Jahreshoch – DAX trotzt mieser Stimmung

Donnerstag den 7.11.2019 - Abgelegt unter: Brokernews

Der DAX hat am Montag die Marke von 13.000 Punkten geknackt. Damit hat er den höchsten Stand in 2019 erreicht. Das ist insofern verwunderlich, als dass ein Großteil der Konjunkturindikatoren seit Monaten von einer sehr schlechten Stimmung in der Wirtschaft zeugt. Eine technische Rezession in der Eurozone gilt inzwischen sogar als wahrscheinlich. Folgt bald der tiefe Fall?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der DAX steigt erstmals 2019 über 13.000 Punkte
  • Die Stimmung in der Eurozone bleibt gedämpft
  • Das ifo Geschäftsklima Deutschland hat sich stabilisiert

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Einigung zwischen USA und China in Aussicht

Die Gründe für den Höhenflug des Deutschen Leitindex sind vielfältig. So besteht wieder Hoffnung, dass im Handelskonflikt zwischen den USA und China ein Teilabkommen gelingt. So sagte Larry Kudlow, Wirtschaftsberater von Präsident Donald Trump, mehrere Kapitel seien „praktisch fertig“.

Außerdem sieht es wieder so aus, als würden die USA doch auf Strafzölle für Autos aus Europa verzichten. Davon profitierten vor allem die Aktien der deutschen Automobilkonzerne. Im Oktober war das Barometer für die Exporterwartungen der deutschen Industrie von -5,3 auf -1,2 Punkte gestiegen.[2]

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Folgt der tiefe Fall?

Trotzdem ist es einigermaßen verwunderlich, dass der DAX ausgerechnet jetzt ein Jahreshoch erreicht. Folgt man der Entwicklung zahlreicher Konjunkturindikatoren wie den ZEW-Konjunkturerwartungen oder dem ifo Geschäftsklima der Eurozone, zeigt sich ein deutlicher Negativtrend. Viele befinden sich unter dem langjährigen Mittel. Insofern ist es erstaunlich, dass sich der DAX in den letzten Monaten vor allem seitwärts, aber kaum abwärts bewegt hat.

Einige Analysten, wie Aktienchef Benjardin Gärtner von Union Investment, geben deshalb zu bedenken, nach einem Anstieg sind Rückschläge wahrscheinlich.[3] Das ifo Geschäftsklima der Eurozone stützt diese Warnung. Es sank im vierten Quartal 2019 von -6,7 auf -16,3 Punkte.

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Quellen:

Auffällig ist jedoch auch, dass sich das ifo Geschäftsklima Deutschlands zuletzt stabilisiert hat. Nachdem es von März bis August stetig gesunken war, bewegte es sich zuletzt seitwärts. Sowohl im September als auch im Oktober stand es bei 94,6 Punkten. Das lässt zumindest einen steilen Absturz unwahrscheinlich wirken. Vielmehr sieht es so aus, als könnte der DAX bald wieder in seine Seitwärtsbewegung verfallen.

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Quellen:

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Weiterführende Links

[2] Handelsblatt – Stimmung in Exportwirtschaft hellt sich deutlich auf

[3] Handelsblatt – Newsletter

Zuletzt aktualisiert am 24.07.2023