit zeigte es sich den gesamten Handelstag über sehr volatil.[3]

Gegenüber dem Euro erreichte der Goldpreis am selben Tag sogar ein Allzeithoch bei 1.767,33 Euro. Dass der Goldpreis in US-Dollar von einem Rekord entfernt blieb, lag unter anderem daran, dass neben Gold auch der US-Dollar als sicherer Hafen gefragt war, sich also beide verteuerten.

Angetrieben von der Suche nach einem sicheren Hafen verteuerte sich der Goldpreis auf über 2.000 US-Dollar am 08. März. Von diesem Hoch sank der Goldpreis bis Mitte Juni wieder auf die Marke von gut 1.700 US-Dollar, die seit zwei Jahren die untere Preisgrenze markiert. Aktuell bewegt sich der Kurs um die 2.100 US-Dollar auf einem sehr hohen Stand.

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Wie entwickeln sich die Energiepreise?

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Surftipp: Energie-Engpässe – Auswirkungen auf Wirtschaft, Vermögen und die Börse »

Der Ölpreis (Brent) kletterte am 24. Februar nach mehr als sieben Jahren erstmalig wieder über die Marke von 100 US-Dollar. Sein Tageshoch erreichte er bei 105,79 US-Dollar je Barrel, der Schlusskurs lag jedoch wieder unter 100 US-Dollar.

In den darauffolgenden zwei Wochen verteuerte sich der Ölpreis auf fast 130 US-Dollar, von wo es schnell wieder zurück auf knapp unter 100 US-Dollar ging. Seitdem ging es im Zickzack-Kurs auf fast 125 US-Dollar am 08. Juni und von dort innerhalb von knapp zwei Monaten auf etwa 90 US-Dollar. Seit Anfang 2023 bewegt sich der Kurs bei etwa 75 US-Dollar, ist also im Vergleich zur Mitte des Jahres 2022 deutlich gesunken. Den vorläufigen Tiefpunkt erreichte der Ölpreis im März und Juni 2023, danach ging es wieder bergauf mit dem Ölpreis. Zum Jahresende hin sank der Ölpreis wieder deutlich und bewegt sich auf einem Niveau von 75 bis 80 US-Dollar.

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Wie entwickelt sich der Bitcoin?

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Am 23. Februar schloss der Bitcoin bei 37.296,57 US-Dollar. Am 24. Februar brach er zeitweise auf 34.459,22 US-Dollar ein, reagierte also zunächst mit einem Rückgang auf den Einmarsch. Im Laufe des Tages erholte er sich jedoch und schloss über dem Wert des Vortages bei 38.332,61 US-Dollar.

Trotz oder vielleicht auch wegen des Krieges stieg der Kurs des Bitcoin am 29. März auf über 47.000 US-Dollar. Laut Expertenmeinung lag das unter anderem in den Sanktionen gegen Russland, wodurch sich russische Privatpersonen ermutigt sahen, vermehrt auf Kryptowährungen als Alternative zum Rubel zurückzugreifen. Doch das kleine Zwischenhoch war nur von kurzer Dauer.

Aktuell ist der Bitcoin wieder auf einem Höhenflug und konnte schon mehrmals neue Rekordmarken knacken. So bewegt sich der aktuelle Bitcoin-Kurs um die 68.000 US-Dollar und konnte in den letzten Wochen stark an Wert gewinnen.

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Wie reagieren die Notenbanken?

Die Auswirkungen der Corona-Krise und die Folgen des Ukraine-Krieges haben weltweit zu Rekord-Inflationen geführt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben die Notenbanken ihr schärfstes Schwert – die Leitzinserhöhung – ausgepackt. Allein die US-Notenbank Fed hat in diesem Jahr den Leitzins auf den aktuellen Wert von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht. Auch die Europäische Zentralbank hat reagiert und den Leitzins wiederholt angehoben. Der Leitzins der EZB liegt aktuell bei 4,50 Prozent. Welche Auswirkungen diese Maßnahmen der Notenbanken haben,

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Russische Aktien im Depot? – Was tun?

Wenn deutsche Anleger Anteile russischer Unternehmen in ihren Depots haben, handelt es sich in aller Regel um Hinterlegungsscheine, sogenannte ADRs (American Depository Receipts) oder GDRs (Global Depository Receipts).

Am 16. April 2022 hat Russland ein Gesetz verabschiedet, das es russischen Unternehmen verbietet, ihre Aktien mithilfe von Hinterlegungsscheinen wie American Depository Receipts (ADRs) oder Global Depository Receipts (GDRs) handelbar zu machen. Deshalb sind laut Meinung einiger Experten deutsche Anleger gezwungen, ihre ADRs und GDRs unter Einhaltung gewisser Fristen umzuwandeln, um diese dann an der Moskauer Börse handeln zu können.

Die Investition in russische Unternehmen über diese ADRs und GDRs kann allerdings für Anleger im schlimmsten Fall zu einem Totalverlust führen. Die Bundesbank hat nun jedoch einen möglichen Ausweg aus dieser prekären Situation aufgezeigt. Doch wie können Anleger sich hier vor einem drohenden Totalverlust schützen?

Die Problematik russischer ADRs

Die Problematik russischer ADRs ist in erster Linie auf die Tatsache zurückzuführen, dass diese Hinterlegungsscheine für russische Aktien repräsentieren, die an ausländischen Börsen gehandelt werden. Sie werden von US-Banken herausgegeben und spiegeln die Originalaktien wider, die in Depots bei russischen Banken verwahrt werden. Dieses Vorgehen ist erforderlich, wenn Unternehmen nicht an inländischen Börsen gelistet sind. Aufgrund der politischen Spannungen und Sanktionen ist jedoch die Möglichkeit des Handels und der Umwandlung von ADRs in Stammaktien erheblich eingeschränkt.

Punkte, die Anleger JETZT beachten müssen

Wer im Besitz von russischen Aktien nicht sanktionierter Unternehmen ist und einen drohenden Totalverlust vermeiden will, sollte umgehend aktiv werden:

  • Bundesbank bietet bis zum 25. September Möglichkeit der Antragstellung zur Umwandlung russischer ADRs und GDRs in Stammaktien
  • Inhaber russischer ADRs und GDRs müssen hierzu vor dem 25. September ein Konto und Depot bei einer russischen Bank eröffnet haben. Anleger sollten hier spezialisierte Kanzleien in Anspruch nehmen
  • Einige Emittenten russischer ADRs und GDRs wie BNY Mellon, Chase Bank und J.P. Morgan haben temporär ihre ADR-Programme für einige russische Unternehmen wieder geöffnet

Die Lösung: Umtausch in Stammaktien

Die von der EU im Rahmen ihres elften Sanktionspakets vorgenommene Lockerung der Hürden für die Umwandlung von russischen ADRs in Stammaktien bietet Anlegern eine mögliche Rettung. Diese Genehmigung zur Umwandlung kann von Finanzinstituten und Verwahrern beantragt werden, sofern die ADRs vor dem 3. Juni 2022 erworben wurden und keine sanktionierten Unternehmen betreffen. Die Frist für die Einreichung dieser Anträge bei der Bundesbank endet am 25. September 2023, und die Bundesbank wird diese Anträge bis zum 25. Dezember 2023 bearbeiten.

Zu beachten: Fristen und Anforderungen für die Umwandlung

Es ist von größter Bedeutung, dass betroffene Anleger nun umgehend handeln und ihre Banken und Broker anweisen, die erforderlichen Genehmigungsanträge rechtzeitig zu stellen. Da sämtliche zuvor festgelegten Umwandlungsfristen Russlands bereits abgelaufen sind, ist es ungewiss, ob in Zukunft erneut die Möglichkeit zur Umwandlung gegeben sein wird.

3 weitere Herausforderungen für Anleger – Depot und Auszahlungskonto, geschlossene ADR-Programme

Abgesehen von den Umwandlungsfristen gibt es zwei weitere Probleme, die Anleger berücksichtigen müssen:

Ein Depot in Russland ist erforderlich

Um die ADRs umzuwandeln, müssen Anleger vor dem 25. September ein russisches Konto und Depot eröffnet haben und diese Informationen an ihre Banken und Broker übermitteln. Ohne ein solches Konto und Depot können Umwandlungsanträge nicht erfolgreich gestellt werden. Investoren sollten versuchen in Russland ein Depot zu eröffnen.

Allerdings ist das Eröffnen eines russischen Depots für Europäer mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. Deshalb bieten spezielle Wirtschaftskanzleien ihre Unterstützung an. Je nach Wert der russischen Anteilsscheine kann sich das für einzelne Anleger lohnen. Zu beachten ist allerdings, dass es unabhängig davon, ob die Eröffnung gelingt, auch dann noch zum Totalverlust kommen kann.

2. Schwierigkeiten bei der Geldüberweisung aus Russland

Aktuell sind die Zahlungswege aus Russland eingeschränkt, was die Geldüberweisung nach einer Verkaufsaktion erschwert. Anleger müssen sich aufgrund der geopolitischen Lage auf einen möglicherweise hohen bürokratischen Aufwand und Kosten einstellen. Spezialisierte Anwaltskanzleien bieten möglicherweise Unterstützung an, abhängig vom Wert des Depots.

3. Geschlossene ADR-Programme

Zusätzlich dazu haben einige US-amerikanische Emittenten von russischen Depositary Receipts ihre Bücher vorübergehend geschlossen. Dies stellt trotz des neu eingeführten Umwandlungsprozesses in Deutschland eine weitere Hürde dar.

Es gibt jedoch erfreulicherweise erste positive Entwicklungen in dieser Angelegenheit. J.P. Morgan, die Chase Bank und BNY Mellon haben ihre Bücher für die ADR-Programme von

  • Magnit
  • Federal Grid Company (FGC UES)
  • Tscherkisowo
  • Inter RAO UES
  • Rosseti
  • PIK Group
  • Mobile Telesystems

erneut geöffnet. Darüber hinaus hat die Citibank kürzlich angekündigt, die Bücher für das Lukoil-ADR-Programm sowie einige kleinere ADR-Programme wieder zugänglich zu machen.

Zu beachten: Aktuell ist es aufgrund von Sanktionen gegen Inter RAO, Rosseti und die Federal Grid Company nicht möglich, deren Depositary Receipts in Stammaktien umzuwandeln. Bei den anderen gelisteten Unternehmen besteht jedoch grundsätzlich die Möglichkeit zur Umwandlung, die auch teilweise erfolgreich durchgeführt wird. Es besteht zudem eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass in den kommenden Wochen auch die Umwandlung von Depositary Receipts von Unternehmen wie Gazprom wieder ermöglicht wird.

Zusammenfassung

Es ist abschließend dringend angeraten, sich auf den Webseiten spezialisierter Kanzleien für Wirtschaftsrecht etc. individuell zu informieren, um die besten Lösungen für diese Herausforderungen zu finden und Totalverluste zu vermeiden. Die Umwandlung der ADRs in Stammaktien bietet eine Möglichkeit, Ihre Investition zu schützen, aber es ist Eile geboten!

Weiterführende Links

[1] www.dasinvestment.com – Krieg und Aktienmarkt

[2] www.handelsblatt.com – Wie sich Konflikte auf Börsen auswirken

[3] www.gold.de – Gold bewährt sich als Krisenwährung

www.handelsblatt.com – Deutsche Anleger bangen um ihr Kapital in russischen Aktien

www.boerse-online.de – Russland Investments – Was tun mit den ADRs

www.goldenstein-kanzlei.de – ADR-/GDR-Umwandlung – Hinterlegungsscheine umwandeln – Investment sichern

Zuletzt aktualisiert am 12.03.2024