Umfrage: Frust durch Minizinsen, Freude durch Investmentfonds

Freitag den 4.10.2019 - Abgelegt unter: Brokernews

Zwei Drittel der Sparer sind unzufrieden mit den Zinsen, die sie auf ihr Erspartes erhalten. Das geht aus einer Umfrage von Forsa im Auftrag der Union Investment hervor. Anleger in Investmentfonds sind hingegen zufrieden. Wer das Zinstief aussitzen will, sollte sich bewusst sein, dass sein Geld dadurch an Wert verliert. Befragt wurden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Ein Ende der Niedrigzinsphase ist nicht in Sicht
  • 62 Prozent der Befragten sind unglücklich mit den Zinsen, die sie erhalten
  • Wer in Investmentfonds investiert hat, ist mit seiner Entscheidung meist zufrieden

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Kein Ende des Zinstiefs in Sicht

Mario Draghi hat in seiner vielleicht letzten Entscheidung als EZB-Präsident klar gemacht, dass eine Zinswende derzeit nicht in Sicht ist. Deutsche Sparer machen sich darüber auch keine Illusionen. 68 Prozent der Befragten glauben an gleichbleibend niedrige Zinsen in den nächsten sechs Monaten. 21 Prozent glauben sogar, dass die Zinsen weiter fallen werden.

Angesichts der aktuellen Lage ist es wenig verwunderlich, dass die meisten Sparer nicht mit der Verzinsung ihrer Geldanlage zufrieden sind. 62 Prozent der Befragten äußern Unmut darüber, wie ihr Geld für sie arbeitet. 57 Prozent finden es ungerecht, dass die niedrigen Zinsen einseitig auf Kosten der Sparer gehen.

Quelle: Union Investment

„Die Mini- bzw. Nullzinsen werden uns auf unabsehbare Zeit erhalten bleiben. Wer die Zinsflaute ohne Blessuren überstehen möchte, kann sie nicht einfach aussitzen. Anleger müssen umdenken, ihr Vermögen streuen und andere Renditequellen wie Aktien, Immobilien oder ausgewählte Anleihen erschließen. Der Sparstrumpf ist keine Lösung“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment.

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Sparer zögern beim Wechsel zu anderen Anlageformen

Immerhin 49 Prozent der Befragten halten es für sinnvoll einen Teil ihres Geldes in chancenreichere Sparformen zu investieren. 43 Prozent haben bereits darüber nachgedacht, monatlich einen festen Betrag in Investmentfonds anzulegen. Doch viele zögern. „In unruhigen Zeiten – Stichpunkt Handelskonflikt, globale Konjunktursorgen und die Debatte um den Brexit – haben die Menschen Angst vor Vermögensverlust“, so Gay.

Doch er ergänzt: „Es ist an der Zeit, dass Anleger das Thema Sicherheit bei der Geldanlage mit anderen Augen betrachten. Ihnen muss bewusst werden, dass sie klassische Sparformen im jetzigen Zinsumfeld nicht reicher sondern ärmer machen. Nur diejenigen Produkte sind sicher, mit denen sie ihr Vermögen real vermehren können.“

Welche Alternativen haben Sparer?

Dabei ergab die Umfrage auch, dass diejenigen Anleger, die bereits in Investmentfonds investiert haben, mit diesen zufrieden sind. „Wer einmal die Hürde genommen und in wertpapierbasierte Anlageformen investiert hat, erkennt deren Vorteile und fühlt sich damit auch gut“, sagt Gay. In Fonds können Anleger beispielweise mit einem Sparplan investieren. Bei vielen Anbietern kann ein Fondssparplan bereits ab einer Rate von 50 Euro im Monat eingerichtet werden:

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Wer gerne in Wertpapiere investieren möchte, aber den Aufwand scheut, das Portfolio zu verwalten, kann auf einen Robo-Advisor zurückgreifen. Diese digitalen Vermögensverwaltungen ermitteln mithilfe eines Fragebogens die Risikobereitschaft der Anleger und machen ihnen auf dieser Grundlage einen Anlagevorschlag. Anschließend passen Robo-Advisor mit einer Lizenz zur Finanzportfolioverwaltung das Portfolio an die aktuellen Marktgegebenheiten an.

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Wer von Boom am Immobilienmarkt profitieren will, kann das mithilfe von Crowdinvesting tun. Crowdinvesting-Plattformen für Immobilien stellen aktuelle Immobilienprojekte aus, in die Anleger teils bereits ab Beträgen von 50 Euro investieren können. Im Gegenzug erhalten sie einen festen Zins.  

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Weiterführender Link

Union Investment – Deutsche Sparer sitzen Zinstief weiter aus

Zuletzt aktualisiert am 07.10.2019