Interview mit Salome Preiswerk, Gründerin von Whitebox:
„Mit Whitebox wollen wir nicht nur neue Maßstäbe bei der Geldanlage setzen, sondern sie auch jedermann zugänglich machen.“

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Salome Preiswerk, Gründerin von Whitebox

 

Fassen Sie bitte kurz zusammen, welche Idee hinter Whitebox steckt.

Mit Whitebox wollen wir nicht nur neue Maßstäbe bei der Geldanlage setzen, sondern sie auch jedermann zugänglich machen. Zu einem günstigen Preis bieten wir die erste Online-Vermögensverwaltung im deutschen Markt, die auch den Anforderungen einer qualitätsbewussten Kundschaft gerecht wird. Wir zielen auf eine Anlagerendite ab, die bei gleichem Risiko deutlich besser ist als die herkömmlicher Angebote. Dabei lassen wir unsere Kunden in ein einzigartiges Anlageerlebnis eintauchen, das Spaß macht und doch das beruhigende Gefühl vermittelt, seine Anlageentscheidungen in erfahrene Hände zu geben.

Was macht das Angebot von Whitebox interessanter als das eines klassischen Vermögensberaters?

Der klassische Anlageberater ist leider allzu oft nur ein Produktverkäufer. Seine Empfehlungen basieren weniger auf dem Kundenbedürfnis als auf der Höhe der Provisionen, die er für die Vermittlung kassiert. Am Schluss hat der Kunde eine Ansammlung von teuren Produkten im Depot, die den Namen Portfolio kaum verdient. Whitebox demgegenüber ist völlig unabhängig, da wir keinerlei Provisionen annehmen. Wir stellen für den Kunden individuell das für ihn beste Portfolio aus kostengünstigen Produkten zusammen. Damit ist der Kunde in der Folge aber nicht alleine gelassen. Wir verwalten das Portfolio für ihn und passen es bei Bedarf und auf Basis eines ausgeklügelten Risikomanagements an. Der Kunde hat mit Whitebox eine auf sich zugeschnittene, kostengünstige und sehr einfache Anlagelösung.

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Welche Vorteile haben Ihre Kunden gegenüber Anlegern, die sich selbst ein günstiges ETF-Portfolio zusammenstellen?

Zunächst: Wie bereits weiter oben erwähnt hat eine Ansammlung von Finanzinstrumenten, egal welcher Art, noch nicht notwendigerweise viel mit einem mit Plan zusammengestellten Portfolio gemein. Ebenfalls wird oft vergessen, dass eben nicht die Produkte, sondern die Anlagestrategie – also die Zusammensetzung/Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen – für den Hauptteil des Anlageerfolgs zuständig ist. Aber Sie haben schon recht: ETFs im Rahmen einer starren Assetallokation – also bspw. einer fixen Quote von 50% Aktien und 50% Renten – kann sich auch eine Privatperson mit etwas Ahnung selbst zusammenstellen. Auch das „Rebalancing“ einmal jährlich zurück auf die Sollgewichtung schafft man sicherlich ohne entsprechende Unterstützung. Und das noch günstiger als zum Preis, der von entsprechenden Online-Anbietern für diese Dienstleistung verlangt wird.

Soll das Portfolio allerdings mit einer Strategie – und vor allem mit einem aktiven Risikomanagement (eigentlich der Kern eines jeden Portfoliomanagements) – verwaltet werden, gestaltet sich die Sache für den durchschnittlichen Privatanleger schon schwieriger. Da braucht es sehr viel Wissen, Erfahrung und v.a. auch die entsprechenden Daten, Methoden und Tools.

Bei Whitebox bieten wir eine strategisch aktive Vermögensverwaltung, umgesetzt mit passiven Produkten – und das auf allerhöchstem Niveau. Dabei kommt uns unsere Partnerschaft mit Morningstar Investment Management / Ibbotson zugute. So haben wir Zugang zu einer mehrfach prämierten, in der Branche hoch angesehenen Forschung, einem globalen Team – ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn es um ein globales Portfolio geht – sowie einer einzigartigen Datenbank.

Unser Ansatz bei der Assetallokation kann als „Moderne Portfoliotheorie 2.0“ bezeichnet werden, der die jüngsten Forschungsergebnisse zur Konstruktion wirklich robuster Portfolien in die Praxis umsetzt. Für den Kunden heißt das v.a. mehr Renditepotential bei gleichem Risiko – oder weniger Risiko bei gleichem Renditepotential – und bei Verursachung nur jener Kosten, die dafür notwendig sind, und Vermeidung jener, die bloß renditeschmälernd sind. Dabei werden die Portfolien laufend überwacht und bei Bedarf angepasst.

Unsere Kunden haben dadurch den Vorteil, dass sich ein Expertenteam rund um die Uhr um ihre Anlage kümmert und sie die kostbare Zeit anderen Themen widmen können.

Was zeichnet Whitebox gegenüber anderen Anbietern aus?

Uns zeichnet aus, dass wir ein Vermögensverwaltungsangebot haben. Die meisten anderen verwalten ja das Vermögen ihrer Kunden in diesem Sinne nicht, sie vermitteln eigentlich nur Produkte. Als BaFin-regulierter Anbieter sind wir ein echter Vermögensverwalter mit allen Rechten, aber auch Pflichten hinsichtlich Kundenschutz (z.B. Sicherstellung der Geeignetheit).

Wir bieten ein Portfoliomanagement auf Top-Niveau, das ansonsten nur institutionellen Kunden vorbehalten ist, ein attraktives und intuitives Nutzererlebnis, aber auch Dienstleistungen, die kein anderer bietet, wie bspw. unsere kostengünstige und flexible Rentenlösung. Wir bieten ausserdem eine Welt nach der erstmaligen Anlage: Unsere Kunden bekommen ein attraktives Cockpit, detaillierte Analysetools und ein umfangreiches Reporting, das auch qualitative Komponenten beinhaltet.

Whitebox ist bei der BaFin zugelassen. Welche Vorteile hat das für den Anleger?

Bei Anbietern ohne BaFin-Lizenz erhält der Kunde lediglich eine starre Assetallokation ohne eigentliches Risikomanagement, die er sich auch selbst und zu deutlich geringeren Kosten zusammenstellen kann. Unsere BaFin-Lizenz erlaubt uns demgegenüber, aktiv auf die Gestaltung der Portfolien unserer Kunden einzuwirken und damit auf Herausforderungen am Markt zu reagieren.

Hier geht es vor allem um das Thema Risikomanagement. Spätestens seit der Finanzkrise ist deutlich geworden, dass die immer noch weit verbreitete nobelpreisgekrönte Moderne Portfoliotheorie erhebliche Unzulänglichkeiten aufweist. Die Grundannahme von normalverteilten Renditen führt zu einer massiven Unterschätzung von Risiken. Empirisch gesehen treten extreme Vorfälle rund zehnmal häufiger auf, als die Normalverteilung suggeriert. Hinzu kommt, dass Rendite und Varianz, aber auch VaR, Anlegerpräferenzen nicht zufriedenstellend berücksichtigen. Unser Ansatz arbeitet mit nicht-normalverteilten und auf Fundamentalanalyse basierenden Assetklassenrenditen und nutzt für die Risikomodellierung die Risiko-Kennziffer CVaR (Conditional Value at Risk), welche nicht nur die Wahrscheinlichkeit extremer Vorfälle berücksichtigt, sondern auch die gesamte potenzielle Verlusthöhe. Hinzu kommen komplexe quantitative und qualitative Simulationen. Auf diese Weise zielen wir darauf ab, Risiken in allen denkbaren Marktszenarien zu reduzieren und die Kundenvermögen vor allem in extremen Verlustphasen am Markt besser zu schützen.

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Welche Anleger sprechen Sie mit Ihrem Angebot an und wie sieht der Kunde bisher aus?

Zu einem günstigen Preis bieten wir bereits ab einem Anlagevolumen von 5.000 Euro eine Online-Vermögensverwaltung, die auch den Anforderungen jener Kunden gerecht wird, die neben ihrem anspruchsvollen Job nicht die Zeit haben, sich Anlagethemen mit dem notwendigen Engagement zu widmen und die dennoch Wert auf ein Höchstmaß an Qualität legen – auch und gerade, wenn es um ihr Geld geht. Wir möchten Kunden erreichen, die ihr Geld langfristig anlegen und vermehren möchten. Dabei sind erste Erfahrungen mit Aktien und Anlagen von Vorteil.

Bisher haben wir fast ausschließlich Kunden gewonnen, die deutlich höhere Beträge bei uns investieren. Es sind besserverdienende Anleger in der Altersgruppe der heute 35- bis 55-Jährigen. Gerade diese Gruppe ist in Deutschland mit herkömmlichen Angeboten leider allzu oft unzureichend bedient– und für diese bieten wir erstmals eine echte Alternative.

Wie hoch ist das Risiko für den Anleger? Worauf sollten Anleger achten?

Wie bereits erwähnt zielen wir mit unserer Modernen Portfoliotheorie 2.0 darauf ab, eine bestimmte Anlagerendite mit deutlich tieferem Risiko als dem herkömmlicher Angebote zu erreichen. Mithilfe eines aktiven Risikomanagements können in einem global diversifizierten Portfolio auch Risiken gegeneinander aufgewogen werden. Unser gesamter Ansatz zielt darauf ab, das Kundenportfolio vor Kapitalverlust zu schützen.

Dennoch: Dem Kunden muss klar sein, dass es auch bei uns Rendite nicht ohne Risiko gibt. Unseren Kunden verdeutlichen wir dies unter anderem anhand einer Projektion zur erwarteten Wertentwicklung ihrer Anlage. Ein höheres Risiko geht mit einer stärkeren Schwankungsbreite und damit verbunden auch einer höheren Wahrscheinlichkeit von Verlustperioden einher.

Das konkrete Risiko der Anlage definiert der Kunde ganz individuell und vor allem in Abhängigkeit des jeweiligen Verwendungszwecks: So hat er die Möglichkeit, eines oder mehrere Anlageziele mit jeweils unterschiedlicher Risikostufe zu definieren, wobei jedem ein eigenes Portfolio zugrunde gelegt wird. Im Vergleich zu anderen Anbietern wird er also nicht mittels eines Risikofragebogens als Person gesamthaft auf eine Risikostufe und damit auch auf ein Portfolio festgelegt. Dieser Mechanismus trägt dem Umstand Rechnung, dass Menschen unseres Erachtens zwar wohl eine generelle Risikoneigung haben, deshalb jedoch nicht notwendigerweise ihr gesamtes Vermögen ihrer Risikokategorie entsprechend anlegen möchten. Und so passt auch die Gesamtanlage viel besser zu den individuellen (Risiko-)Bedürfnissen unserer Kunden.

Ein Ausblick: Wie wird sich der Bereich der Vermögensverwaltung in den kommenden 5 bis 10 Jahren entwickeln? Welche Rolle wird Whitebox dabei spielen?

Es ist bereits jetzt ein Trend zur Demokratisierung der Vermögensverwaltung erkennbar. Leistungen, die vorher nur sehr wohlhabenden und institutionellen Kunden vorbehalten waren, sind jetzt für alle zugänglich. Aber es wird auch einen Trend zur Kooperation zwischen Banken und neuen Anbietern geben. Whitebox wird dabei eine führende Rolle spielen, nicht nur in Deutschland.

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