Squeeze-out: Die Aareal Bank kehrt Kleinaktionäre raus

Dienstag den 7.05.2024 - Abgelegt unter: Aktien, Börse, Kleinanleger

Neue Besen kehren gut – ein Sprichwort, das den Minderheitsaktionären der Aareal Bank aktuell weniger gefallen dürfte. Jene wurden nämlich per Squeeze-out rausgekehrt, wie aus einem Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2024 hervorgeht. Gleichzeitig wurde auch ein neuer Aufsichtsrat gewählt.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Kleinaktionäre werden herausgedrängt und erhalten rund 33 Euro pro Aktie
  • Wechsel an der Spitze: LBBW Manager Christian Ricken übernimmt ab August

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Hauptversammlung stimmte Abfindung zu

Der Satz ist kurz und knapp: „Die ordentliche Hauptversammlung der Aareal Bank AG hat den aktienrechtlichen Squeeze-out und damit die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf die Hauptaktionärin, der Atlantic BidCo GmbH, beschlossen.“ Das gab das Institut nach der entsprechenden Sitzung am 3. Mai 2024 bekannt. Damit entsprach die Hauptversammlung dem Antrag der genannten Bietergemeinschaft, hinter der sich die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sowie der kanadische Pensionsfonds CPPIB verbergen. Die Kleinaktionäre erhalten je Namensaktie 33,20 Euro als Barabfindung. Bereits im Dezember 2023 war der Squeeze-Out angekündigt worden. Im November des vergangenen Jahres hatte sich der Wiesbadener Gewerbeimmobilienfinanzierer nach 21 Jahren von der Börse verabschiedet.

Bisher hielten die neuen Investoren bereits rund 95 Prozent der Aareal-Bank-Anteile. Ebenfalls auf der Agenda der Hauptversammlung standen die Wahlen von Aufsichtsratsmitgliedern. Wiedergewählt wurden Denis Hall, der ehemalige Chief Risk Officer, Global Consumer Banking, GE Capital und Hans-Hermann Anton Lotter, der Geschäftsführer der Atlantic BidCo GmbH. Zudem geht ein Platz an Maximilian Rinke, den Senior Managing Director der Centerbridge Partners, L.P.

Ab dem 1. August löst LBBW-Vorstand Christian Ricken den bisherigen Vorstandsvorsitzenden der Aareal Bank AG, Jochen Klösges ab.

Hinausdrängen mit Ansage

Aktienrechtlich ist der Squeeze-Out, also das „Hinausdrängen“ von Minderheitsaktionären, durch die Regelungen in den Paragrafen §§ 327a bis 327f des Aktiengesetzes möglich. Die Atlantic BidCo hatte das entsprechende Verlangen schon Ende 2023 eingereicht. Voraussetzung war, dass mindestens 95 Prozent der Aktien bzw. des Grundkapitals der Gesellschaft gehalten werden. Nach dem Vollzug des Delisting-Erwerbsangebots verfügte Atlantic BidCo über 95,28 Prozent. Demnach besaß jene das Recht, die übrigen Aktionäre per Abfindung aus dem Unternehmen zu kehren. Laut Vorgaben des Börsengesetzes muss das Abfindungsangebot dem Durchschnittswert der Aktie in den letzten sechs Monaten entsprechen.

Die Private-Equity-Gesellschaft Atlantic BidCo stieg 2022 im Rahmen eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots bei der Aareal Bank ein.

Im Februar 2024 gab die Aareal Bank Gruppe ihr Konzernbetriebsergebnis für das Vorjahr bekannt und verzeichnete unterm Strich ein Plus von 149 Millionen Euro. Die Bank selbst erzielte sogar 221 Millionen Euro. Für 2024 soll das Konzernbetriebsergebnis auf 300 bis 350 Millionen Euro steigen.

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Weiterführende Quellen und Links

Hauptversammlung der Aareal Bank AG beschließt Squeeze-out

Aareal Bank: Steigerung des Konzernbetriebsergebnisses in 2024 auf 300 bis 350 Mio. € erwartet


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