Lieferengpässe! – Deutsche Wirtschaft stark belastet

Donnerstag den 16.09.2021 - Abgelegt unter: Brokernews

Die weltweite wirtschaftliche Erholung nach Lockdowns und Zwangsschließungen hat dazu geführt, dass es in den vergangenen Wochen zu Lieferengpässen in vielen Bereichen gekommen ist. Der Autoindustrie macht vor allem der Chip-Mangel zu schaffen. Aber auch andere Branchen sind stark betroffen. Insgesamt lag das Produktionsniveau der deutschen Industrie im zweiten Quartal dieses Jahres knapp 25 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Lieferengpässe in vielen Bereichen der Wirtschaft
  • Chipmangel macht vor allem Autoindustrie zu schaffen
  • Produktionsniveau im zweiten Quartal 2021 knapp 25 Prozent unter Vor-Corona-Niveau

Negative Aussichten für nahe Zukunft

Dass sich die Lage am Weltmarkt entspannen wird, damit rechnet laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter 3000 Unternehmen nur ein Fünftel. Auch Experten sind skeptisch. Die Wirtschaftsweise Prof. Dr. Monika Schnitzer glaubt nicht an eine schnelle Verbesserung der Situation: „Insbesondere der Mangel an Halbleitern dürfte die Wirtschaft noch länger belasten, weil die Nachfrage nach Autos und elektronischen Geräten hoch bleiben wird und Kapazitäten nicht so schnell aufgebaut werden können“. Die Verschlechterung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft wird durch den ifo Geschäftsklimaindex verdeutlicht. Dieser ist von 100,7 Punkten im Juli auf 99,4 Punkte im August gefallen.

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Quellen:

Deutlich weniger Wirtschaftswachstum

In Folge dieser Entwicklung haben die führenden Wirtschaftsinstitute ihre Konjunkturprognose angepasst. Das ifo Institut erwartet nun für 2021 nur noch 3,3 Prozent Wachstum und damit 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im März. Forscher des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) schätzen den Wertschöpfungsverlust für das 2. Halbjahr auf circa 30 Milliarden Euro. Und auch im kommenden Jahr könnte die Lieferengpässe noch negative Auswirkungen haben. Das vom IW für 2022 prognostizierte Wachstum des Bruttoinlandprodukts liegt bei 4 Prozent. Laut dem Institut wären aber auch 4,75 Prozent möglich, wenn die Engpässe behoben werden. Gelingt dies nicht, geht das Institut davon aus, dass die Wertschöpfung um 30 bis 40 Milliarden geringer ausfällt, als ursprünglich für das kommende Jahr prognostiziert.

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Quellen:

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Weiterführende Links

www.tagesschau.de – Artikel