Aktienfonds

Der Aktienfonds ist ein Investmentfonds, der ausschließlich oder zum überwiegenden Teil in Aktien investiert.

Die wichtigsten Unterscheidungen ergeben sich aus der jeweiligen Ausrichtung. Aktienfonds können regional aufgestellt sein. Hierbei können als Anlageziel sowohl einzelne Staaten, Regionen (z.B. Kontinente) oder auch die gesamte Erde (globale Ausrichtung) festgelegt werden.

Thematische Ausrichtungen

Eine weitere Ausrichtungsform ist die Fokussierung auf verschiedene wirtschaftliche Bereiche (Branchen). Beispielsweise gibt es spezielle Fonds, die sich inhaltlich per Definition ausschließlich mit der Automobilindustrie befassen. Dabei existieren auch Mischformen, wobei einzelne Finanzprodukte sich etwa mit der europäischen oder deutschen Automobilindustrie beschäftigen.

Daneben werden auch Aktienfonds vertrieben, die sich ethischen Maßstäben unterwerfen. Diese investieren beispielsweise nicht in Aktien von Unternehmen, die besonders umweltzerstörend agieren, die Waffen produzieren oder die der Atomwirtschaft angehören. Selbst für gläubige Moslems existieren spezielle Fonds, die den Regeln der Scharia gemäß investieren. Das bedeutet, sie legen ihr Kapital weder in die Alkoholwirtschaft noch in Banken an, die Zinsen von ihren Schuldnern nehmen.

Größe bestimmt Risiko

Manche Aktienfonds spezialisieren sich auf bestimmte Firmengrößen (Small oder Mid Caps) andere auf Börsenschwergewichte (Blue Chips). Fonds mit dem Schwerpunkt hochkapitalisierte Börsenschwergewichte, die zum Beispiel bereits in Aktienindices wie dem DAX oder dem Dow Jones Euro Stoxx 50 enthalten sind, sind in der Regel mit weniger Risiko behaftet.

Verallgemeinernd kann man sagen, dass sowohl die Risiken wie auch die Chancen eines Fonds mit der Spezialisierung wachsen. Hintergrund ist, dass die Fondsmanager in schwierigen Zeiten für diese Spezialisierung nicht in fremde Branchen investieren dürfen und generell weniger breit aufgestellt sind. Daher gelten Branchenfonds als risikoreich. 

Investmentprozesse entscheidend

Je nach Fähigkeit und Präferenz bevorzugen die unterschiedlichen Fondsmanagements verschiedene Investmentprozesse (Einzeltitelauswahl). Die wichtigsten sind:

  • Das Top-Down-Verfahren. Hierbei bewerten Fondsmanager ganze Märkte und ihre Perspektiven und suchen in den favorisierten Branchen oder Regionen dann nach Einzeltiteln.
  • Wenn als Investmentprozess Bottom-Up, auch Stock-Picking angegeben wird, liegt das Augenmerk auf der konkreten Einzeltitelauswahl. Die branchenbezogene oder regionale Ausrichtung wird hierbei lediglich als langfristiges Instrument zur Risikostreuung eingesetzt.

Anlagephilosophie für alle Investoren

Auch bei den Anlagestilen (Anlagephilosophie) findet man unterschiedliche Ansätze. Hier ebenfalls die bedeutendsten:

  • Beim Growth-Ansatz stehen die Perspektiven hinsichtlich des Wachstums der Aktiengesellschaften im Mittelpunkt der Titelauswahl. In diesem Fall werden die Unternehmen dahingehend untersucht, ob Umsatz, Gewinn oder Cash Flow pro Aktie schneller wachsen als bei anderen Firmen der Branche oder der Region.
  • Beim Value (deutsch:Wert)-Ansatz ist die günstige Bewertung und die Stabilität der Aktienanlage das wichtigste. Meist werden Aktien gesucht, die vom Markt unterbewertet eingestuft werden oftmals verbunden mit einer hohen Dividendenrendite.

Aktienfonds empfehlenswert

Für Anleger mit dem primären Ziel Wertsteigerung sind Aktienfonds äußerst empfehlenswert. Im langfristigen Vergleich erzielen Aktienfonds durchschnittlich 8% Wertsteigerung pro Jahr. Allerdings sollte dabei nicht vergessen werden, dass höheren Chancen gegebenenfalls Verluste entgegen stehen. Wegen der breiten Anlagestreuung eines Aktienfonds ist das Investment in Aktienfonds jedoch weit weniger risikoreich als eine Direktanlage in einzelne Aktien.

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