KI-Boom: Ist der Höhepunkt bereits erreicht?

Mittwoch den 27.08.2025 - Abgelegt unter: Aktien, Brokernews, Künstliche Intelligenz, Trends

Künstliche Intelligenz ist in den letzten Monaten eines der Trendthemen für Anleger: Der Markt wächst in einem beeindruckenden Tempo, KI-Aktien erzielen enorme Renditen und ständig gibt es neue Player auf dem verhältnismäßig jungen Markt. Die Chancen auf schnelle Profite scheinen immer noch äußerst attraktiv – während manche Investoren schon davor warnen, dass der Zenit im KI-Boom bereits erreicht ist. Sollten Anleger jetzt noch investieren oder lieber Gewinne mitnehmen und Anlagen umschichten? Unsere Einschätzung zum Investment in KI-Titel.

Das Wichtigste im Überblick

  • Künstliche Intelligenz zählt zu den spannendsten Anlagetrends der vergangenen Monate.
  • Investoren stecken Milliarden in Halbleiter, Cloud-Infrastruktur und junge KI-Unternehmen.
  • Nach einer Phase der Euphorie rückt zunehmend die Frage in den Vordergrund, ob die hohen Bewertungen gerechtfertigt sind.

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Technologietrend Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist wohl eine der aktuell vielversprechendsten technologischen Entwicklungen unserer Zeit, besonders auch für Anleger bieten sich in dem relativ jungen Markt enorme Chancen. Viele börsennotierte Unternehmen, von großen Tech-Konzernen bis hin zu Start-ups, investieren Milliarden in die Entwicklung und den Einsatz von KI. Wer in solche Firmen investiert, setzt auf einen langfristigen Wachstumsmarkt, der nicht nur in einzelnen Nischen, sondern auch global an Bedeutung gewinnt.

Besonders attraktiv sind aktuell auch Branchen, die direkt von KI-gestützten Innovationen profitieren, etwa Cloud-Dienstleister, Halbleiterhersteller oder Anbieter von Dateninfrastruktur. Diese Unternehmen bilden das Rückgrat der KI-Technologie und sind entscheidend für deren Skalierbarkeit und langfristigen Erfolg. Dennoch sollten sich Anleger bewusst sein, dass Investments riskant sein können, besonders auch durch Blasenbildung und Überbewertung.

Künstliche Intelligenz: Chance oder Risiko für Anleger?

Nach dem massiven Anstieg der Kurse von KI-Vorreitern wie Nvidia, Microsoft und Palantir wird die Gefahr einer Überbewertung von KI-Investments immer realer. Anleger sollten berücksichtigen, dass der Boom nicht endlos anhält: Gewinnmitnahmen, enttäuschende Unternehmenszahlen oder langfristig nicht profitable Geschäftsmodelle könnten zu wieder sinkenden Kursen führen. Hinzu kommt, dass viele kleinere KI-Unternehmen und Start-ups noch keine nachhaltigen Geschäftsmodelle oder Gewinne vorweisen können, was das Risiko einer Blasenbildung erhöht.

Allerdings sollten Anleger auch bedenken, dass der Trend zur Automatisierung, Datenanalyse und Effizienzsteigerung ungebrochen ist. KI wird aller Wahrscheinlichkeit nach in so gut wie allen Branchen Anwendung finden, von der Industrie über das Gesundheitswesen bis zum Finanzsektor. Für Anleger eröffnet sich die Chance, frühzeitig von diesem Wandel zu profitieren. Besonders solide Geschäftsmodelle und breit gestreute Investments könnten eine vielversprechende Strategie für den dynamischen KI-Markt darstellen.

KI-Blase? Der Dotcom-Vergleich

Dennoch wird es, ähnlich wie beim Dotcom-Crash, einige Gewinner und viele Verlierer des KI-Booms geben. Schon damals gab es eine Menge vielversprechender Unternehmen und Anlagechancen, doch nicht alle haben es durch den Crash geschafft. Unterm Strich war Dotcom dennoch eine Erfolgsgeschichte.

Das glaubt auch OpenAI-Aufsichtsratsvorsitzender Bret Taylor, der viele Parallelen zum damaligen Dotcom-Boom sieht. „Wenn man Dotcom sagt, denken die Leute an Misserfolge“, sagte Taylor. „Wenn man sich jetzt den S&P 500 ansieht und den Wert betrachtet, der durch die damals gegründeten Unternehmen geschaffen wurde, könnte man argumentieren, dass fast die gesamte Euphorie und der Hype völlig gerechtfertigt waren.“

Doch genau diese Euphorie bestärkt einige Skeptiker. Sogar OpenAI-CEO Sam Altman verglich KI jüngst mit einer Blase: „Wenn Blasen entstehen, werden kluge Leute von einem Körnchen Wahrheit übermäßig begeistert“, sagte Altman laut The Verge. „Sind wir in einer Phase, in der Investoren insgesamt von KI übermäßig begeistert sind? Meiner Meinung nach ja.“ Trotzdem ist er davon überzeugt, dass KI „ein riesiger Nettogewinn für die Wirtschaft sein wird.“

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Direktinvestments in Künstliche Intelligenz

Anleger, die am KI-Boom partizipieren möchten, können direkt und indirekt in Künstliche Intelligenz investieren. Unter Umständen lukrativer, aber auch riskanter, sind direkte Investments in KI-Startups und Unternehmen. Auf Einzeltitelebene stehen vor allem bekannte Unternehmen wie Nvidia, Microsoft, Alphabet oder Meta im Fokus, die durch ihre Forschung, Cloud-Infrastruktur oder KI-gestützte Produkte zu den Treibern des Booms gehören.

Für Anleger, die breiter gestreut investieren möchten, bieten spezialisierte KI-ETFs eine attraktive Möglichkeit, vom gesamten Sektor zu profitieren – beispielsweise Fonds, die neben großen Tech-Konzernen auch kleinere Unternehmen aus den Bereichen Robotik, Datenanalyse und maschinelles Lernen bündeln. Hier konnten in den vergangenen Monaten zum Teil beachtliche Renditen erzielt werden, wie unsere Auswahl an KI-Investments zeigt.

Beispiele: Künstliche Intelligenz ETFs
ETF ISIN Branche Performance 1 Jahr Performance 3 Jahre
VanEck Semiconductor ETF IE00BMC38736 Hardware & Chips +12,9% +107,8%
Global X Artificial Intelligence ETF IE0000XTDDA8 Software & Halbleiter +18,7%
Global X Robotics & Artificial Intelligence ETF IE00BLCHJB90 Robotics & Automation +2,7% +39,6%
iShares AI Infrastructure ETF IE000X59ZHE2 KI-Infrastruktur +4,7%
Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data ETF IE00BGV5VN51 Software & Hardware +21,7% +92,4%
Quelle: comdirect.de / Stand: 08.2025

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KI-Infrastruktur: Indirekt in KI investieren

Neben direkten Investments in KI-Unternehmen kann es für Anleger lukrativ sein, in die zugrunde liegende Infrastruktur von Künstlicher Intelligenz zu investieren. Denn ohne Rechenzentren, Halbleiter, Cloud-Dienste und eine entsprechende Stromversorgung kommt die Technologie nicht aus. Wer also frühzeitig in Chiptechnologien, Netzwerktechnik oder Rechenzentren investiert, kann indirekt am KI-Boom profitieren – oft sogar mit stabileren Erträgen als dem Investieren in KI-Startups. Eine Auswahl solcher Unternehmen haben wir im Folgenden zusammengestellt.

Beispiele: Investieren in KI-Infrastruktur
Aktie ISIN Branche Performance 1 Jahr Performance 3 Jahre
NVIDIA US67066G1040 Halbleiter & Chips +37,0% +887,5%
Microsoft US5949181045 Cloud & Rechenzentren +17,5% +62,9%
Vertiv Holdings US92537N1081 Kühlsysteme & Stromversorgung +61,9% +853,6%
Schneider Electric FR0000121972 Energie- & Kühltechnik -6,5% +73,8%
TSMC US8740391003 Chip-Produktion +35,9% +147,1%
Quelle: comdirect.de / Stand: 08.2025

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Fazit

Die Gefahr einer Überbewertung und Blasenbildung im KI-Sektor ist nicht von der Hand zu weisen: Nach dem rasanten Kursanstieg vieler Technologiewerte und KI-Unternehmen sind die Erwartungen an zukünftige Gewinne und steigende Kurse hoch, während gleichzeitig nicht alle Geschäftsmodelle nachhaltige Gewinne erwirtschaften können. Für Anleger birgt das die Gefahr, in eine Korrekturphase zu geraten, wenn die Realität den Prognosen nicht standhält.

Dennoch bleibt Künstliche Intelligenz einer der spannendsten Investmenttrends. Die Technologie verändert ganze Branchen, von Industrie über Medizin bis hin zur Finanzwelt, und dürfte langfristig erhebliches Wachstumspotenzial entfalten. Wer Chancen und Risiken differenziert betrachtet und auf solide Unternehmen oder breit gestreute ETFs setzt, kann von dieser Entwicklung immer noch massiv profitieren.

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Weiterführende Quellen und links


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