Bereinigung von Aktienkursen und Ergebnissen pro Aktie 

Etwa bis zum Jahr 2003 wurde in Deutschland die sogenannte Ergebnisberechnung der DVFA angewandt. Das DVFA-Ergebnis ist eine Ergebnisberechnung nach der Formel der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Anlageberatung. Diese soll einen exakten Vergleich zwischen verschiedenen Aktiengesellschaften ermöglichen. 

Dabei spiegelt die DVFA-Berechnung den Jahresgewinn einer Gesellschaft, korrigiert um etwaige Sondereinflüsse, wider. Nach der Umstellung der Rechnungslegung aller nach HGB bilanzierenden, börsennotierten Aktiengesellschaften auf die International Financial Reporting Standards (IFRS) hatte  das DVFA-Ergebnis weitgehend an Bedeutung verloren. 

International Financial Reporting Standards 

Die IFRS, International Financial Reporting Standards, sind international anerkannte Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen, die vom IASB, International Accounting Standards Board, herausgegeben werden. Unabhängig von nationalen Rechtsvorschriften sollen diese die Aufstellung international vergleichbarer Jahres- und Konzernabschlüsse regeln. 

Von vielen Staaten werden die International Financial Reporting Standards zumindest für kapitalmarktorientierte Unternehmen vorgeschrieben. Diese Regeln sind nach den Standards und den offiziellen Interpretationen dieser Standards interpretiert. 

IFRS – Sammlung von Berechnungsregeln 

Die International Financial Reporting Standards ist ein Kompendium von Regeln für die Rechnungslegung von wirtschaftlich orientierten Gesellschaften. In der deutschen Fassung werden die seit 2003 neu erstellten Standards bezeichnet. In der verbindlichen englischen Fassung wird die Bezeichnung IFRS für diese Gesamtheit aller anzuwendenden Vorschriften zur Unterscheidung verwendet. 

IFRS liefert einheitliche Infos

Geschäftsberichte nach IFRS sollen in erster Linie Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der entsprechenden Gesellschaft liefern. Jedoch gewährleistet die herkömmliche deutsche Rechnungslegung nach dem 3. Buch des HGB für Jahresabschlüsse vornehmlich den Gläubigerschutz und erst zweitrangig die Informationen zu Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. 

Oberste Prämissen der IFRS-Rechnungslegung sind der Grundsatz der Periodenabgrenzung sowie das Fortführungsprinzip. Wesentlichkeit, Zuverlässigkeit, Verständlichkeit, Entscheidungsrelevanz und Vergleichbarkeit sind die qualitativen Anforderungen, die an den Abschluss gestellt werden. 

Übergeordnete Ziele im Fokus 

Die International Financial Reporting Standards haben das Ziel, die Vergleichbarkeit der Abschlüsse kapitalmarktorientierter Unternehmen weltweit zu erleichtern und damit den Aufbau eines integrierten Kapitalmarkts zu gewährleisten. Dieser soll wirksam, reibungslos und effizient funktionieren und den Schutz der Anleger verbessern. 

Daneben sollen die IFRS das Vertrauen in die Finanzmärkte und den freien Kapitalverkehr im Binnenmarkt verbessern und interkontinentale Geschäfte über alle Grenzen hinweg ermöglichen oder für die Zulassung an allen Aktienmärkten der Erde nutzbar machen.

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