Hedgefonds 

Hedge-Fonds wurden dem Ursprung nach gegründet, um Anleger gegen verschiedenste Risiken abzusichern. Der Name leitet sich vom englischen Wort für Absichern oder Umzäunen – hedging – ab. Diese speziellen Investmentfonds haben inzwischen  mit Absicherung nicht mehr viel zu tun. Das Gegenteil ist meist der Fall: Oft zeichnen sich Hedge-Fonds durch besonders riskante Anlagestrategien aus. Mit Zertifikaten, Optionsscheinen und Termingeschäften wird auf bestimmte Kursbewegungen oder verkaufe Positionen, die nicht in ihrem Besitz sind, spekuliert.

Für die meisten Hedge-Fonds ist der geringe Kapitaleinsatz Programm. Ihre Manager arbeiten mit einem möglichst niedrig Eigenkapitalanteil und spekulieren überwiegend auf Kredit, was den eigenen Gewinn im Erfolgsfall vervielfacht (Hebelwirkung). Verläuft die Spekulation negativ, ist der Hedge-Fonds wegen seiner dünnen Eigenkapitalbasis meist unmittelbar zahlungsunfähig.

Hegefonds in Deutschland

Bis zum Jahr 2004 waren Hegefonds in Deutschland vom öffentlichen Handel ausgeschlossen. Mit dem Investment-Modernisierungsgesetz, das zum Jahresbeginn 2004 in Kraft trat und jetzt den Vertrieb von „Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken“ unter bestimmten Auflagen erlaubt, erfolgte eine gewisse Lockerung.

Was hier zugelassen wurde, hatte mehr dem Namen nach etwas mit den großen internationalen Hedge-Fonds gemeinsam. Die in Deutschland genehmigten Hedge-Fonds-Produkte gehören zur Gruppe der Investmentfonds als Anlageprodukte. Sie dürfen die Instrumente des Leerverkaufes (short selling) und den Einsatz von Fremdkapital (Leverage-Effekt) nutzen. Anteile an solchen Fonds dürfen in Deutschland nicht öffentlich vertrieben werden. Ihr Verkauf ist nur im Rahmen von sogenanntem Private Placement, etwa für Einlagen durch institutionelle Anleger, möglich.

Hedge-Fonds-Sektor stark schwankend

In den vergangenen Jahren gehörte das Segment Hedge-Fonds zu den am stärksten wachsenden Anlageprodukten. Dennoch kann die Anzahl der global aktiven Hedge-Fonds wie das in ihnen veranlagte Vermögen lediglich geschätzt werden. Etwa 1,5 Billionen US-Dollar waren Ende 2006 in Hedge-Fonds angelegt, womit das Anlagevolumen um über ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr geklettert war.

Durch die Finanzkrise 2008 wurde der Hedge-Fonds-Sektor stark in Mitleidenschaft gezogen: Der Datendienstleister Hedge Fund Research (HFR) teilte Anfang 2009 mit, dass durch die Finanzkrise im Jahr 2008 insgesamt 1.471 Hedge-Fonds weltweit aufgelöst worden und rund 15% des gesamten Hedge-Fonds-Markt sowie auch einige Dachfonds betroffen waren.

Finanzoasen als Stammsitz

Viele Hedge-Fonds sind, um einer strengeren Aufsicht zu entgehen, in Finanzoasen angesiedelt. Die Kaiman-Inseln oder die Bermudas bieten lockere Kapitalmarktregeln sowie  niedrigere Steuern und Transaktionsgebühren. Allerdings sind Hedge-Fonds-Manager unabhängig vom Sitz ihres Fonds aber meistens an den Finanzplätzen New York und London beheimatet.

Bei deutschen Anlegern haben Hedge-Fonds durch die Finanzkrise 2008 erheblich an Bedeutung verloren.  

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