Dividendenpolitik 

Im Rahmen der Dividendenpolitik geht es um die optimale Ausgestaltung von Dividendenzahlungen einer Kapitalgesellschaft. Die Dividendenzahlungen stellen Ausschüttungen von Gewinnteilen an die Aktionäre der jeweiligen Gesellschaft dar. Optimal ist eine solche Dividendenpolitik, die aus Sicht der ihrer Anteilseigner zu den für sie höchstmöglichen Ergebnissen führt. 

Fragenstellung der Dividendenpolitik 

Als Teilbereich der Unternehmenspolitik hat die Dividendenpolitik die Aufgabe, die Höhe, Art und zeitliche Verteilung des auszuschüttenden Gewinnanteils der Aktiengesellschaft an die Aktionäre zu regeln. Mithilfe der Dividendenpolitik werden Fragen geklärt wie: 

  • Wird eine Dividende gezahlt?
  • Wann wird Dividende gezahlt?
  • Wie oft wird Dividende gezahlt?
  • Wie hoch soll die Dividende sein? 

Wie wird die Dividendenpolitik beeinflusst? 

Die Vielschichtigkeit der Dividendenpolitik wird an den zahlreiche Faktoren deutlich, die Einfluss auf die Entscheidungen nehmen, die in diesem Themenbereich zu klären sind. Neben internen Regelungen wie Bestimmungen und eigenen Satzungsparagraphen bestimmt der zukünftige Kapitalbedarf die Fragen der Dividendenpolitik. 

Darüber hinaus beeinflusst die aktuelle und zukünftige Liquidität der AG, die bisherige Dividendenpolitik sowie die Wünsche der Aktionäre die Strategie Aktiengesellschaft im Hinblick auf  die Dividendenausschüttungen. Ferner muss bei den anfallenden Entscheidungen und der daraus resultierenden Strategie auch die Dividendenpolitik konkurrierender Gesellschaften beachtet werden. 

Primäres Kriterium: Erwartungshaltung der Aktionäre  

Wenn eine Gesellschaft von den Aktionären als Wachstumswert (Growth) eingestuft wird, dann wird erwartet, dass diese freien Mittel im Unternehmen verbleiben und zu eigenfinanziertem Wachstum führen. Der Aktionär möchte bei einer solchen AG in erster Linie an der Steigerung des Aktienwertes teilhaben. 

Ist eine Gesellschaft nicht als wachstumsorientiert eigestuft, wird die Firmenleitung argumentieren, dass die freien Mittel im Unternehmen verbleiben sollen, um mögliche künftige Investitionsmöglichkeiten wie z.B. mögliche künftige Firmenübernahmen wahrnehmen können. Mit wachsendem Kassenbestand besteht jedoch auch die nicht immer willkommene Möglichkeit, dass die Gesellschaft selbst Ziel eines Übernahmeversuchs wird. 

Ohne Kompromisse geht es nicht 

Die unternehmerische Entscheidung einer AG, die die Festlegung der Dividendenpolitik betrifft, hat sowohl Einfluss auf die aktuelle und zukünftige Finanzlage wie auch auf die Wahrnehmung des Unternehmens am Kapitalmarkt. Eine allgemeingültige Lösung auf die Frage nach der optimalen Ausschüttungspolitik und der damit verbundenen Dividendenpolitik gibt es nicht. Da die Wahrnehmung des Marktes, die allgenmeine Stimmungslage der Marktteilnehmer sowie die Behandlung der Unternehmensgewinne durch den Fiskus einer ständigen Veränderung unterworfen sind, sind ständig neu zu fassende Kompromisse in der Dividendenpolitik unumgänglich.

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