BVI-Wertentwicklungsstatistik: 2018 war kein gutes Jahr für Fonds

Donnerstag den 31.01.2019 - Abgelegt unter: Brokernews

2018 war ein schwieriges Jahr für Anleger an der Börse. Nachdem der DAX im Vorjahr von Rekord zu Rekord geeilt war, kam es im Februar 2018 zu einem Börsencrash. Dasselbe passierte im Oktober. Von Januar bis Dezember verlor der DAX mehr als 2.000 Punkte – das entspricht Einbußen von rund 18 Prozent. Dass auch aktive Fondsmanager dem allgemeinen Trend nichts entgegenhalten konnten, geht aus der aktuellen Wertentwicklungsstatistik des Deutschen Fondsverbands BVI hervor.

Bis -21,3 Prozent Performance bei aktiven Fonds

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Die Wertentwicklungsstatistiken des BVI zeigen, wie sich Vermögensanlagen in einem gewissen Zeitraum entwickelt haben. Für aktiv gemanagte Fonds wird unter anderem die Wertentwicklung nach einer Einmalanlage verfolgt. Aus der aktuellen Statistik geht hervor: Wer Anfang 2018 in einem Fonds investiert hat, der Stand Ende 2018 in den meisten Fällen vor einem Verlust.[1]

Jetzt Online-Broker vergleichen »

Bei den Aktienfonds Deutschland betrug der Verlust 2018 durchschnittlich 21,3 Prozent. Bei den Aktienfonds Europa beliefen sich die Verluste auf 13,1 Prozent und bei ausgewogenen Mischfonds, die global investierten, auf 6,5 Prozent. Ausnahmen bildeten einige Renten- und Geldmarktfonds sowie Immobilienfonds. Bei letzteren stand im Durchschnitt ein Plus von 3,2 Prozent.

Bei langfristigen Investitionen zeigt sich ein positives Bild

Nimmt man das Beispiel der Aktienfonds Deutschlands, bei denen die Verluste ähnlich hoch waren wie im DAX, wird klar, dass es die aktiven Fondsmanager nicht geschafft haben, den allgemeinen Markttrends etwas entgegenzuhalten und im Vergleich zum Markt überzuperformen. Dabei wäre 2018 mit seinen Fallstricken ein gutes Jahr gewesen, um zu belegen, dass der Markt durch geschicktes Fondsmanagement zu schlagen ist. Dies Chance wurde verpasst.

Surftipp: Interview mit Erik Podzuweit, Geschäftsführer des Robo-Advisors Scalable Capital, zum Börsencrash im Februar 2018»

Allerdings zeigt die Wertentwicklungsstatistik des BVI auch einen anderen Punkt deutlich. Die Investition in Fonds zahlt sich vor allem langfristig aus. Wer vor fünf Jahren in einen Fonds investiert hat, wird in den meisten Fällen Zugewinne gemacht haben. Bei den Aktienfonds Deutschland beträgt das Plus nach fünf Jahren trotz der schwachen Performance 2018 im Schnitt 1,9 Prozent p.a. Wer vor 10 Jahren in Aktienfonds Deutschland investiert hat, bei dem steht ein Plus von 8,2 Prozent p.a., kumuliert also 119,9 Prozent.

Von einem mageren Börsenjahr sollten Anleger sich nicht vom Wertpapierhandel abschrecken lassen. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass 2019 ein Jahr der Höhenflüge an der Börse wird – wie auch die gesenkten Prognosen der Bundesregierung zum Wirtschaftswachtum bestätigen.[2] Allerdings gibt es Hinweise, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen nicht so schnell erhöhen wird wie zuletzt.[3] Auch in Europa steht die erste Zinserhöhung frühestens im Herbst an und dürfte moderat ausfallen. Darum ist die Gefahr eines Abwürgens der Wirtschaft gering.

Die besten Broker mit Fondssparplänen »


Weiterführende Links

[1] BVI – Wertentwicklungsstatistik

[2] Tagesspiegel – Bundesregierung senkt Prognose für Wirtschaftswachstum

[3] Das Investment – US-Notenbank Fed tritt in den neutralen Bereich ein