Was sind die Vorteile und Nachteile beim Social Trading

Copy Trading, Mirror-Trading, Community Banking – es scheint, als habe die Finanzbranche nur auf das Web 2.0 gewartet, um eine beeindruckende Innovationskraft zu entwickeln.

Im Internet entsteht derzeit ein Marktplatz für diverse neue und impulsgebende Anlagevarianten, die jeweils spezielle Aspekte des Social Web ins Zentrum rücken. Transparenz sowie proaktives Handeln sind elementare Kennzeichen dieser Angebote, ebenso wie eine ausgeprägte Diskussions- und Empfehlungskultur.

Zusätzlich partizipieren Nutzer von einem Expertenwissen, das ihnen bisher verschlossen blieb – mitunter agieren sie, dank intelligenter Technologie, selbst wie Experten.

Wer sich den Markt näher ansieht, wird aber entdecken, dass die führenden Player in der Regel keine arrivierten Finanzinstitute sind, sondern High-Tech-Start-ups. Weshalb? Etablierte Finanzunternehmen tun sich weiterhin schwer mit der Integration von Web 2.0-Aktivitäten in ihre bestehende Praxis. Diverse Fragen sind hier ungeklärt, zum Beispiel welche Kanäle künftig für den Kundendialog bereitstehen müssen.

Allerdings zeigt die stetig wachsende Anzahl an Nutzern, dass sich die arrivierten Banken nicht mehr viel Zeit lassen sollten. Immer mehr Anleger entdecken die bestehenden Social Trading Plattformen für sich – inklusive aller Vor- und Nachteile. Was aber spricht für die bis dato existierenden Angebote und für wen sind sie geeignet? Das Pro & Contra Social Trading!

Pro

Pro Social Trading

Wie in der Eingangsdefinition festgestellt werden konnte, gibt es zahlreiche Social Trading Plattformen mit unterschiedlichsten Ansätzen. Alle Anbieter vereint, dass sie soziale Aspekte des Web 2.0 integrieren und mit der Option einer Finanzanlage kombinieren.

Trading Communities sind als Orte für den Informationsaustausch und Diskussionen sehr interessant – das gilt nicht nur für finanzaffine Einsteiger, sondern auch „Experten“ erhalten hier den einen oder anderen Denkanstoß. Community-Mitglieder profitieren außerdem häufig von nützlichen Extras, z. B. Charts, Analysen oder Redaktionstipps. Da Communities meist kostenlos nutzbar sind und Anleger ihren Handel nicht direkt über die Plattformen betreiben, gibt es keine überdimensionalen Kritikpunkte.

Surftipp: Hier finden Sie alle Social Trading Anbieter im Vergleich

Ein faszinierendes Konzept sind Community Fonds wie der H&A Sharewise Community Fonds. Letzterer basiert auf den Empfehlungen der Top 100 Mitglieder und entwickelt sich bislang erfolgreich. Im September 2013 war erstmals eine Ausschüttung fällig.

Copy-Trading-Portale wie ayondo oder Wikifolio ermöglichen indes einen unkomplizierten Einstieg in den Wertpapierhandel. Die Einstiegshürde ist sehr niedrig, die meisten Funktionen sind (mehr oder weniger) selbsterklärend – Drag’n’Drop oder 1-Klick-Lösungen wohin der Nutzer schaut. Positiv lässt sich immerhin sagen: Ganz ohne eigenes Wissen geht selbst hier nichts. Ein paar Stunden, um sich mit den handelbaren Produkten zu beschäftigen, sind für Anfänger obligatorisch.

Wie sich an den „Karrieren“ erkennen lässt, entwachsen viele Nutzer den Portalen auch irgendwann. Bis dahin kann ein Copy-Trading-Portal ein lohnenswerter erster Schritt sein – zumal Demokonten konsequent kostenfrei sind.

Contra

Contra Social Trading

Investitionen am Wertpapiermarkt sollten fundiert und nachhaltig sein, das heißt bestenfalls auf Fachwissen sowie einer langfristigen Strategie basieren. Beispielsweise investieren Sie über Aktien in die Wertentwicklung eines Unternehmens. Diverse Social Trading Portale appellieren stattdessen eher an die niederen Instinkte eines Anlegers: Sie winken mit Scheinen, für die prinzipiell wenig eigene Leistung verlangt wird – stattdessen folgt der Anleger einfach einem „Experten“.

Ein Klick – auf rot oder auf schwarz – fertig.

Wer sich hinter den „Experten“ oder „Social Gurus“ versteckt, lässt sich (trotz der allseits gepriesenen Transparenz sowie ausgetüftelter Bewertungskriterien) nicht herausfinden. Was bleibt ist vielfach ein ominöser Nickname mit zugehöriger Handelsstrategie, welche (ohne Garantie) verfolgt werden soll.

Weiterer Haken: Einige der verwendeten Finanzprodukte verweigern sich prinzipiell jeder langfristigen Prognose. Finden Sie eine überdurchschnittliche Performance, kann jene demnach nur das Resultat eines allgemeinen Trends und viel Glück sein.

Nicht zuletzt wird zwar auf das Risiko eines Verlust hingewiesen, dieses aber im gleichen Atemzug per technologischem Schnippchen (kurz: Stop-Loss) relativiert. Das suggeriert, dass der Anleger sich im Grunde entspannt zurücklegen kann.

Tipp: Setzen Sie sich vorab intensiv mit dem Portal auseinander, auf dem Sie einsteigen wollen – ansonsten zahlen sich nichts als Lehrgeld.