EZB-Fahrplan für den digitalen Euro steht

Mittwoch den 12.11.2025 - Abgelegt unter: Brokernews, Kryptowährungen, Politik

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Der digitale Euro kommt – so viel ist bereits klar. Über den aktuellen Status und das wann hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) kürzlich geäußert. Demnach sieht die Planung vor, dass 2029 eine erste Ausgabe des digitalen Euros erfolgen soll – einige Annahmen vorausgesetzt. Indes hakt es bereits jetzt im EU-Parlament.

Das Wichtigste im Überblick:

  • EU veröffentlicht Planung für die Einführung des digitalen Euros
  • Pilotprojekte ab 2027, ab 2029 erste Ausgabe
  • Im EU-Parlament wird allerdings noch am Gesetzentwurf gearbeitet und Einigkeit ist nicht absehbar

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Bis 2029 soll die EU-Digitalwährung kommen

Wie die EZB aktuell mitteilte, wurde beschlossen, dass die nächste Phase des Projektes zum digitalen Euro beginnt und die Vorbereitungsphase damit als abgeschlossen gilt. Jene startete Ende 2023 und legte die Basis für den digitalen Euro.

Ganz überraschend kam die Aussage der Zentralbank nicht. Erst im Oktober 2025 forderten die EU-Staats- und Regierungschefs ein paar „raschere Fortschritte“, wenn es um den digitalen Euro geht. Dem kam die EZB jetzt nach.

Zielsetzungen der Einführung des digitalen Euros sind u. a. die Währungshoheit sowie die wirtschaftliche Sicherheit Europas zu sichern bzw. zu bewahren. Darüber hinaus soll die europäische Version einer digitalen Währung „dazu beitragen, den europäischen Zahlungsverkehrsmarkt konkurrenzfähig, widerstandsfähig und inklusiv zu gestalten.“ Es gelte zudem, Innovationen im Zahlungsraum zu fördern.

Das EU-Parlament debattiert noch

Die Einführung soll so schnell wie möglich erfolgen, was die EZB aber gleich im nächsten Absatz einbremste. Das Gesetzgebungsverfahren und damit die nötigen Rechtsvorschriften liegen nämlich noch nicht vor. Entsprechend erweist sich der folgende Zeitplan als eher wage: Nach Plan erfolgt die Annahme der Verordnung zur Einführung des digitalen Euros 2026, erste Pilotprojekte starten ab 2027 und 2029 wird der digitale Euro ausgegeben.

Der Haken an diesem Zeitplan: Der Gesetzentwurf liegt derzeit in den Händen des EU-Parlaments und dort ist Einigkeit kein Selbstläufer. So will der EU-Abgeordnete Fernando Navarrete Rojas (gehört zur konservativen Fraktion der Europäischen Volkspartei – EVP) den digitalen Euro nur, wenn sich in der Privatwirtschaft keine eigene Lösung findet. Der Berichterstatter des EU-Parlaments für den digitalen Euro spricht sich zudem gegen eine bedingungslose Online-Nutzung aus und verlangte Änderungen am Gesetzespaket. So ist z. B. eine On- und eine Offline-Variante angedacht, was wiederum andere Fraktionen kritisieren.

Aktuell steckt die Gesetzesinitiative insofern fest und es wird weiter debattiert. Im Frühjahr 2026 soll jene dennoch vom Parlament verabschiedet werden.

Kosten: Rund 1,3 Milliarden Euro

Bemerkenswert an den Aussagen der EZB war überdies der Hinweis, dass der digitale Euro gänzlich als Ergänzung zum Bargeld angedacht ist und nicht als Ersatz. Gleichzeitig soll der Euro in seiner digitalen Form einige Vorteile in Hinsicht auf Einfachheit, Privatsphäre, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit mitbringen – eben alles, was digitale Prozesse mit sich bringen.

Da der Aufwand der Entwicklung und Implementierung einer digitalen Währung mit Kosten verbunden ist, gibt die Zentralbank eine Schätzung ab: Rund 1,3 Milliarden Euro fließen in das Projekt bis zur Erstausgabe.

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Weiterführende Quellen und Links