Was sind Trendbestätigungsformationen?

Trendbestätigungsformationen sind Muster im Chart, die auf die Fortsetzung eines bestehenden Trends hinweisen bzw. damit den Trend bestätigen. Trendbestätigungsformationen werden auch als Fortsetzungsformationen bezeichnet.

Anders als Umkehrformationen, die das Ende des übergeordneten (primären) Trends indizieren, laufen Trendbestätigungsformationen in untergeordneten Trends ab.

  • Trendbestätigungsformationen verlaufen gegen den übergeordneten Trend
  • Sie können Hinweise darauf geben, wie lange der Trend noch anhalten wird

Das Vorliegen einer Trendbestätigungsformation bedingt trivialerweise die Existenz eines Trends, der bestätigt wird. Die wichtigsten Formationen sind Dreiecke, Keile, Flaggen, und Wimpel.

Auch wenn Trends grundsätzlich beständig sind (darunter ist zu verstehen, dass ein Trend sind mit größerer Wahrscheinlichkeit fortsetzt als das er gebrochen wird), verlaufen sie nicht ohne Unterbrechungen. Ohne dass der übergeordnete Primärtrend beendet wird, finden immer wieder Konsolidierungsphasen statt.

Diese geben oft wertvolle Hinweise auf den möglichen weiteren Marktverlauf. Trendbestätigungsformationen unterbrechen den primären Trend, ohne ihn zu beenden. Sie verlaufen gegen den vorherrschenden Trend.

Dreiecke

Dreiecke zählen zu den wichtigsten Fortsetzungsformationen. Die gängige Literatur unterscheidet drei Arten von Dreiecken: Neben dem aufsteigenden und dem absteigenden Dreieck gibt es auch ein symmetrisches Dreieck.

Symmetrische Dreiecke

Sind in einem Abwärtstrend bearish und in einem Aufwärtstrend bullish. Dreiecke verdanken ihre Bezeichnung den Trendlinien, die um den „Trend im Trend“ angelegt werden und so eine dreieckige Figur bilden. Beim symmetrischen Dreieck verläuft eine der beiden Linien steigend und eine fallend.

Die Formation gilt als vollendet, wenn der Kurs aus dem Dreieck in Richtung des vorherrschenden Trends ausbricht. Der Ausbruch muss auf Höhe von etwa 60 bis 80 Prozent der beiden aufeinander zulaufenden Trendlinien erfolgen. Wie bei allen Formationen stützen die Handelsumsätze die Aussagekraft des Dreiecks im Idealfall. Innerhalb des Dreiecks sind die Umsätze dann sehr gering. Beim Ausbruch ziehen sie hingegen deutlich an.

Aufsteigende Dreiecke

Kommen in aufwärts gerichteten Märkten vor. Der Markt bildet ein Zine steigender Tiefs und konstanter Hochs aus. Der Trendkanal in dieser Zone erscheint im Chartbild deshalb als ein steigendes Dreieck. Der Ausbruch über die obere Widerstandslinie indiziert eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends. Wie beim symmetrischen Dreieck sollte er auf einer Höhe von 60 bis 80 Prozent der horizontalen Breite der Figur erfolgen und von den Umsätzen bestätigt werden.

Absteigende Dreiecke

Kommen in abwärts gerichteten Märkten vor. Es handelt sich analog zum aufsteigenden Dreieck um eine Konsolidierungsphase: Während der Markt von einer horizontal Unterstützungslinie aus betrachtet immer wieder nach oben dreht, reichen die Aufwärtsimpulse immer weniger weit. Im Chartbild erscheint das absteigende Dreieck deshalb als eine Kombination von zwei Linien entlang des Marktverlaufs: Die horizontale untere Linie ist die untere Begrenzung des Dreiecks, die abwärts gerichtete obere Linie ist die obere Begrenzung.

Der Ausbruch in Richtung des übergeordneten Abwärtstrends ist ein bearishes Signal. Wie auch bei anderen Dreiecks-Formationen sollte der Ausbruch auf einer Höhe von 60 bis 80 Prozent der horizontalen Ausdehnung der Formation erfolgen und von den Handelsumsätzen bestätigt werden.

Allen Dreiecken gemein ist, dass ihr Auftreten in der technischen Marktanalyse oft zur Bestimmung eines Kursziels genutzt wird. Als Faustformel gilt, dass nach dem Ausbruch des Marktes aus einem Dreieck die Distanz, die vor dem Dreieck in Trendrichtung zurückgelegt wurde, zum Ausbruchspunkt hinzuaddiert bzw. davon subtrahiert werden kann. Das auf diese Weise ermittelte Kursziel ist naturgemäß eine reine Annahme. Diese aber wird dadurch gestützt, dass Dreiecke nur selten am Ende eines Trends auftreten.

Flaggen

Flaggen sind kurze Konsolidierungsphasen des Marktes, die nach sehr starken Kursbewegungen auftreten. Flaggen treten in Abwärtstrends genauso auf wie in Aufwärtstrends. Eine bullishe Flagge tritt auf, wenn der Markt (oft nach der Überwindung einer starken Widerstandszone) einen deutlichen und sehr raschen Sprung nach oben macht. Der grafisch dargestellte Aufwärtsimpuls wird in der Literatur oft als „Fahnenstange“ bezeichnet.

Ihr folgt eine kurze Konsolidierung entgegen des Aufwärtstrends, die als kleiner, nach unten gerichteter Trendkanal im Chart erscheint und deshalb als Flagge bezeichnet wird. Bricht der Markt nach oben aus, ist dies ein bullishes Signal mit großem Potenzial, weil nach dem Ausbruch mit einer rasch verlaufenden Aufwärtsbewegung des Marktes zu rechnen ist, die ähnlich weit verläuft wie der Impuls vor der Flagge.

Bearishe Flaggen sind das spiegelbildliche Gegenstück zu Flaggen in einem Aufwärtstrend. Zunächst bricht der Markt stark ein, nachdem er einen wichtigen Widerstand verletzt hat. Dabei handelt es sich um die „Fahnenstange“. Dieser folgt eine kurze, aufwärts und damit gegen den übergeordneten Trend gerichtete Konsolidierung in Flaggenform. Die Formation wird durch einen Ausbruch des Marktes nach unten vollendet.

Keile

Keile treten in Aufwärtstrends sowie in Abwärtstrends auf. Es handelt sich um eine Konsolidierungsphase des Marktes, die gegen den vorherrschenden Trend gerichtet ist. Ein bullisher Keil in einem Aufwärtstrend verläuft fallend. Er ist gekennzeichnet durch zwei Linien, die eine Marktbewegung mit fallenden Hochs und Tiefs bei gleichzeitig rückläufiger Volatilität eingrenzen und die Konsolidierung optisch wie einen Keil erscheinen lassen. Bricht der Markt über die obere Linie aus, ist die Formation vollendet und ein Longsignal gegeben.

Bearishe Keile treten in Abwärtstrends auf und verlaufen steigend. Steigende Tiefs und Hochs in einer Konsolidierungsphase gegen den Abwärtstrend bei abnehmender Volatilität zeichnen bearishe Keile aus. Im Chart wird diese Marktphase durch zwei Linien markiert. Die Formation ist vollendet, wenn der Markt die untere Linie durchbricht.

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