Mit welchen Risiken muss man bei der Fondsanlage rechnen? 

Der Investor muss bei einer Fondsanlage die Chancen und Risiken des Finanzprodukts abwägen. In erster Linie unterscheiden sich diese bei einem Fondsinvestment dadurch, in welche Art von Fonds das Kapital investiert wird. So gelten Geldmarktfonds auf der einen Seite als äußerst sicher und damit als risikoarm, der Anleger hat jedoch auf der anderen Seite auch kaum eine Chance auf eine relativ hohe Rendite.

Risiken geklettert

Bei Rentenfonds stellt sich dies ganz ähnlich dar. Allerdings nicht in dem Fall, dass der Fonds einen Teil des Vermögens in spekulative Rentenwerte wie Währungsanleihen oder Auslandsanleihen bestimmter “kritischer” Staaten investiert. Die jüngst an Licht der Öffentlichkeit zu Tage getretene Verschuldungskrise der USA und verschiedener europäischer Staaten muss als ernstzunehmendes zusätzliches Risiko einberechnet werden. Üblicherweise ist bei den Rentenfonds die Chance auf eine hohe Rendite ebenfalls eher gering.

Risiken bei Aktienfonds

Finanzmarktexperten gehen davon aus, dass der Investor eine größere Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite bei der Anlage in Aktienfonds besitzt. Wie unterschiedliche Untersuchungen beweisen, wird der Durchschnitt der Rendite bei gut gemanagten Aktienfonds über die letzten 30 Jahre hinweg betrachtet mit Werten zwischen 8% und 10% pro Jahr angegeben.

Jedoch muss der Investor gerade bei Aktienfonds immer das Risiko im Auge behalten, dass die Aktienkurse sich auch über einen längeren Zeitraum negativ entwickeln und somit natürlich auch der Wert des Fonds schrumpft. Anleger dürfen aber auch damit rechnen, dass er bei einer langfristigen Anlage in Fonds – beispielsweise über 10 Jahre hinweg – ein relativ geringes Risiko in Kauf nehmen muss und dass er durch das Investment kaum Verluste wird verbuchen müssen. Allerdings gilt dies nur für Offene Investmentfonds.

Andere Situation bei Geschlossene Fonds

Für Geschlossene Fonds wie beispielsweise Schiffsfonds oder Geschlossene Immobilienfonds besteht für Investoren ein erheblich höheres Verlustrisiko, jedoch ebenfalls eine höhere Chance auf stärkere Renditen. Abseits davon existieren für Geschlossene Fonds eine ganze Reihe weiterer Risiken wie ein Totalverlustrisiko, Mangelnde Liquidität, Interessenkonflikte auf Seiten der Initiatoren, Verlust der steuerlichen Vorteile, Haftung und Verlust und mangelnde persönliche Qualifikation der Fondsverwaltung.

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Ausfallrisiko 

Im Allgemeinen wird als Ausfallrisiko bezeichnet, dass ein Schuldner insolvent wird, also seine Schulden bei den Gläubigern nicht mehr zurück zahlen kann. Das Ausfallrisiko müssen alle in Kauf nehmen, die einem anderen Kapital zu Verfügung stellen, welches später wieder beglichen werden soll.

Offene Fonds bilden Ausnahme

Nahezu alle Finanzprodukte, die eine Schuldverschreibung darstellen, sein vom Ausfallrisiko betroffen. Bei Wertpapieren besteht das Ausfallrisiko in erster Linie darin, dass ein Emittent z. B. infolge von Liquiditätsschwierigkeiten oder einem Konkurs seine Gläubiger nicht bedienen also nicht zurückzahlen kann.

Fondsinvestments sind sicher

Generell kann man sagen, dass Fondsinvestments seit einigen Jahren in Deutschland zum sichersten gehören, was der Anlagemarkt bietet. Wer in einen Fonds investiert, kauft eine gute Portion Sicherheit gleich mit. Seit 1998 gelten hierzulande bestimmte Regelungen für die Sicherung von Kundengeldern festgeschrieben im Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz.

Demzufolge ist eine Fondsgesellschaft verpflichtet, ihr eigenes Vermögen getrennt von dem der Investoren in einem sogenannten Sondervermögen zu halten. Damit ist bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft das Kapital der Anleger nicht betroffen sondern weiter verfügbar.

BaFin passt auf

Alle in Deutschland zugelassenen Investmentfonds gelten als Sondervermögen, so dass selbst im Insolvenzfall der ausgebenden Fondsgesellschaft das Fondsvermögen nicht in die Konkursmasse fällt. Fondsgesellschaften und ihre Finanzprodukte werden in Deutschland durch das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht überwacht.

ETFs ebenfalls abgefedert

Ebenfalls bieten die vollständig replizierten ETFs, die den zugrunde liegenden Index Eins-zu-Eins über die entsprechenden Aktien oder Anleihen abbilden, keinerlei Ausfallrisiko. Investoren tragen bei ihnen nur das Marktrisiko des zugrundeliegenden Index.

Geschlossene Investmentfonds anders strukturiert

Da Geschlossene Investmentfonds eine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft darstellen, wird ein derartiges Investment In Deutschland auch nicht vom Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht kontrolliert. Dessen sollte sich jeder Anleger bewusst sein, wenn er den Kauf von Anteilen an einem Geschlossenen Investmentfonds in Erwägung zieht. Ein Ausfallrisiko wird er hierbei in jedem Fall in Kauf nehmen müssen.

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Inflationsrisiko 

Wie bei jeder anderen Geldanlage gibt es auch beim Fondsinvestment ein Inflationsrisiko. Mit dem meist schleichenden Wertverlust muss jeder Investor rechnen. Anleger müssen bei der Strukturierung ihres Depots jederzeit darauf achten Inflationsrisiken bzw. die Inflationsrate zu berücksichtigen und nötigenfalls Gegenmaßnahmen einleiten.

Nach der Finanzkrise 2008 ist alles anders

Die Finanzkrise und ihre Auswirkungen stellen langfristig orientierte Anleger vor eine besondere Herausforderung. Investitionen in Sachwerte wie Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien oder auch ausgesuchte Aktien bieten bei steigender Inflation eine gute Alternative. Traditionell entwickeln sich diese in einem inflationären Umfeld überdurchschnittlich gut.

Selbstverständlich können dennoch kurzfristig immer wieder deflationären Phasen eintreten. Dann bieten tendenziell eher Anlagen in Geldmarktpapieren oder Staatsanleihen vorübergehend einen „sicheren Hafen“.

Fonds mit einem gewissem Inflationsschutz

Eine Möglichkeit, in gewissem Maße der Inflation zu entgehen, sind Anlagen in Fonds, die ausschließlich in inflationsgeschützte Anleihen investieren. Wenn die Experten am Rentenmarkt von einer anziehenden Inflation ausgehen, steigen die Kurse der inflationsgeschützten Papiere. Wenn sich jedoch die bereits im Kurs eingepreisten Steigerungsraten als zu optimistisch erweisen, fallen aber auch die Kurse der Inflationsbonds und damit die Fondskurse.

Inflationsgeschützte Anleihefonds bieten demnach keinen Schutz vor Kursverlusten im Umfeld steigender Zinsen. Darüber hinaus muss sich der Investor auf bis zu sechs Prozent Ausgabeaufschlag und jährliche Gebühren bis zu einem Prozent die Fondsperformance einstellen.

Offene Immobilienfonds als Alternative

Bei relativ geringen Verlustrisiken bieten Offene Immobilienfonds einen recht guten Inflationsschutz. Offene Immobilienfonds legen das Kapital ihrer Anleger in Bürogebäude, Einkaufszentren und Hotels an. In Deutschland sind deren Mieten meist mit Inflationsrate gekoppelt. Eine höhere Preissteigerung lässt die Mieten automatisch klettern. Weltweit ist dies eher weniger üblich.

Fondsanleger mit Möglichkeiten

Selbst in einem Umfeld steigender Inflation können die Wahl des richtigen Fonds und eine clevere Anlagestrategie zum Erfolg führen. Bei guter Kenntnis des Fondsangebots lassen sich auch für den Privatanleger geeignete Finanzprodukte finden.

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Konjunkturrisiko 

Das Risiko, welches bei einem Fondsinvestment zuerst genannt werden muss, ist konjunkturell bedingt. Der jeweilige Sektor bzw. die Investition des Fonds in bestimmte Vermögensgegenstände birgt immer ein spezifisches Risikopotenzial. Wenn ein Finanzprodukt gemäß seinen Anlagebedingungen und seinem Verkaufsprospekt schwerpunktmäßig in US-amerikanische Aktien investiert, sind die Investoren dem entsprechenden Marktrisiko ausgesetzt. Fallen die Kurse für amerikanische Aktien, so reduziert sich auch normalerweise der Wert der Fondsanteile.

Konjunktur in Wellenbewegung

Die Konjunktur eines Staates oder eines Wirtschaftsraumes wird in der Volkswirtschaftslehre in Form einer sich wiederholenden Wellenbewegung ähnlich der Sinuskurve dargestellt. Es gibt vier Konjunkturphasen:

  • Aufschwung
  • Hochkonjunktur (Boom)
  • Abschwung (Rezession)
  • Depression

Somit ist die Konjunktur eine wiederkehrende Wellenbewegung auf dem Wachstumsweg einer Volkswirtschaft. In aller Regel dauert ein Konjunkturzyklus ca. drei bis ca. acht Jahre. Das Konjunkturrisiko äußert sich in der Gefahr von Kursverlusten. Diese Kursverluste können dadurch hervorgerufen werden, dass der Investor einen Fonds zu einem konjunkturell ungünstigen Zeitpunkt erwirbt oder den richtigen Zeitpunkt verpasst, die Fondsanteile in entsprechender konjunktureller Lage abzustoßen. Der Anleger hat in diesem Fall die Konjunkturentwicklung bei seiner Anlageentscheidung nicht ausreichend beachtet.

Konjunkturhochs nutzen

Das konjunkturelle Risiko besteht auf allen regionalen oder branchendefinierten Märkten. Da die Zyklen nicht in allen Regionen oder Branchen zeitgleich auftreten, hat der Anleger natürlich auch die Chance, zwischen verschiedenen Aufschwungphasen hin und her zu wechseln.

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Länder- und Transferrisiko 

Unter Länder- oder Transferrisiko verstehen Finanzexperten das Risiko, dass in einem beliebigen Land ein Verlust aufgrund politischer und sozialer Unruhen, Verstaatlichungen und Enteignungen, staatlicher Nichtanerkennung von Auslandsschulden, durch Devisenkontrollen oder eine Abwertung der Landeswährung entsteht.

Es gibt weitere Auslegungen. Jedoch haben alle Definitionen gemeinsam, dass mit dem Länderrisiko nur jene Risiken erfasst werden sollen, die nicht mit dem Kreditrisiko eines ausländischen Schuldners zusammenhängen. Die ergeben sich allgemein aus der wirtschaftlichen oder politischen Situation des Staates, in dem der Schuldner seinen Sitz hat.

Politische Einflüsse schaden oft

Selbst wenn die Bonität eines ausländischen Schuldners als hoch eingestuft worden ist und er den Anleger zum Fälligkeitstermin einer Anlage die Investition zurück zahlen möchte, ist es möglich, dass die Zahlung wegen politischer Erwägungen des Landes, in dem der Schuldner seinen Sitz hat, nicht möglich ist.

Möglicherweise geschieht dies aufgrund eines Devisenmangels oder wegen plötzlich eingeführter Transferbeschränkungen. Möglicherweise wurde ein Embargo der Vereinten Nationen verhängt. Investoren, die Wertpapiere in fremder Währung halten, riskieren, dass Ausschüttungen praktisch wertlos werden, sollten zwischenzeitlich Konvertierungsbeschränkungen in Kraft getreten sein.

Länderrisiko vielschichtig

Bei dem Länderrisiko handelt es sich also um die Gefahr, dass ein Staat seine eigenen Fremdwährungsverbindlichkeiten nicht bedienen kann. Dies tritt dann ein, wenn die Regierung oder Zentralbank nicht in der Lage oder willens ist, die zur Rückzahlung der Fremdwährungsverbindlichkeiten erforderlichen Devisen zu beschaffen oder der Staat vorhandene Devisen nicht zur Rückzahlung einsetzt.

Wirtschaftliche oder politische Insolvenz

Möglich ist auch, dass sich die volkswirtschaftliche Situation oder politische Lage eines Staates derart gravierend verschlechtert hat, dass er keine Fremdwährungskredite auf den internationalen Kreditmärkten erhält und dass es daher zu einem drastischen Kursverfall der heimischen Währung gekommen ist. Dadurch wird der Staat daran gehindert, die notwendige Inlandswährung aufzubringen, die für den entsprechenden Kauf der Auslandswährung aufzuwenden wäre.

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Liquiditätsrisiko 

In der Finanzwelt ist mit Liquiditätsrisiko (manchmal auch Refinanzierungsrisiko) ganz allgemein das Risiko gemeint, benötigte Zahlungsmittel nicht oder nur zu erhöhten Kosten beschaffen zu können. Ein Fondsinvestment ist dann besonders liquide, wenn der Anleger es jederzeit zu einem marktgerechten Preis veräußern kann.

Hohe Umsätze begünstigen Liquidität

Wenn ein Marktsegment, in das ein Fonds investiert, nicht genügend Teilnehmer oder Umsätze hat, können schon kleinere Käufe oder Verkäufe zu erheblichen Kursschwankungen führen. Dies kann dazu führen, dass die Veräußerung einiger Fondsanteile vielleicht nur zu einem niedrigen Kursniveau möglich ist.

Sollten im gegenteiligen Falle viele offene Verkaufsaufträge vorliegen, deren Preis direkt über dem aktuellen Marktpreis rangiert, und auch viele offene Kaufaufträge, deren Preis recht nah unter dem aktuellen Marktpreis angesiedelt sind, wird ein Markt als liquide bezeichnet. Sollte es sich hierbei nicht nur um kleine sondern um große Aufträge handeln, ist dies für die Liquidität weiter von Vorteil.

Ursachen schwacher Liquidität

Beim Wertpapierhandel kann es auf einigen Märken zu Beschränkungen (neuen Gesetzen oder Veränderung von Regulierungsbestimmungen)kommen, die es unmöglich machen, eine Investition schnell zu veräußern oder den Veräußerungsertrag schnell zu erhalten.

Immobilienfonds im Fokus

In der jüngsten Vergangenheit sind die publikumswirksamsten Fälle dieser Art in erster Linie im Bereich der Offenen Immobilienfonds aufgetreten. Nachdem beispielsweise die Bundesregierung im Frühjahr 2010 einen Gesetzentwurf zur Regulierung der offenen Immobilienfonds angekündigt hatte, sahen sich einige Fondsgesellschaften gezwungen, weitere Auszahlungen ihrer entsprechenden Finanzprodukte auszusetzen.

Das Bundesfinanzministerium hatte einen Entwurf veröffentlicht, der unter anderem die Aufhebung der täglichen Verfügbarkeit der Anteile an offenen Immobilienfonds vorsah. Viele Investoren hatten daraufhin ihre Anlagen zurückgefordert. Dies hätte in vielen Fällen schnelle Verkäufe von Immobilienbesitz nach sich gezogen, wenn die Kapitalanlagegesellschaften die Rückzahlungen nicht ausgesetzt hätten.

Mehrfache Nachteile von Liquiditätsrisiken

Da diese Verkäufe mit großer Sicherheit oftmals überstürzt und damit unvorteilhaft ausgefallen wären, hätte dies für die meisten Investoren deutliche Kursverluste bedeutet. Nachdem die meisten betroffenen Fondsgesellschaften das Ende der Aussetzung der Rückzahlungen für Ende des Jahres 2011 angekündigt haben, beruhigen sich die Märkte wieder.

Anleger, die ihr Investment in einen Immobilienfonds, wie dies auch absolut empfehlenswert ist, mit einem Anlagehorizont von 5 bis 15 Jahren versehen hatten, waren hier klar im Vorteil. Sie konnten die sicherlich unbefriedigende Situation relativ beruhigt „aussitzen“.

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Sondervermögen (Konkursrisiko) 

Ein weiteres Argument für den Offenen Investmentfonds ist die Tatsache, dass das Kapital der Investoren nicht in das Eigentum der Fondsgesellschaft übergeht sondern als Sondervermögen betrachtet wird, das selbst bei eine Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft nicht berührt werden darf.

Das Sondervermögen ist das Anlagekapital der Fondsanleger. Jedes Sondervermögen ist dadurch sowohl von den Wertänderungen der anderen Fonds der Investmentgesellschaft als auch vor dem Zugriff der Investmentgesellschaft selbst oder ihrer Gläubiger (auch im Insolvenzfall) geschützt.

Vielschichtig, aber wertgerecht

Das Sondervermögen besteht je nach der entsprechenden Ausrichtung des Fonds aus Barbeständen, Aktien, Bezugsrechten, Renten, Ansprüchen aus Dividendenzahlungen, Immobilien, Edelmetallen usw. Es wird regelmäßig marktgerecht bewertet. Der Wert des Sondervermögens entspricht immer der Summe der mit dem aktuellen Rücknahmepreis bewerteten Anteilscheine.

Abläufe bei der Fondsgesellschaft

Die Fondsgesellschaft oder genauer Kapitalanlagegesellschaft (KAG) kontrolliert die Anlagepolitik des Sondervermögens, indem sie Käufe und Verkäufe beschließt und durchführt. Allerdings hat sie keinen unmittelbaren Zugriff auf die Vermögensgegenstände.

Die Vorhaben der Fondsgesellschaft (Kauf- und Verkaufsaufträge) teilt sie der Depotbank des Sondervermögens mit, die dann mit dem Guthaben oder den Wertpapieren aus dem Sondervermögen operiert. Die Ausgabe und Rücknahme von Fondsanteilen wird ebenfalls von der Depotbank durchgeführt. Demgegenüber hat die Depotbank keinen Einfluss auf die Investmententscheidung der Fondsgesellschaft.

Die Trennung des Sondervermögens vom Vermögen der Fondsgesellschaft wird in erster Linie dadurch gewährleistet, dass die Verwahrung durch eine Depotbank vorgenommen werden muss. 

Ausnahmen bestätigen die Regel

Dennoch gibt es Sonderfälle. Dies ergeben sich dann, wenn der Fonds selbst Eigentümer der Kapitalanlagegesellschaft ist, die ihn wiederum verwaltet. In diesem Fall haftet der Fonds bei einer Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft mit dem in sie investierten Kapital.

In den meisten Fällen kann der Anleger davon ausgehen, dass das Kapital der Investoren getrennt von Eigenmitteln der Fondsgesellschaft verwahrt wird und daher im Falle einer Schieflage der Fondsgesellschaft sicher ist.

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Währungsrisiko 

Ein wichtiges Risiko ist das Währungsrisiko des Fonds, das durch die Währung der Aktien bedingt ist, in die das Finanzprodukt investiert. Wenn die Aktien teilweise in einer fremden Währung notieren, besteht ein Währungsrisiko. Dabei kann es zu Wechselkursverlusten aber auch zu zusätzlichen Gewinnen aus der Entwicklung des Devisenkurses kommen.

Währungsrisiko kaum vermeidbar

In dem Fall, in dem ein Investmentfonds stark in US-amerikanischen oder asiatischen Aktien investiert ist, besteht dementsprechend ein gewisses Währungsrisiko – auch für die Euro-Tranche des Fonds. Der Anleger trägt immer ein Währungsrisiko, egal in welcher Währung ein internationaler Investmentfonds notiert ist.

Es besteht lediglich in dem Fall kein Währungsrisiko, wenn ein Fonds in Euroland investiert ist. Dies gilt auch, wenn dieser von einer US-Gesellschaft aufgelegt wurde und in US-Dollar notiert. Jedoch auch dann besteht ein indirektes Währungsrisiko.

Beinhaltet der Investmentfonds Aktien von Unternehmen, die in den Dollarraum exportieren, dann fallen auch die Kurse dieser Exportwerte, wenn sich der US-Dollar abschwächt. Nicht die Fondswährung sondern die Anlagemärkte sind der bestimmende Faktor beim Währungsrisiko.

Inhalte entscheidend

Also ist das Währungsrisiko nicht mit der Fondswährung verknüpft, sondern einzig und allein darauf zurückzuführen, dass die Preise der im Finanzprodukt enthaltenen Aktien oder Anleihen einem Währungsrisiko ausgesetzt sind. Dementsprechend sind sämtliche Renten- und Aktienfonds risikobehaftet, die Anleihen in ausländischen Währungen bzw. Aktien ausländischer Gesellschaften enthalten. Dies ist unabhängig davon, ob die Fondswährung auf Euro lautet oder auf irgendeine andere Währung.

Möchte der Anleger das Währungsrisiko umgehen, darf er eigentlich ausschließlich Anteile von Euro-Rentenfonds kaufen oder Anteile von Aktienfonds, die lediglich in diejenigen deutschen Aktien investieren, die zu 100% vom Binnenmarkt abhängen.

Unterschiede marginal

Im eigentlichen Sinne besteht demnach kein Unterschied zwischen dem in US-Dollar notierenden Fonds und dem Fonds auf Euro-Basis. Wenn man es ganz genau nimmt, kann man dennoch darin einen winzigen Unterschied erkennen, dass man beim US-Dollar-Fonds den Euro-Anteilswert selbst ausrechnen muss, während dies beim Euro-Fonds von der Fondsgesellschaft übernommen wird.

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Welche Risiken gibt es bei Geschlossenen Investmentfonds? 

In Deutschland gehören Offene Investmentfonds zum Sichersten, was der Anlagemarkt zu bieten hat. Investoren, die ihr Geld in einen Fonds anlegen, kaufen auch eine Menge Sicherheit. Hierzulande gelten seit 1998 Regelungen für die Sicherung von Kundengeldern festgeschrieben im Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz.

Jede Fondsgesellschaft ist dementsprechend dazu verpflichtet, ihr eigenes Vermögen getrennt von dem der Investoren in einem sogenannten Sondervermögen zu halten. Somit ist bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft das Kapital der Anleger nicht betroffen sondern weiter verfügbar.

Anders ist es bei Geschlossenen Investmentfonds

Weil Geschlossene Investmentfonds rechtlich eine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft sind, wird eine derartige Investition in Deutschland auch nicht vom Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht überwacht. Jedem Investor sollte dies bewusst sein, wenn er den Kauf von Anteilen an einem Geschlossenen Investmentfonds in Erwägung zieht. Ein Ausfall-Risiko wird er dabei in jedem Fall in Kauf nehmen müssen.

Transferrisiko schlägt voll durch

Finanzprofis verstehen unter Länder- oder Transferrisiko das Risiko, dass in einem beliebigen Land ein Verlust aufgrund politischer und sozialer Unruhen, Verstaatlichungen und Enteignungen, staatlicher Nichtanerkennung von Auslandsschulden, durch Devisenkontrollen oder eine Abwertung der Landeswährung entsteht.

Dieses Risiko macht sich bei Geschlossenen Fonds besonders bemerkbar, da diese sich ihre Investitionen generell weniger streuen wie Offene Investmentfonds. Beispielweise trägt ein Waldfonds, der sein Kapital in eine Teakplantage in Pakistan anlegt, das volle Risiko der politischen Situation Pakistans.

Beim Länderrisiko dreht es sich um ein Staatsrisiko

Das Länderrisiko bedeutet die Gefahr, dass ein Staat seine eigenen Fremdwährungsverbindlichkeiten nicht bedienen kann. Dies wird dann auftreten, wenn die Regierung oder Zentralbank nicht in der Lage ist, die zur Rückzahlung der Fremdwährungsverbindlichkeiten erforderlichen Devisen zu beschaffen oder der Staat vorhandene Devisen nicht zur Rückzahlung einsetzt.

Risikostreuung nicht gegeben

Die Risikostreuung als beliebtestes Mittel zur Begrenzung des Investitionsrisikos bei Offenen Fonds findet bei Geschlossenen Fonds nur in sehr begrenztem Maße statt. Die für Anleger vorteilhaften Auswirkungen fallen hierbei weg. Geschlossene Fonds sind also von Hause aus mit höheren Risiken behaftet.

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Welche Risiken gibt es bei Offenen Investmentfonds? 

Jeder Investor muss bei einem Investment in Fonds selbstverständlich die vorhandenen Chancen und Risiken des Fonds abwägen. Bei der Fondsanlage unterscheiden sich diese besonders dadurch, in welche Art von Fonds das Kapital investiert wird.

Risiko der falschen Wahl des Anlagesektors

Beim Kauf eines Aktienfonds durfte die falsche Wahl des Marktsektors (Branche oder Anlageregion) eines der größten Risiken bei einem Fondsinvestment darstellen. Neben konjunkturellen Schwankungen können auch politische Krisen oder Naturkatastrophen den Erfolg eines regional ausgerichteten Aktienfonds einschränken.

Ganze Marktumfelder können durch branchenspezifische Ereignisse wie das Platzen der Blase nach dem Internet-Hype um die Jahrtausendwende oder den nukleare Super-GAU nach dem Erdbeben in Japan in Bedrängnis oder gar zum Zusammenbruch führen.

Konjunkturelle Risiken im Blick

Die Gefahr von Kursverlusten ist bei einer Investition in Aktienfonds immer latent. Die Kursverluste können ausgelöst werden, dass der Anleger einen Fonds zu einem konjunkturell ungünstigen Zeitpunkt kauft oder den richtigen Zeitpunkt verpasst, die Fondsanteile in entsprechender konjunktureller Lage wieder zurück zu geben. Der Investor hat in diesem Fall die Konjunkturentwicklung bei seiner Anlageentscheidung nicht ausreichend beachtet.

Das konjunkturelle Risiko existiert für alle regionalen oder branchendefinierten Märkte. Da die zyklischen Auf- und Abschwünge in allen Regionen oder Branchen meist nicht zeitgleich auftreten, hat der Anleger natürlich auch die Chance, zwischen unterschiedlichen Aufschwung-Phasen zu wechseln.

Liquiditätsrisiko bei Immobilienfonds

Aktien oder andere Wertpapiere lassen sich von den Fondsgesellschaften relativ schnell an den Börsen zu Geld machen, weswegen es für Fonds, die in diese investieren, kaum Liquiditätskrisen geben kann. Anders sieht dies aber für Immobilienfonds aus.

Als z.B. die Bundesregierung im Frühjahr 2010 einen Gesetzentwurf zur Regulierung der offenen Immobilienfonds angekündigt hatte, sahen sich einige Fondsgesellschaften gezwungen, weitere Auszahlungen ihrer entsprechenden Finanzprodukte auszusetzen. Viele Offene Immobilienfonds wurden im Bereich Rückzahlung geschlossen.

Das Finanzministerium hatte einen Entwurf veröffentlicht, der unter anderem die Aufhebung der täglichen Verfügbarkeit der Anteile an offenen Immobilienfonds vorsah. Viele Anleger hatten daraufhin ihr Kapital zurückgefordert. Dies hätte schnelle Verkäufe von Immobilienbesitz nach sich ziehen müssen, wenn die Kapitalanlagegesellschaften die Rückzahlungen nicht ausgesetzt hätten. Weitere Verkäufe als Kettenreaktion wären ansonsten die Folge gewesen.

Sondervermögen verhindert Konkursrisiko

Offene Investmentfonds haben einen großen Vorteil dadurch, dass das Vermögen der Investoren nicht in das Eigentum der Fondsgesellschaft übergeht sondern als Sondervermögen betrachtet wird, das selbst bei eine Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft nicht berührt werden darf.

Das Sondervermögen ist das Anlagevermögen der Fondsinvestoren. Das Sondervermögen ist sowohl von den Wertänderungen der anderen Fonds der Investmentgesellschaft als auch vor dem Zugriff der Investmentgesellschaft selbst oder ihrer Gläubiger (auch im Insolvenzfall) geschützt. 

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