Platin statt Gold: Lohnt sich jetzt noch der Einstieg?

Freitag den 5.09.2025 - Abgelegt unter: Börse, Brokernews, Online-Broker News, Rohstoffe

Social Media Grafik zur News "Platin statt Gold

Platin hat in den letzten Monaten überraschend Stärke gezeigt und Gold als bevorzugtes Edelmetall vieler Investoren herausgefordert. Während sich Gold auf Allzeithochs jenseits von 3.500 USD hält, ist der Platinpreis seit Jahresbeginn von rund 1.000 USD auf bis zu 1.480 USD je Feinunze geklettert – ein Plus von fast 50 Prozent binnen sechs Wochen. Die hohe Volatilität und das vergleichsweise günstige Niveau wecken Fragen: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in das „vergessene“ Edelmetall einzusteigen?

Das Wichtigste im Überblick

  • Platinpreis legte binnen sechs Wochen um fast 50 Prozent zu, während Gold auf Allzeithochs verharrt.
  • Angebotsdefizit von rund 1 Mio. Unzen (10–12 Prozent der Jahresnachfrage) durch Produktionsrückgänge in Südafrika.
  • Starke Nachfrage aus Schmuck, Auto­industrie und Brennstoffzellenbereich treibt den Preissupport.

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Preisrallye und Marktvergleich

Der rasante Preisanstieg hat viele Anleger aufmerksam gemacht. Platin kostete Anfang 2025 knapp 1.000 Euro je Feinunze und zählt damit nach Gold und Silber zu den teureren Edelmetallen. Doch der jüngste Preisschub hat die Metallexperten verblüfft. Während Gold in Asien weiterhin als Krisen­währung gilt und auf über 3.000 Euro notiert, suchen Juweliere und Investoren nach günstigeren Alternativen. Die Korrelation zwischen den beiden Metallen hat sich zuletzt deutlich verringert, was Platin als diversifizierende Position in Edelmetallportfolios attraktiver macht.

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Quellen:

Treiber der Nachfrage

Die Nachfrage verschiebt sich merklich in Richtung Platin. Im Schmucksegment reagieren vor allem chinesische Hersteller auf die hohen Goldnotierungen und steigern ihre Platinverwendung um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In der Automobilbranche entstehen weiterhin rund 40 Prozent der Platin­nachfrage durch Katalysatoren für Diesel- und Benzinfahrzeuge. Da der Elektrofahrzeug­boom langsamer voranschreitet als vorhergesagt, bleibt die klassische Verbrennertechnologie ein wesentlicher Nachfragetreiber. Hinzu kommt der Einsatz in Wasserstoff-Brennstoffzellen, die in Bussen, Zügen und stationären Energiespeichern zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Chance liegt in der Angebotsknappheit

Südafrika dominiert mit etwa 70 Prozent den Platinmarkt. Im ersten Halbjahr 2025 brach die Förderung dort infolge wiederkehrender Stromausfälle, sozialer Unruhen und fehlender Investitionen um über 12 Prozent ein. Viele Minenbetreiber haben bei Preisen unter 900 USD je Feinunze Produktionen zurückgefahren oder neue Projekte verschoben. Das World Platinum Investment Council prognostiziert deswegen für 2025 ein Angebotsdefizit von rund 1 Mio. Unzen, was etwa 10 bis 12 Prozent der Jahresnachfrage entspricht.

Chancen und Risiken für Anleger

Zu den größten Chancen zählt ein anhaltender Preissupport infolge knapper Angebote und steigender industrieller sowie schmuckbezogener Nachfrage. Die Einkaufspreislücke zu Gold bietet zudem einen strukturellen Nachfrageschub. Auf der Risikoseite stehen die hohe Volatilität und die Möglichkeit kurzfristiger Kurseinbrüche nach schnellen Anstiegen. Technologische Substitutionen – etwa alternative Katalysatormaterialien – oder globale Konjunkturabschwünge können die industrielle Nachfrage dämpfen. Politische Eingriffe wie Autoimport­zölle könnten zudem das Wachstum der Verbrenner-Industrie und damit den Platinbedarf bremsen.

Fazit

Platin hat sich 2025 als ernstzunehmende Alternative zu Gold etabliert. Das Zusammenspiel aus starkem Nachfrage­wachstum, Angebotsdefiziten und einer Diversifizierungs­komponente macht es für Anleger attraktiv, die jenseits des Mainstreams investieren wollen. Wer bereit ist, die höhere Volatilität und die spezifischen Markt­risiken in Kauf zu nehmen, findet aktuell lohnende Einstiegschancen. Ein rigoroses Risikomanagement, die Beobachtung der südafrikanischen Fördermengen und makro­ökonomischer Impulse bleiben dabei unerlässlich, um den richtigen Zeitpunkt für Kauf und Verkauf zu identifizieren.

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Quellen und weiterführende Links


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