Wer mit wem? – Blackrock und Fintech Group AG mit ungewöhnlichen Kooperationen

Donnerstag den 13.09.2018 - Abgelegt unter: Brokernews

Gleich zwei Meldungen über ungewöhnliche Kooperationen haben in den letzten Tagen die Runde gemacht. Der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock wird künftig mit dem Geno Broker, einer hundertprozentigen Tochter der genossenschaftlichen DZ Bank zusammenarbeiten. Zudem werden demnächst Angebote der Fintech Group AG, zu welcher der Online-Broker flatex gehört, in Filialen der Österreichischen Post zu finden sein.

Fürchtet sich Blackrock vor Vanguard?

Wer bei einer Genossenschaftsbank ist, die Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe (Volks- und Raiffeisenbanken) ist, kennt das Problem: In der Regel beschränkt sich das Angebot auf Produkte aus dem eigenen Haus. Fonds der Deka Investments werden also leicht zu finden sein, Fonds eines anderen Vermögensverwalter hingegen gar nicht – oder sie lassen sich nur mit zusätzlichen Kosten erwerben.

Die besten Broker mit ETF-Sparplänen »

Umso verwunderlicher ist es darum, dass der Geno Broker nun mit Blackrock kooperiert. Das Angebot klingt nach einem Robo-Advisor light. Anleger können in die Blackrock Managed Index Portfolios investieren, die aus ETFs bestehen und von Blackrock regelmäßig an die Risikostufe angepasst werden (defensiv, moderat oder offensiv). Darüber hinaus können Anleger selbst Multi-Asset-Portfolios zusammenstellen.[1]

Der Geno Broker reagiert damit auf die verstärkte Nachfrage nach kostengünstigen ETFs. Für Blackrock ist es eine weitere Möglichkeit, das Geschäft auszubauen. Zwar liegt der Anteil von Blackrock am ETF-Markt in Europa derzeit bei rund fünfzig Prozent, doch gerät das Unternehmen durch den Konkurrenten Vanguard unter Druck. Vanguard ist Ende 2017 auf dem deutschen Markt gestartet und wächst weltweit deutlich schneller als Blackrock.

Pakete abgeben und Wertpapiere ordern?

Ebenfalls überraschend kam die Meldung, dass die Fintech Group AG künftig mit der Österreichischen Post zusammenarbeiten wird. Die Fintech Group AG ist vor allem durch den Online-Broker flatex bekannt. Darüber hinaus bietet sie über die biw Bank Whitelabel-Lösungen an.[2]

So wie in Filialen der Deutschen Post Produkte der Postbank angeboten werden, werden in Filialen der Österreichischen Post also Produkte der Fintech Group AG zu finden sein.  Wie das genau aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Bisher übernimmt die Aufgabe die Bawag. Im Rennen soll auch die Commerzbank gewesen sein.[3]

In Deutschland arbeitet die Fintech Group AG übrigens mit dem Robo-Advisor Whitebox zusammen. Auch der setzt bei seinen Portfolios unter anderem auf ETFs von Blackrock.

Zum Echtgeld-Test der Robo-Advisors »


Weiterführende Links

[1] Das Investment – Broker der Genossen bietet Blackrock-Portfolios an

[2] Österreichische Post – ÖSTERREICHISCHE POST PLANT FINANZDIENSTLEISTUNGS-KOOPERATION MIT DEUTSCHER FINTECH GROUP AG

[3] Finanz-Szene.de – Newsletter vom 11.09.2018

Zuletzt aktualisiert am 17.12.2020