Aktien als Finanzierungs- und Anlageinstrument

Aktie als Finanzierungsinstrument 

Als Finanzierungsinstrument dient die Aktie der Beschaffung von Eigenkapital. Zur Aufbringung größerer Eigenkapitalbeträge durch Ausgabe von Wertpapieren ist die Aktie ist als Finanzierungsinstrument besonders geeignet weil eine große Anzahl von Aktionären angesprochen wird, da das Kapital in viele kleine Einzelbeträge aufgeteilt wird.  

Das Aktienkapital kann vom Aktionär gegenüber der AG nicht gekündigt werden. Allerdings hat der Aktionär das Recht die Aktie zum aktuellen Kurswert zu verkaufen. Voraussetzung ist, dass es eine Börse gibt, die die Handelbarkeit gewährleistet. 

Das Aktiengesetz ermöglicht vier verschiedene Formen der Kapitalerhöhung.

1. Ordentliche Kapitalerhöhung

Sie ist die gebräuchlichste Form der Kapitalerhöhung, sie erfolgt durch Ausgabe junger Aktien und die Altaktionäre sind entsprechend ihres bisherigen Anteils am Grundkapital zum Bezug der jungen Aktien berechtigt, damit können die Altaktionäre ihr Bezugsrecht ausüben. Alternativ können die Aktionäre ihr Bezugsrecht an Börse veräußern.

2. Genehmigte Kapitalerhöhung

Das ist an keinerlei aktuellen Finanzierungsanlass gebunden, das Kapital kann innerhalb von fünf Jahren bis zur Hälfte des Grundkapitals erhöht werden.

3. Bedingte Kapitalerhöhung

Sie ist zweckgebunden an die Gewährung von Umtausch- oder Bezugsrechten auf Aktien bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen. Dient der Gewährung eines Umtausch- oder Bezugsrechts zur Vorbereitung von Fusionen. Sie dient der Gewährung von Bezugsrechten an Arbeitnehmer der Gesellschaft im Rahmen der Gewinnbeteiligung.

4. Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln

Die Kapitalerhöhung ohne Geldmittelzufluss wird lediglich zur Umschichtung des bilanzierten Eigenkapitals verwendet. Umwandlungsfähige offene Rücklagen werden in Grundkapital umgewandelt (Passivtausch). Kapitalrücklagen, gesetzliche Rücklagen und Gewinnrücklagen können hierfür verwendet werden. Bei Verlust bzw. Verlustvortrag u. ä. erfolgt keine Umwandlung.

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Aktie als Anlageinstrument 

Aktien werden als Möglichkeit der Geldanlage genutzt. Dabei steht das verbriefte Miteigentumsrecht nicht zwingend im Vordergrund. Vielmehr versuchen die Investoren, Gewinne durch die Realisierung von Kursgewinnen zu erzielen. Aktien bieten Gewinnchancen, d. h. sie ermöglichen deutlich höhere Erträge als verzinsliche Anlageformen zu erzielen. 

Dividenden kommen hinzu 

Darüber hinaus besteht neben der Chance auf Kursgewinne auch die Option der Dividendenausschüttung. Wenn eine Gesellschaft nachhaltig wirtschaftet, erfolgt meist eine Erfolgsbeteiligung der Aktionäre. Meist in Form einer Dividendenzahlung. Dabei wird eine Summe pro Aktie bestimmt, die den Anteilseignern ausgezahlt wird. Dieser Betrag addiert sich zu dem eventuellen Kursgewinn. 

Unterschiedlichste Investorengruppen 

In erster Linie für Unternehmen und private Haushalte, aber auch für andere Anlegergruppen wie ausländische Investoren, Versicherungsunternehmen, Kapitalanlagegesellschaften und Kreditinstitute sowie öffentliche Haushalte hat die Aktie eine Bedeutung als Anlageinstrument. 

Mit einem Engagement in Aktien können die diversen Investoren verschiedenste Ziele verfolgen: Sachwertbeteiligung zur Vermeidung von Geldwertverlusten (Sachwertmotiv), dauerhafte, gewinnbringende Kapitalanlage (Anlagemotiv), Gewinn über Kauf und Verkauf (Spekulationsmotiv) und für Großinvestoren Einflussnahme auf die Geschäftspolitik der AG bzw. Beherrschung der Gesellschaft (Mitsprache- und Beherrschungsmotiv). 

Aktuelle Situation der Aktienanlage 

Wenn man die Investition in Aktien langfristig und über verschiedene Zeitläufe betrachtet, war sie fast immer ein lohnendes Geschäft. Häufig hat sie bei der Wertsteigerung Geldanlagen in Rentenpapieren oder Immobilien deutlich übertroffen. 

Heutzutage haben es die Anleger vor dem Hintergrund drohender Staatspleiten, der zu erwartenden Inflation und der sich fortsetzenden Euro-Krise noch schwerer, ihr Geld gewinnbringend zu investieren. Darüber hinaus gibt es enorme Schwankungen, die es dem Anleger keineswegs erleichtern, die richtigen Papiere zu erwerben, um erfolgreich zu sein. 

Wertpapierhandel erfordert starke Nerven 

Wer in Aktien engagiert ist, braucht gute Nerven. Kursschwankungen sind an der Tagesordnung und werden in der Zukunft wohl nicht geringer, da Nachrichten auf die Börsenstimmung weltweit noch schneller Einfluss nehmen. Damit können Beeinträchtigungen der Märkte in Europa, den Vereinigten Staaten, Japan, China und in Schwellenländern die Kurse wegen der technischen Vernetzungen der Börsen und durch kollektive Handlungsweisen der Investoren auf die Aktienstände einwirken. 

Diversifikation schafft Abhilfe 

Anleger können durch ein ausgewogenes Portfolio ausgewählter Werte im DAX, dem EUROSTOXX, dem Dow und auf dem asiatischen Markt das Risiko minimieren, an den Aktienmärkten nachhaltig Geld zu verlieren und gleichzeitig die Chancen verbessern, mithilfe von Aktien ihr Vermögen zu vergrößern.

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