Win-Win-Situation: Teslas 16,5 Milliarden Dollar Samsung-Deal

Mittwoch den 30.07.2025 - Abgelegt unter: Aktien, Börse, FinTech, Nachhaltig, Trends

Win-Win-Situation: Teslas 16,5 Milliarden Samsung-Deal

Der Text, welcher kürzlich über den Ticker von Reuters & Co ging, war hinsichtlich seiner Länge kaum mehr als ein Post auf X (ehemals Twitter): Tesla unterzeichnete einen 16,5 Milliarden US-Dollar schweren Vertrag mit Samsung Electronics über den Erwerb von Chips für die Anwendungen bei Künstlicher Intelligenz (KI). Für beide Unternehmen dürfte die Vereinbarung aber eine Win-Win-Situation darstellen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Tesla kauft KI-Chips für 16,5 Milliarden US-Dollar bei Samsung
  • Langfristiger Vertrag bis voraussichtlich 2033
  • Positive Signale für beide Unternehmen sorgen für bessere Anleger-Stimmung

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Bestätigungen aus der Ego-Perspektive

Kommen wir direkt zur Plattform X, auf der Tesla-Chef Elon Musk den Deal am 28. Juli bestätigte. „Samsungs riesige neue Fabrik in Texas wird ausschließlich Teslas AI6-Chip der nächsten Generation produzieren. Die strategische Bedeutung dieses Chips kann kaum hoch genug eingeschätzt werden“, so Musk. Darüber hinaus erklärte er, dass Samsung die AI4-Generation (bisher HW4) aktuell produziere. Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) habe zwischenzeitlich das Design des AI5 fertiggestellt. Dessen Produktion selbst liegt zunächst in Taiwan und kommt dann nach Arizona (USA).

Eher ein wenig aus einem Ego-Trip stammen weitere Aussagen, die darauf hinauslaufen, dass Musk die Fertigung der neuen Chipfabrik persönlich überwachen bzw. mindestens in Augenschein nehmen will. „Die Fabrik befindet sich in günstiger Lage, nicht weit von meinem Haus entfernt.“ Zudem habe Samsung akzeptiert, sich hinsichtlich der Produkteffizienz von Tesla unterstützen zu lassen. Laut Medienberichten läuft der Vertrag zwischen Tesla und Samsung bis Ende 2033.

Tesla-Projekt “autonomes Fahren” stottert

Für Tesla stellt der Chip einen zentralen Bestandteil des Projekts „autonomes Fahren“ dar – ein Versprechen, welches bereits mit vorhandenen Teslas (in denen die Hardwaregeneration 3 steckt) funktionieren sollte. Im Moment rollen die Wagen bestenfalls eingeschränkt selbstständig. Das nächste Zwischenziel lautet deshalb: Ende 2025 soll es wirklich losgehen.

Im Rahmen einer Telefonkonferenz zu den (mit -12,0 Prozent Umsatz und -42 Prozent beim operativen Gewinn zum Vorjahr ziemlich entmutigenden) Quartalszahlen sprach der Tesla-CEO über die Zukunft des Roboter-Taxis. Demnach soll die Hälfte der US-Bevölkerung bis Jahresende Zugang zu den autonomen Autos haben. Das wäre insofern bemerkenswert, als die „Robotaxis“ zuletzt nur in Austin, Texas ihre Runden drehten – und nicht einmal im gesamten Stadtgebiet. Selbst mit der angekündigten Expansion auf die Bay Area (mitsamt San Francisco, San Jose und Oakland) ist Tesla recht weit von Elon Musks-Vision entfernt. Zusätzlich zu technologischen Hindernissen bremsen fehlende Genehmigungen, regulatorische Voraussetzungen und die zwingend im Auto vorgeschriebenen menschlichen Beifahrer das Projekt massiv aus. Prognosen sind an dieser Stelle schwierig.

Zurück zur Technik: „Wir wollen zunächst die unüberwachte Version [des autonomen Fahrens; die Red.] der Hardware 4 fertigstellen. Sobald das erledigt ist, schauen wir uns an, was wir mit den Fahrzeugen von Hardware 3 machen müssen“, gab Vaibhav Taneja, Finanzvorstand (CFO) von Tesla während der erwähnten Telefonkonferenz an. Das klingt weniger nach einer schnellen Umsetzung, als Musk lieb ist.

In Bezug auf eine längerfristige Umsetzung des autonomen Fahrens und einer Strategie, wie Tesla wieder auf die Gewinn-Spur wechseln kann, erscheint der Deal mit Samsung aber folgerichtig.

Anleger von Samsung profitieren

Bei Samsung Electronics hingegen freuen sich insbesondere die Anleger über den Deal. Innerhalb weniger Tage schoss der Wert des Papiers um mehr als neun Prozent nach oben. Zuletzt sah es im Bereich der Chipproduktion weniger rosig für den südkoreanischen Konzern aus: Samsung fertigt Speicherchips als auch Halbleiter im Kundenauftrag an, konnte jedoch die eigenen Kapazitäten seit einiger Zeit kaum ausschöpfen. Im vergangenen Jahr gab es außerdem, so Berichte in verschiedenen Medien, diverse Schwierigkeiten mit der Fertigung und Großaufträge wanderten zur Konkurrenz von TMSC. Die neue Kooperation kommt somit zur rechten Zeit.

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Fazit

Das nicht immer alles in geordneten Bahnen bei Tesla läuft und die Quartalsergebnisse dürftig sind, darüber muss kaum diskutiert werden. Indes gibt es durchaus auch positive Meldungen, wie den genannten Deal. Aus dem Blick verlieren sollten Anleger den E-Auto-Konzern entsprechend nicht. Für Samsung bedeutet der Vertrag ebenfalls ein gutes Geschäft. Unterm Strich: Win-Win-Situation – zumindest für den Moment.

Quellen und weiterführende Links


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