Gemischte Signale aus der Wirtschaft
Aus den aktuellen Veröffentlichungen des ifo Geschäftsklima-Index und des Bruttosozialproduktes (BIP) für Deutschland ergibt sich ein gemischtes Bild. Zwar sehen Unternehmer wieder positiver in die Zukunft. Wie stark sich das Coronavirus auf das Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr auswirken wird, bleibt jedoch weiterhin schwer einzuschätzen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Das ifo Geschäftsklima steigt auf 79,5 Punkte
- Das BIP sinkt im ersten Quartal um 2,2 Prozent
- Der DAX hat wieder die Marke von 11.000 Punkten überschritten
ifo Geschäftsklima steigt auf 79,5 Punkte
Während Unternehmer ihre aktuelle Lage nach wie vor als schlecht bewerten, hat sich zumindest der Ausblick ein wenig gebessert. So kletterte das ifo Geschäftsklima von 74,2 Punkten auf 79,5 Punkte. Grund hierfür sind nicht zuletzt die beschlossenen Lockerungen.[1]
Zu beachten ist bei diesem Anstieg jedoch, dass sich das ifo-Geschäftsklima mit den 74,2 Punkten auf dem niedrigsten je gemessenen Stand befand. Von Euphorie kann damit keine Rede sein.
BIP geht im ersten Quartal um 2,2 Prozent zurück
Wie zu erwarten ging das BIP im ersten Quartal deutlich zurück. Es sank um 2,2 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit der Finanzkrise 2009. Da die Wirtschaft bereits im Vorquartal leicht geschrumpft ist, befindet sich Deutschland nun in einer technischen Rezession.
Mit einer Besserung schon im zweiten Quartal ist nicht zu rechnen, da der April noch von den Einschränkungen durch das Coronavirus betroffen war. Ende Juni oder Anfang Juli wollen die Wirtschaftsweisen eine neue Prognose zum Wirtschaftswachstum veröffentlichen.
Lars P. Feld, der Vorsitzende des Sachverständigenrats, bemerkte dazu: „Unser optimistisches Szenario von Ende März ging von der Annahme aus, dass der Lockdown nicht so lange anhält. Die minus 5,5 Prozent unseres Risikoszenarios sind also wahrscheinlicher, aber eigentlich bereits zu optimistisch. Wo wir wirklich landen, werden wir sehen.“[2]
Er ergänzte jedoch: „Ich denke aber schon, dass wir im einstelligen Bereich beim Einbruch bleiben. Die Effekte der Konjunkturprogramme sind ja noch zu berücksichtigen.“
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DAX im Aufwind
Ein positives Signal kam außerdem bereits vergangene Woche von den ZEW-Konjunkturerwartungen. Diese waren gestiegen.
An der Börse scheinen derzeit die optimistischen Stimmen zu überwiegen. Der DAX hält sich bereits seit Anfang April deutlich über der Marke von 10.000 Punkten. Zuletzt wurden auch die 11.000 Punkte wieder überschritten.
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Weiterführende Links
[1] ifo Geschäftsklima – Pressemeldung
Zuletzt aktualisiert am 26.05.2020