ifo Institut: Schlechte Aussichten für die Weltwirtschaft

Dienstag den 13.08.2019 - Abgelegt unter: Brokernews

Das Weltwirtschaftsklima hat sich im dritten Quartal 2019 deutlich verschlechtert. Das geht aus der aktuellen Umfrage des ifo Institutes unter mehr aus 1.000 Experten aus 100 Ländern hervor. Demnach sank das Weltwirtschaftsklima von -2,4 auf -10,1 Punkte. Vor allem der Handelskonflikt zwischen den USA und China drückt die Stimmung. Das hat zunehmend auch Auswirkungen auf Europa.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Das ifo Weltwirtschaftsklima sinkt auf -10,1 Punkte
  • Das Wirtschafstklima Eurozone sinkt auf -6,7 Punkte
  • Chinas Investitionen in Europa gingen im ersten Halbjahr um 84 Prozent zurück

Deutlich schwächeres Wachstum des Welthandels erwartet

Der Rückgang des Weltwirtschaftsklimas auf -10,1 Punkte geht auf eine Verschlechterung der Stimmung in allen Regionen zurück. Sowohl in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch in den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern beurteilten die Experten die aktuelle Lage weniger gut als im Vorquartal. Auch ihre Erwartungen an die Entwicklung der Wirtschaft sanken.

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Quellen:

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In Lateinamerika, der Gemeinschaft unabhängiger Staaten, dem Nahen Osten und Nordafrika wurde die aktuelle Lage weniger gut bewertet, während der Ausblick unverändert blieb. Insgesamt gehen die Experten von einem deutlich schwächeren Wachstum des Welthandels aus. „Die Befragten erwarten zudem einen schwächeren privaten Konsum, eine niedrigere Investitionstätigkeit und rückläufige kurz- und langfristige Zinsen“, kommentiert Clemens Fuest, Präsident des ifo Institutes.[1] Das ifo Weltwirtschafsklima bewegt sich zum vierten Mal in Folge im negativen Bereich.

Chinas investiert kaum noch in Europa

Das Wirtschaftsklima in der Eurozone blieb zwar fast unverändert. Es sank von -6,3 auf -6,7 Punkte. Dennoch bewegt sich auch in der Eurozone das Wirtschaftsklima zum dritten Mal in Folge im negativen Bereich. „Für Konsum, Investitionen und Exporte erwarten die Befragten in den nächsten sechs Monaten kaum Zuwächse im Euroraum. Sie gehen weiterhin von einer Inflationsrate von 1,5 Prozent für das aktuelle Jahr aus. Ein zunehmender Anteil der Experten erwartet sinkende kurz- und langfristige Zinsen“, so Fuest.[2]

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Quellen:

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Als Hauptgrund für das schlechte Wirtschaftsklima weltweit nennt das ifo Institut den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Zuletzt hatte US-Präsident Trump neue Strafzölle für September angekündigt, woraufhin China den Yuan abwertete. Es kam zu Turbulenzen an den Börsen.

Wie sehr sich der Handelskonflikt auch auf Europa auswirkt, zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung EY. Laut dieser hat China im ersten Halbjahr 2019 nur 2,4 Milliarden Dollar für Firmenkäufe und -Beteiligungen in Europa ausgegeben. Das entspricht einem Rückgang von 84 Prozent verglichen mit den ersten sechs Monaten 2018. In Deutschland gab es keine einzige größere Übernahme.[3]

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Weiterführende Links

[1] ifo Institut – ifo Weltwirtschaftsklima verschlechtert

[2] ifo Institut – ifo Wirtschaftsklima Euroraum nahezu unverändert

[3] Spiegel – Chinas Investitionen in Europa brechen ein

Zuletzt aktualisiert am 13.08.2019